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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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fest, daß seine Miene eine gewisse Erleichterung zeigte und Neugierde, und sie fuhr fort: "Ich tue das nicht nur bei dir. Ich bin nicht bei Leuten meiner Art aufgewachsen, und ich bin es gewohnt, in den Zeichen, die Leute machen, eine Bedeutung zu erkennen. Es hat mir geholfen, einiges über die Leute zu erfahren, denen ich begegnet bin, obwohl es anfangs sehr verwirrend war; Leute, die mit Worten reden, sagen oft das eine, während ihre Zeichen etwas ganz anderes bedeuten. Als ich das endlich begriffen hatte, verstand ich mehr als nur die Worte, die die Leute aussprachen. Deshalb wollte auch Crozie beim Knöchelspiel nicht mehr mit mir wetten. An der Art, wie sie ihre Hände hielt, konnte ich immer erkennen, in welcher sich der markierte Knochen befand."
    "Darüber habe ich mich gewundert. Sie galt als gute Spielerin."
    "Das war sie auch."
    "Aber woher hast du gewußt - woher hast du wissen können, daß ich an Zolena gedacht habe? Sie ist jetzt Zelandoni. Normalerweise denkeich an sie als Eine, Die Der Mutter Dient, nicht an den Namen, den sie trug, als sie jung war."
    "Ich habe dich beobachtet, und deine Augen sagten, daß du mich liebst und daß du glücklich bist mit mir, und ich war selig. Aber als du davon sprachst, daß einen danach verlangt, gewisse Dinge zu lernen, da hast du einen Augenblick lang nicht mich gesehen. Du hast mir früher einmal von Zolena erzählt, von der Frau, die dich gelehrt hat, in Frauen Gefühle zu wecken. Auch darüber hatten wir gerade gesprochen, also wußte ich, daß sie es war, an die du dachtest."
    "Ayla, das ist bemerkenswert", sagte er mit einem erleichterten Lächeln. "Erinnere mich daran, daß ich nie versuche, Geheimnisse vor dir zu haben. Vielleicht kannst du einem Menschen nicht gerade die Gedanken aus dem Kopf holen, aber doch etwas, das dem sehr nahe kommt."
    "Da ist noch etwas, das du wissen solltest", sagte sie.
    Jondalars Stimrunzeln war wieder da. "Was?"
    "Manchmal glaube ich, daß ich vielleicht über - eine Art Gabe verfüge. Etwas ist mit mir geschehen, als ich an der Clans-Versammlung teilnahm. Ich reiste mit Bruns Clan dorthin, als Durc noch ganz klein war. Dort tat ich etwas, was ich eigentlich nicht hätte tun dürfen. Ich hatte es nicht vor, aber ich trank etwas von dem Trunk, den ich für die Mog-urs zubereitet hatte, und dann fand ich sie zufällig in der Höhle. Ich habe nicht nach ihnen gesucht, ich weiß nicht einmal, wie ich in die Höhle gekommen bin. Sie waren ..." Ein Schauder überlief sie, und sie konnte den Satz nicht beenden. "Irgendetwas ist mit mir geschehen. Ich verirrte mich in der Dunkelheit. Nicht in der der Höhle, in der Dunkelheit in mir. Ich glaubte, ich müßte sterben, aber Creb hat mir geholfen. Er versetzte seine Gedanken in meinen Kopf ..."
    "Was tat er?"
    "Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären sollte. Er versetzte seine Gedanken in meinen Kopf, und seither habe ich - manchmal - das Gefühl, als hätte er irgend etwas in mir verändert. Manchmal ist mir, als hätte ich eine Art - Gabe. Dinge passieren, die ich nicht verstehe und nicht erklären kann. Ich glaube, Mamut hat das gewußt."
    Jondalar schwieg eine Weile. "Also hat er dich nicht nur deiner Heilkünste wegen ans Herdfeuer des Mammut adoptiert."
    Sie nickte. "Vielleicht. Ich nehme es an." "Aber meine Gedanken konntest du eben nicht lesen?" "Nein. So ist die Gabe nicht. Sie ist eher von der Art, daß ich den Mamut begleiten konnte, als er auf die Suche ging. Oder das Wandern zu tiefen, weit entfernten Orten."
    "In die Welt der Geister?"
    "Ich weiß es nicht."
    Jondalar schaute über ihren Kopf hinweg ins Leere, versuchte, sich über die Bedeutung ihrer Worte klarzuwerden. Dann schüttelte er den Kopf und sah sie mit einem bitteren Lächeln an. "Ich glaube, die Mutter spielt mir einen bösen Streich", sagte er. "Die erste Frau, die ich liebte, war dazu berufen, ihr zu dienen, und ich glaubte nicht, daß ich je wieder lieben könnte. Und jetzt, da ich eine Frau gefunden habe, die ich liebe, stellt sich heraus, daß auch sie berufen ist, ihr zu dienen. Werde ich auch dich verlieren?"
    "Weshalb solltest du mich verlieren? Ich weiß nicht, ob ich berufen bin, ihr zu dienen. Ich möchte niemandem dienen, ich möchte nur bei dir sein, an deinem Herdfeuer leben und deine Kinder gebären", erklärte Ayla nachdrücklich.
     
    „Meine Kinder gebären?“ sagte er, von ihrer Wortwahl über-rascht. "Wie kannst du meine Kinder gebären? Ich werde keine Kinder haben, Männer

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