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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sagten", fuhr Ayla fort. "Sie war wie Iza, die Frau, die mich aufnahm, als ich niemanden mehr hatte, obwohl ich eine von den Anderen war."
    "Flachschädel haben den Sohn meines Herdfeuers getötet", sagte Dolando.
    "Das mag sein, aber es ist nicht ihre Art. Der Clan geht den Anderen lieber aus dem Wege - so nennen sie Leute wie uns." Ayla hielt einen Moment inne, dann sah sie den Mann an, der noch immer solche Qualen litt. "Es ist schwer, ein Kind zu verlieren, Dolando, aber ich möchte dir von jemand anderen erzählen, der ein Kind verlor. Es war eine Frau, die ich bei der Clans-Versammlung kennenlernte - das ist so etwas ähnliches wie ein Sommertreffen, findet aber seltener statt. Sie und ein paar andere Frauen waren unterwegs, um Nahrung zu sammeln, als plötzlich mehrere Männer über sie herfielen, Männer von den Anderen. Einervon ihnen packte sie und zwang sie, ihm zu geben, was ihr Wonnen nennt."
    Mehrere Leute keuchten. Ayla hatte ein Thema zur Sprache gebracht, was nie offen erörtert wurde, obwohl alle davon gehört hatten. Einige Mütter hatten das Gefühl, ihre Kinder fortbringen zu müssen, aber niemand wollte wirklich gehen.
    "Die Frauen vom Clan tun, was die Männer wünschen, man braucht sie nicht zu zwingen. Aber der Mann, der die Frau packte, konnte nicht warten. Er wartete nicht einmal so lange, daß sie ihr Kind niederlegen konnte. Er packte sie so grob, daß sie das Kind fallen ließ, und er nahm es nicht einmal zur Kenntnis. Erst hinterher, als er sie aufstehen ließ, sah sie, daß der Kopf ihres Kindes beim Fallen auf einen Stein geprallt war. Ihr Kind war tot."
    Einige der Zuhörer hatten Tränen in den Augen. Jondalar meldete sich zu Wort. "Ich weiß, daß solche Dinge passieren. Ich habe von einigen jungen Männern gehört, die weit weg von hier im Westen leben und sich einen Spaß daraus machen, über die Flachschädel herzufallen und die Frauen zu zwingen, ihnen zu Willen zu sein."
    "Das passiert auch in unserer Gegend", gab Chalono zu.
    Die Frauen sahen ihn überrascht an, und die meisten Männer wendeten den Blick ab, ausgenommen Rondo, der ihn ansah, als wäre er ein Wurm.
    "Das ist etwas, womit die Jungen oft genug prahlen", sagte Chalono, wie um sich zu verteidigen. "Allerdings tun es nur noch wenige, besonders nachdem das mit Doraldo passiert ist, und ..."Er brach plötzlich ab, blickte in die Runde, dann schlug er die Augen nieder und wünschte sich, er hätte den Mund gar nicht erst aufgemacht.
    Das anschließende betretene Schweigen wurde erst gebrochen, als Tholie sagte: "Roshario, du siehst sehr müde aus. Meinst du nicht, es wäre Zeit, daß du dich wieder hinlegst?"
    "Ja, ich glaube, ich möchte mich hinlegen", sagte sie.
    Jondalar und Markeno eilten herbei, um ihr zu helfen, und das war für alle das Zeichen, aufzustehen und zu verschwinden. An diesem Abend hatte niemand Lust, an dem ersterbenden Feuer
    zu verweilen und irgendwelche Spiel zu spielen. Die beiden jungen Männer trugen Roshario in ihre Behausung, und Dolando schlurfte vergrämt hinterher.
    "Danke, Tholie, aber ich glaube, es ist besser, wenn ich heute Nacht bei Roshario bleibe", sagte Ayla. "Ich hoffe, Dolando hat nichts dagegen. Sie hat viel durchgemacht, und es wird eine schwere Nacht für sie werden. Überhaupt werden die nächsten paar Tage für sie nicht leicht sein. Der Arm schwillt schon an, und sie wird Schmerzen haben. Ich weiß nicht, ob es richtig war, sie heute abend aufstehen zu lassen, aber ihr lag so viel daran, daß ich es ihr nicht verbieten wollte. Sie hat immer wieder gesagt, es ginge ihr gut, aber das lag daran, daß der Trank, den ich ihr zum Einschlafen gegeben habe, auch den Schmerz betäubt. Ich habe ihr noch etwas anderes gegeben, aber das hält nicht lange vor, und deshalb möchte ich lieber bei ihr sein."
    "Vielleicht könnte Darvo bei euch bleiben", schlug Jondalar vor. "Er würde vermutlich besser schlafen. Es quält ihn, sie leiden zu sehen."
    "Natürlich", sagte Markeno. "Ich hole ihn. Ich wollte, ich könnte Dolando überreden, auch eine Weile bei uns zu bleiben, aber ich weiß, daß er es nicht tun würde - schon gar nicht nach dem, was heute abend passiert ist. Bisher hatte noch niemand von Doraldos Tod gesprochen."
    "Vielleicht ist es gut, daß es endlich dazu gekommen ist. Vielleicht kann er jetzt damit fertig werden", sagte Tholie, "Dolando hat lange Zeit einen blinden Haß auf die Flachschädel mit sich herumgetragen. Wir nahmen das nicht sehr ernst - den meisten Menschen

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