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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Jondalar.
    "Sie befahl ihm, er sollte aufhören, und er hörte auf."
    Köpfe wurden ungläubig geschüttelt. "Woher willst du wissen, daß sie so etwas getan hat? Du hast gesagt, du wärest bewußtlos gewesen", rief jemand.
    Jondalar schaute auf, um zu sehen, wer gesprochen hatte. Es war ein junger Mann vom Fluß, den er nur flüchtig kannte.
     
    "Weil ich dasselbe später noch einmal erlebt habe, Rondo. Baby kam sie einmal besuchen, als ich mich von meiner Verletzung erholte. Er wußte, daß ich ein Fremder war, und vielleicht erinnerte er sich daran, wie Thonolan und ich in sein Versteck eingedrungen waren. Auf jeden Fall wollte er nicht, daß ich mich in Aylas Höhle aufhielt, und setzte sofort zum Sprung an. Aber sie trat vor ihn und befahl ihm, es zu lassen. Und er ließ es. Es war fast komisch, wie er praktisch mitten im Sprung zurückwich, aber damals hatte ich viel zu viel Angst, um es komisch zu finden."
    "Wo ist dieser Höhlenlöwe jetzt?" fragte Dolando und warf abermals einen Blick auf Wolf. Ihm lag nicht das geringste daran, von einem Höhlenlöwen besucht zu werden, ganz gleich, welche Gewalt sie über ihn haben mochte.
    "Er lebt sein eigenes Leben", sagte Ayla. "Er blieb bei mir, bis er ausgewachsen war. Dann verließ er mich, wie auch manche Kinder es tun, um eine Gefährtin zu finden, und vermutlich hat er inzwischen mehrere. Auch Winnie hatte mich eine Zeitlang verlassen, aber sie ist zurückgekommen. Sie war trächtig, als sie zurückkehrte."
    "Was ist mit dem Wolf? Glaubst du, daß auch er dich eines Tages verlassen wird?" fragte Tholie.
    Ayla stockte der Atem. Das war eine Frage, der sie bisher immer ausgewichen war. Sie war ihr mehr als einmal durch den Kopf gegangen, aber sie hatte sie immer beiseitegeschoben. Doch nun war sie offen ausgesprochen worden undmußte beantwortet werden.
    "Wolf war noch ganz jung, als ich ihn fand. Ich glaube, er ist mit dem Glauben aufgewachsen, daß die Leute vom Löwen-Lager sein Rudel waren", sagte sie. "Viele Wölfe bleiben bei ihrem Rudel, aber einige verlassen es und werden zu Einzelgängern und finden einen anderen Einzelgänger als Gefährten. Dann begründen sie ein neues Rudel. Wolf ist noch jung, fast noch ein Welpe. Er sieht älter aus, weil er so groß ist. Ich weiß nicht, was er tun wird, Tholie, aber manchmal mache ich mir Sorgen. Ich möchte nicht, daß er fortgeht."
     
    Tholie nickte. "Fortgehen ist immer schwer, sowohl für den, der geht, als auch für diejenigen, die zurückbleiben", sagte sie und dachte an ihre eigene Entscheidung, ihre Leute zu verlassen und mit Markeno zusammenzuleben. "Ich weiß, wie mir zumute war. Sagst du nicht, du wärst von den Leuten fortgegangen, die dich aufgezogen haben? Wie hast du sie genannt? Clan? Von solchen Leuten habe ich nie gehört. Wo leben sie?"
    "Sie leben auf einer Halbinsel im Beran-See", erwiderte Ayla.
    "Auf der Halbinsel? Ich wußte gar nicht, daß dort Leute leben. Das ist doch Flachschädel-Land ..." Tholie brach ab. Das konnte doch nicht sein, das war einfach nicht möglich.
    Tholie war nicht die einzige, die begriffen hatte, was das bedeutete. Roshario hielt den Atem an und beobachtete verstohlen Dolando, ohne sich anmerken zu lassen, daß ihr etwas Ungewöhnliches aufgefallen war. Die merkwürdigen Namen, die sie erwähnt hatte und die so schwer auszusprechen waren - konnten das Namen sein, die sie irgendeiner anderen Art von Tieren gegeben hatte? Aber sie hatte gesagt, die Frau, die sie aufgezogen hatte, hätte sie in der Heilkunst unterwiesen. War es möglich, daß eine Frau bei ihnen gelebt hatte? Aber welche Frau würde sich dafür entscheiden, bei ihnen zu leben, zumal wenn sie eine Heilerin war? Würde ein Shamud bei den Flachschädeln leben?
    Ayla fiel die eigentümliche Reaktion von einigen der Leute auf, aber als sie einen Blick auf Dolando warf und sah, wie er sie anstarrte, lief ihr ein Angstschauer über den Rücken. Er schien nicht mehr der gleiche Mann zu sein, der beherrschte Anführer, der sich so liebevoll um seine Frau kümmerte. In seinem Blick lag nicht die dankbare Anerkennung ihrer Heilkünste, nicht einmal die vorsichtige Zurückhaltung, die er bei ihrer ersten Begegnung an den Tag gelegt hatte. Statt dessen entdeckte sie einen tief verwurzelten Schmerz, und eine bedrohliche Wut füllte seine Augen. Er schien nicht mehr klar sehen zu können, nur noch durch einen roten Wutschleier.
    "Flachschädel!" brach es aus ihm heraus. "Du hast mit diesen
     
    gemeinen,

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