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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ihn sah.
    "Komm, Woffie. Du mußt auch baden", sagte das Mädchen. Wolf winselte, blickte zu Ayla auf.
    "Ob jemand etwas dagegen hätte, wenn Wolf mit in das Becken kommt, Tholie?
    Shamio möchte offensichtlich, daß er mit ihr spielt."
    "Ich wollte gerade heraussteigen", sagte Tholie, "aber sie kann drinbleiben und mit ihm spielen, wenn es niemanden stört."
    Als keine Einwände erhoben wurden, gab Ayla ihm ein Zeichen.
    "Also los, Wolf", sagte sie. Das Wasser spritzte hoch auf, als Wolf in das Becken sprang und direkt auf Shomio zusteuerte.
    Eine Frau, die an Tholies Seite herausstieg, lächelte, dann sagte sie. "Ich wollte, meine Kinder wären ebenso folgsam wie dieser Wolf. Wie schaffst du es, daß er das tut, was du willst?"
    "Es braucht Zeit. Du mußt es immer wieder durchgehen, ihn viele Male wiederholen lassen, was du willst. Anfangs kann es schwierig sein, ihm das verständlich zu machen, aber wenn er einmal etwas gelernt hat, vergißt er es nicht wieder. Er ist im Grunde sehr intelligent", sagte Ayla. "Während wir unterwegs waren, habe ich jeden Tag mit ihm geübt."
    "Das hört sie an, als erzöge man ein Kind", sagte Tholie. "Aber warum einen Wolf? Ich hätte nie gedacht, daß man einen Wolf irgend etwas beibringen kann, aber warum tust du es?"
    "Ich weiß, daß er Leuten, die ihn nicht kennen, Angst einjagen
     
    kann, und ich möchte nicht, daß er jemanden erschreckt", sagte Ayla. Während sie zusah, wie Tholie aus dem Becken stieg und sich abtrocknete, fiel ihr plötzlich auf, daß sie schwanger war. Die Schwangerschaft war noch nicht weit fortgeschritten, und man sah nichts davon, wenn sie angezogen war, aber sie war ganz offensichtlich schwanger. "Ich würde auch gern baden, aber zuerst muß ich Wasserlassen."
    "Wenn du dem Pfad dahinten folgst, kommst du an einen Graben. Er liegt jenseits des Kammes, damit das Wasser nach der anderen Seite hin abfließt, wenn es regnet, aber auf diesem Weg ist es näher, als wenn du um den Berg herumgehst", sagte Tholie.
    Ayla wollte Wolf rufen, dann zögerte sie. Sie sah, wie die Kinder mit ihm spielten, und wußte, daß er lieber bei ihnen bleiben würde, aber sie wußte nicht recht, ob sie ihn zurücklassen sollte. Sie war sicher, daß es keine Probleme geben würde, aber sie wußte nicht, wie die Mütter darüber dachten.
    "Ich glaube, du kannst ihn eine Weile hier lassen", sagte Tholie. "Ich habe gesehen, wie er mit Kindern umgeht, und du hattest recht. Sie wären enttäuscht, wenn du ihn so schnell wieder fortrufst."
    Ayla lächelte. "Danke. Ich bin bald zurück."
    Sie stieg den Pfad empor, der quer über die steilste Flanke des einen Hanges führte und dann in einer scharfen Kehre zum anderen. Als sie den zweiten Hang erreicht hatte, fand sie den Graben und eine ebene Fläche davor, gesäumt von einem niedrigen Zaun aus glatten, runden Stämmen, auf denen man sitzen konnte.
    Vom Graben aus führte der Pfad weiter bergab, und Ayla beschloß, ihm ein Stück weit zu folgen. Die Gegend hatte so viel Ähnlichkeit mit der Umgebung der Höhle, in der sie aufgewachsen war, daß sie das Gefühl nicht loswurde, schon einmal hier gewesen zu sein. Sie blieb stehen, um von einem an der Felswand wachsenden Haselnußstrauch ein paar Nüsse abzupflücken, und konnte der Versuchung nicht widerstehen, die unteren Zweige beiseite zu schieben, um nachzusehen, ob sich dahinter eine Höhle befand.
    Sie fand ein Brombeergestrüpp mit langen Ranken voll süßer, reifer Früchte. Sie stopfte sie in sich hinein und fragte sich, was aus den Beeren geworden war, die sie am Vortag gepflückt hatten. Dann fiel ihr ein, daß sie einige davon bei dem Willkommensfest gegessen hatte. Sie beschloß, hierher zurückzukehren und auch für Roshario Brombeeren zu holen.
    Vielleicht weil es ihr zur zweiten Natur geworden war, vielleicht aber auch, weil sie auf dem Rückweg immer genauer nach Pflanzen Ausschau hielt, um bei der Rückkehr von ihren Ausflügen etwas vorzuweisen zu haben, richtete Ayla ihre Aufmerksamkeit jetzt auf den Bewuchs am Rand des Pfades. Sie hatte vor Freude und Erleichterung fast geschrien, als sie die kleine gelbe Pflanze mit den winzigen Blättern und Blüten entdeckte, die sich um andere, von ihren fadenähnlichen Ranken erstickte, tote und vertrocknete Pflanzen herumwand.
    Das ist es! Das ist Goldzwirn, Izas Zauberpflanze, dachte sie. Das ist es, was ich für meinen Morgentee brauche, damit kein Kind in mir heranwächst. Und es ist mehr als genug vorhanden. Meine

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