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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gelten sie ohnehin nicht viel. Entschuldige, Ayla, aber so ist es nun einmal."
    Ayla nickte. "Ich weiß", sagte sie.
    "Und wir kommen selten mit ihnen in Berührung. Er ist in fast jeder Hinsicht ein guter Anführer", fuhr Tholie fort, "außer in Dingen, die mit den Flachschädeln zu tun haben, und es ist leicht, andere Leute gegen sie aufzubringen. Aber ein solcher Haß hinterläßt seine Spuren, und am stärksten bei demjenigen, von dem der Haß ausgeht."
    "Ich glaube, es ist Zeit, daß wir ein bißchen Schlaf bekommen", sagte Markeno. "Du mußt völlig erschöpft sein, Ayla."
    Jondalar, Markeno und Ayla, gefolgt von Wolf, gingen gemeinsam die paar Schritte bis zur nächsten Behausung. Markeno kratzte am Vorhang vor der Eingangstür. Anstatt sie zum Eintreten aufzufordern, kam Dolando und schob den Vorhang beiseite; dann stand er im Halbdunkel und sah sie an.
    "Dolando, ich glaube, daß Roshario eine schwere Nacht vor sich hat. Ich würde gern in ihrer Nähe bleiben", sagte Ayla.
    Der Mann schaute zu Boden und dann nach drinnen auf die Frau im Bett. "Komm herein", sagte er.
    "Ich möchte bei Ayla bleiben", sagte Jondalar. Er war entschlossen, sie nicht mit dem Mann allein zu lassen, der sie bedroht und gegen sie gewütet hatte, auch wenn er sich inzwischen wieder beruhigt zu haben schien. Dolando nickte und trat beiseite.
    "Ich bin gekommen, um Darvo zu fragen, ob er die Nacht bei uns verbringen möchte", sagte Markeno.
    "Ja, ich denke, das sollte er tun", sagte Dolando. "Darvo, nimm dein Bettzeug und geh für heute Nacht zu Markeno."
    Der Junge erhob sich, packte sich seine Schlaffelle auf die Arme und ging auf den Eingang zu. Ayla fand, daß er einen erleichterten, aber keineswegs glücklichen Eindruck machte.
    Wolf verzog sich sofort in seine Ecke. Ayla ging in den dunklen hinteren Teil der Behausung, um nach Roshario zu sehen.
    "Hast du eine Lampe oder eine Fackel, Dolando? Ich hätte gern ein bißchen mehr Licht", sagte sie.
    "Und vielleicht auch Bettzeug", setzte Jondalar hinzu. "Oder soll ich Tholie darum bitten?"
    Dolando hätte es vorgezogen, allein im Dunkeln dazusitzen, aber er wußte, wenn Roshario vor Schmerzen aufwachte, dann würde Ayla ihr viel besser helfen können als er. Von einem Bord holte er eine flache Sandsteinschale, die durch Reiben mit
     
    einem anderen Stein geformt worden war.
    "Das Bettzeug ist da drüben", sagte er zu Jondälar. "Und Fett für die Lampe ist im Kasten neben der Tür. Aber zum Anzünden der Lampe muß ich erst Feuer machen. Es ist ausgegangen."
    "Ich mache Feuer", sagte Ayla, "wenn du mir sagst, wo ich Zunder und Kleinholz finde."
    Er gab ihr die Materialien zum Feuermachen, um die sie gebeten hatte, dazu einen runden, an einem Ende geschwärzten Stab und ein flaches Stück Holz mit mehreren runden Löchern, die sich beim Feuermachen eingebrannt hatten; aber Ayla benutzte sie nicht. Statt dessen holte sie aus einem an ihrem Gürtel hängenden Beutel zwei Steine. Dolando schaute interessiert zu, wie sie die trockenen Holzspäne zu einem Häufchen aufschichtete, sich dann tief darüber neigte und die beiden Steine aneinanderschlug. Zu seiner Verblüffung sprang von den Steinen ein großer, heller Funke auf und landete auf dem Zunder, von dem eine dünne Rauchsäule aufstieg. Sie beugte sich tiefer und blies, und auf dem Zunder stand eine kleine Flamme.
    "Wie hast du das gemacht?" fragte er verwundert und ein wenig ängstlich. Alles, was verwunderlich und fremdartig war, war zugleich beängstigend. Verfügte die Frau über noch weitere solche Shamud-Zauber?
    "Das hat dieser Stein bewirkt", sagte Ayla, legte ein paar Stückchen Kleinholz aufs Feuer und dann ein paar größere Holzstücke.
    "Ayla hat diese Steine entdeckt, als sie allein in ihrem Tal lebte", sagte Jondalar. "Sie lagen dort am Flußufer herum, und ich habe etliche davon eingesammelt. Morgen zeige ich dir, wie sie funktionieren, und ich gebe dir einen davon, damit du weißt, wie sie aussehen. Vielleicht gibt es auch in dieser Gegend solche Steine."
    "Was sagtest du - wo ist das Fett?" fragte Ayla.
    "In den Kasten beim Eingang. Ich hole es. Die Dochte sind auch dort", sagte
    Dolando. Er gab eine Kelle voll weichem, weißen Talg - Fett, das in kochendem Wasser ausgelassen und nach dem Abkühlen abgeschöpft worden war -in die Steinschale und steckte den Docht an. Er flackerte ein wenig, doch dann bildete sich auf dem Boden der Schale eine Lache aus Öl, das von den Flechten aufgesaugt wurde; die Flamme wurde

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