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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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geschehen, seitdem er zuletzt dieses Hemd getragen hatte, daß es ihm fast altmodisch vorkam. Er hatte es in den Jahren, die er bei den Sharamudoi verbrachte, kaum getragen, weil er es vorgezogen hatte, wie die anderen gekleidet zu sein; und obgleich es nicht länger als ein Jahr und ein paar Monde her war, daß er es Darvo geschenkt hatte, kam es ihm vor, als seien Jahrzehnte verstrichen.
    "Es soll locker fallen, Darvo. Man trägt es mit einem Gürtel. Los, zieh es an. Ich zeige es dir. Hast du etwas, was du darumbinden kannst?" sagte Jondalar.
    Der junge Mann zog sich das reichgeschmückte, kittelartige Lederhemd über den Kopf, dann gab er Jondalar eine lange Lederkordel. Jondalar band ihm die Kordel um die Hüften, so daß das Hemd sich wie eine Bluse darüber bauschte und die Hermelinschwänze frei nach unten hingen.
    "Siehst du? Es ist nicht zu groß für dich, Darvo", sagte Jondalar. "Was meinst du, Ayla?"
     
    "Es ist ungewöhnlich. Ich habe noch nie so ein Hemd gesehen. Aber ich finde, es steht dir gut, Darvalo", sagte sie.
    "Ich mag es", sagte der junge Mann und streckte den Arm aus, um zu sehen, wie es aussah. Vielleicht würde er es tragen, wenn sie wieder die Sharamudoi drunten am Fluß gesuchten. Und vielleicht gefiel es dem Mädchen, das er dort bemerkt hatte.
    "Ich freue mich, daß ich dir zeigen konnte, wie man es trägt", sagte Jondalar, "bevor wir aufbrechen."
    "Wann brecht ihr auf?" fragte Darvalo überrascht. "Morgen. Oder spätestens übermorgen", sagte Jondalar und blickte Ayla fest an. "Sobald wir gepackt haben."
     
    "Der Regen muß auf der anderen Seite der Berge eingesetzt haben", sagte Dolando. "Und du weißt, wie die Schwester aussieht, wenn sie Hochwasser führt."
    "Ich hoffe, es wird nicht schlimmer werden", sagte Jondalar. "Wir brauchen eines eurer großen Boote zum Übersetzen."
    "Wenn ihr mit dem Boot fahren wollt, könnten wir euch zur Schwester bringen", sagte Carlono.
    "Wir brauchen ohnehin noch Fieberklee", fügte Carolio hinzu. "Und den finden wir dort."
    "Ich würde gern den Fluß in eurem Boot hinauffahren, aber ich glaube nicht, daß die Pferde darin Platz haben", sagte Jondalar.
    "Sagtest du nicht, daß sie Flüsse durchschwimmen können? Vielleicht können sie hinter dem Boot herschwimmen", schlug Cariono vor. "Und Wolf können wir im Boot mitnehmen."
    "Ja, Pferde können einen Fluß durchschwimmen; aber es ist ein weiter Weg bis zur Schwester, mehrere Tagereisen,') soweit ich mich erinnere", sage Jondalar. "Außerdem glaube ich nicht, daß sie eine so lange Strecke schwimmen können."
    "Es gibt einen Weg über die Berge", sagte Dolando. "Am Anfang werdet ihr eine Strecke im Zickzack wandern müssen, dann geht's hoch und um einen der niedrigeren Gipfel herum; aber der Pfad ist markiert und führt euch schließlich ganz in die Nähe des Ortes, wo die Schwester auf die Mutter trifft. Genau im Süden liegt ein hoher Bergkamm, den ihr schon aus der Feme erkennt, sobald ihr das Tiefland im Westen erreicht habt."
    "Aber ist das der beste Platz, um die Schwester zu über-queren?" fragte Jondalar und dachte an die reißenden Wasser, die er bei seinem letzten Aufenthalt gesehen hatte.
    "Wahrscheinlich nicht, aber von dort könnt ihr der Schwester nach Norden folgen, bis ihr einen besseren Platz gefunden habt. Sie ist jedoch kein leichter Fluß. Ihre Zuflüsse kommen aus den Bergen; ihre Strömung ist viel reißender als die der Mutter. Und sie ist tückisch", sagte Carlono. "Ein paar von uns folgten ihr fast einen Mond lang flußaufwärts. Sie blieb die ganze Zeit reißend und schwierig."
    "Ich muß der Mutter folgen, um nach Hause zu kommen. Das heißt, ich muß die Schwester überqueren", sagte Jondalar.
    "Dann wünsche ich dir Glück."
    "Ihr werdet Essensvorräte brauchen", sagte Roshario. "Und dann habe ich noch etwas, das ich dir geben möchte, Jondalar."
    "Wir haben nicht genug Platz, um noch viel mitzunehmen", sagte Jondalar.
    "Es ist für deine Mutter", sagte Roshario. "Jetamios Lieb-lingsband. Ich habe es aufgehoben, um es Thonolan bei seiner Rückkehr zu geben. Es nimmt nicht viel Platz ein. Als ihre Mutter starb, brauchte Jetamio das Gefühl, eine Heimstatt zu haben. Ich sagte ihr, sie solle immer daran denken, daß sie eine Sharamudoi sei. Sie machte das Halsband aus den Zähnen einer Gemse und der Rückengräte eines kleinen Störs; sie stellen das Land und den Fluß dar. Ich dachte, deine Mutter hätte vielleicht gern etwas, das der Frau gehörte, die ihr Sohn sich

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