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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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starb."
    "Wie hat Ayla ihn ernährt - ohne die Milch der Mutter?" "Das habe ich mich auch gefragt", sagte Jondalar. "Sie sagte, ein junger Wolf kann alles fressen, was seine Mutter frißt; es muß nur weicher und leichter zu kauen sein. Sie kochte ihm eine Fleischbrühe, tränkte ein Stück weiches Leder damit und ließ ihn daran saugen. Und sie zerhackte für ihn Fleisch in ganz kleine Stücke. Er frißt jetzt alles, was wir auch essen; gelegentlich jagt er noch selbst. Er stöbert sogar Wild für uns auf, und er hat uns geholfen, den Elch zu erlegen, den wir mitgebracht haben, als wir hier ankamen."
     
    "Wie bringt ihr ihn dazu, das zu tun, was ihr wollt?" fragte Markeno.
    "Ayla verwendet darauf viel Zeit. Sie zeigt es ihm, immer und immer wieder, bis er es begriffen hat. Es ist erstaunlich, wie lernfähig er ist. Er tut aber auch alles, um ihr zu gefallen", sagte Jondalar.
    "Das sieht man. Glaubst du, daß es nur an ihr liegt? Schließlich ist sie ein Shamud", sagte Carlono. "Wer sonst könnte ein Tier dazu bringen, alles zu tun, was er will?"
    "Ich reite auf Renner", sagte Jondalar. "Und ich bin kein Shamud."
    "Da wäre ich mir nicht so sicher", sagte Markeno, dann lachte er. "Erinnere dich, ich habe dich bei Frauen gesehen. Ich glaube, du könntest jede dazu bringen, das zu tun, was du willst."
    Jondalar errötete. Daran hatte er wirklich nicht mehr gedacht.
    Als Ayla sich ihnen näherte, wunderte sie sich über sein rotes Gesicht; doch dann trat Dolando zu ihnen.
    "Ich begleite euch ein Stück, um euch den Pfad und den besten Weg über die Berge zu zeigen", sagte er.
    "Danke. Das hilft uns sehr", sagte Jondalar.
    "Ich komme auch mit", sagte Markeno.
    "Ich würde auch gern mitkommen", sagte Darvalo. Ayla sah, daß er das Hemd trug, das Jondalar ihm geschenkt hatte.
    "Ich auch", sagte Rakario.
    Darvalo warf ihr einen wütenden Blick zu. Doch wenn er erwartet hatte, daß sie mit den Augen an Jondalar hing, so hatte er sich getäuscht. Sie blickte ihn, Darvalo, an, mit einem bewundernden Lächeln. Ayla verfolgte, wie sein Gesichts-ausdruck sich änderte - von Verärgerung über Erstaunen und Verstehen bis zu einem verwirrten Erröten.
    Fast alle hatten sich in der Mitte des Platzes versammelt, um sich von den Gästen zu verabschieden. Noch einige andere äußerten den Wunsch, sie ein Stück Weges zu begleiten.
    "Ich komme nicht mit", sagte Roshario und sah erst Jondalar, dann Ayla an. "Aber ich wollte, ihr würdet hierbleiben. Ich wünsche euch beiden eine gute Reise."
    "Danke, Roshario", sagte er und zog die Frau an sich. "Wir werden deine guten Wünsche brauchen, bis wir unser Ziel erreicht haben."
    "Ich habe dir zu danken, Jondalar, daß du Ayla hergebracht hast. Ich darf gar nicht daran denken, wie es mir ergangen wäre, wenn sie nicht gekommen wäre." Sie streckte die Hand aus. Ayla ergriff sie und dann die andere Hand, die noch in der Schlinge lag, um sie beide zu drücken. Sie freute sich, daß der Druck von beiden Händen erwidert wurde. Dann umarmten sie sich.
    Sie verabschiedeten sich von mehreren anderen Leuten, aber die meisten wollten sie wenigstens ein kurzes Stück begleiten.
    "Kommst du mit, Tholie?" fragte Markeno, der sich Jondalar angeschlossen hatte.
    "Nein." Ihre Augen standen voller Tränen. "Ich möchte nicht mitkommen. Der Abschied wird nicht dadurch leichter, daß man ihn aufschiebt." Sie trat dicht an den großen Zelandonii-Mann heran. "Es fällt mir schwer, jetzt schöne Worte zu machen, Jondalar. Ich habe dich immer gern gehabt, und ich habe dich noch tiefer in mein Herz geschlossen, als du Ayla herbrachtest. Ich habe so sehr gewünscht, daß du mit ihr hierbleibst, aber du wolltest es nicht. Obgleich ich deine Gründe verstehe, fühle ich mich deswegen nicht weniger elend."
    "Es tut mir leid, Tholie", sagte Jondalar. "Ich wünschte, ich könnte was tun, damit du dich besser fühlst."
    "Das kannst du, aber du tust es nicht", sagte sie.
    Wie es ihre Art war, sagte sie offen, was sie dachte. Das war es, was er an ihr liebte. Man brauchte nie zu raten, was sie wirklich meinte. "Sei mir nicht böse. Wenn ich bleiben könnte, wäre mir nichts lieber, als mich mit dir und Markeno zusammenzutun. Du glaubst nicht, wie stolz ich war, als du uns darum batest, und wie schwer es mir fällt, euch jetzt zu verlassen. Aber etwas zieht mich fort. Ich weiß nicht einmal, was es ist; aber ich muß gehen, Tholie." Er sah sie an, die blauen Augen erfüllt von
    echtem Schmerz, von Mitgefühl und

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