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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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graste ebenfalls auf der Weide. Die männlichen Tiere scheuerten ihre Geweihe an den Ästen, um sie für die Herbstbrunft von der als Bast bezeichneten filzigen, haarigen Hautschicht zu befreien.
    "Bald beginnt ihre Zeit der Wonne", meinte Jondalar, als sie die Feuerstelle herrichteten. "Sie bereiten sich auf die Kämpfe vor - und auf die Weibchen."
    "Ist Kämpfen eine Wonne für Männer?"
    "So habe ich es noch nie betrachtet, aber für einige von ihnen trifft es vielleicht zu", sagte er.
    "Kämpfst du gern mit anderen Männern?"
    Jondalar runzelte die Stirn, als er über die Frage nachdachte. "Ich habe nie abseits gestanden. Manchmal wird man, aus welchem Grund auch immer, in so etwas hineingezogen; aber ich kann nicht sagen, daß ich gern kämpfe - nicht, wenn es ernst gemeint ist. Aber gegen Ringen oder andere Wettkämpfe habe ich nichts."
    "Die Männer des Clans kämpfen nie miteinander. Es ist ihnen nicht gestattet; aber sie tragen Wettkämpfe aus", sagte Ayla. "Frauen auch, doch auf andere Weise."
    "Auf welche Weise?"
    Ayla schwieg, um darüber nachzudenken. "Die Männer wetteifern miteinander in dem, was sie tun, die Frauen in dem, was sie herstellen", sagte sie und lächelte dann. "Zum Beispiel Kinder, obgleich das ein sehr subtiler Wettkampf ist, bei dem fast jede glaubt, gewonnen zu haben."
    Weiter oben in den Bergen bemerkte Jondalar eine Familie von Mufflons, und er wies auf die Wildschafe mit ihren gewaltigen, dicht am Kopf gekrümmten Hörnern. "Das sind die wirklichen Kämpfer", sagte Jondalar. "Wenn sie aufeinander zurennen und ihre Köpfe zusammenkrachen lassen, klingt es beinahe wie ein Donnerschlag."
    "Wenn Hirsche und Widder mit ihren Geweihen oder Hörnern aufeinander losgehen, glaubst du, daß sie wirklich kämpfen?" fragte Ayla.
    "Ich weiß es nicht. Sie können einander verletzen, aber das geschieht nicht sehr häufig. Meist gibt der eine auf, wenn der andere zeigt, daß er stärker ist. Und manchmal stolzieren sie nur herum und brüllen, ohne miteinander zu kämpfen. Vielleicht ist es mehr ein Wettkampf als ein wirklicher Kampf." Er lächelte sie an. "Du stellst wirklich interessante Fragen, Ayla."
    Eine frische, kühle Brise war aufgekommen, als die Sonne hinter den Bergen versank. Früher am Tag war leichter Schnee gefallen, der an den offenen sonnigen Plätzen geschmolzen war. Aber in schattigen Winkeln hatte er sich angesammelt. Möglicherweise stand ihnen eine kalte Nacht bevor, in der mehr Schnee fallen würde.
    Wolf verschwand, als sie ihre Unterkunft hergerichtet hatten. Als er bei Anbruch der Dunkelheit noch nicht zurück war, begann Ayla sich um ihn zu sorgen. "Was meinst du, soll ich ihn zurückpfeifen?" fragte sie, als sie sich für die Nacht einzurichten begannen.
    "Es ist nicht das erstemal, daß er allein auf die Jagd geht, Ayla. Du bist nur daran gewöhnt, daß er dauernd in deiner Nähe ist. Er wird schon zurückkommen", sagte Jondalar.
    "Ich hoffe, er ist bis zum Morgen wieder hier", sagte Ayla. Sie stand auf und versuchte vergeblich, die Dunkelheit außerhalb ihres Lagerfeuers mit den Blicken zu durchdringen.
    "Er ist ein Tier; er kennt seinen Weg. Komm her und setz dich zu mir", sagte er. Er legte noch ein Scheit in das Feuer und sah den Funken nach, die hoch in die Luft stiegen. "Schau dir die Sterne an. Hast du jemals so viele gesehen?"
    Ayla blickte auf, und ein Gefühl des Staunens ergriff sie. "Es scheinen Unmengen zu sein. Vielleicht liegt das daran, daß wir ihnen hier oben näher sind und mehr von ihnen sehen, besonders die kleineren. Oder sind sie weiter weg? Glaubst du, daß sie immer da sein werden?"
    "Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie darüber nachgedacht. Wer kann das schon wissen?" fragte Jondalar.
    "Glaubst du, deine Zelandoni weiß es?"
    "Vielleicht, aber ich glaube nicht, daß sie es mir sagen wird. Es gibt Dinge, die nur Die wissen. Die Der Mutter Dienen. Du stellst wirklich die seltsamsten Fragen, Ayla", sagte Jondalar; er spürte, wie es ihn dabei kalt überlief. Obgleich er wußte, daß nicht die Kälte daran schuld war, fügte er hinzu: "Mir wird kalt, und wir müssen morgen früh aufbrechen. Dolando sagte, daß der Regen jederzeit einsetzen könne, und das bedeutet Schnee hier oben. Ich möchte vorher wieder unten sein."
    "Ich komme sofort. Ich möchte nur noch nach Renner und Winnie sehen. Vielleicht ist Wolf bei ihnen."
    Ayla war noch besorgt, als sie unter die Schlafpelze kroch, und es gelang ihr erst spät, einzuschlafen, weil sie auf jeden

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