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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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schmiegte sich an ihren Rücken.
    Lange lagen sie so, dann sagte Ayla leise: "Jondalar?"
    "Ja?" murmelte er. Er war in einer angenehmen, trägen Stimmung, nicht schläfrig, doch ohne den Wunsch, sich zu bewegen.
    "Wie viele solcher Flüsse müssen wir noch überqueren?" fragte sie.
    Er hob den Kopf und küßte ihr Ohr. "Keinen."
    "Keinen?"
    "Nein, weil es keinen Fluß mehr gibt, der wie die Schwester ist", sagte Jondalar.
    "Nicht einmal der Große Mutter Fluß?"
    "Nicht einmal die Mutter ist so reißend und tückisch oder so gefährlich wie die Schwester", sagte er. "Aber wir werden den Großen Mutter Fluß nicht überqueren. Wir bleiben bis zum Gletscher auf dieser Seite. Wenn wir in die Nähe des Eises kommen, möchte ich gern ein paar Leute besuchen, die auf der anderen Seite der Mutter leben. Aber das ist noch ein lange Weg, und bis dahin ist sie kaum mehr als ein Bach." Er rollte sich auf den Rücken. "Sicher, wir müssen noch einige ansehnliche Flüsse überqueren; aber jenseits der Ebene verzweigt sich die Mutter in viele Nebenflüsse. Wenn wir ihr wieder begegnen, ist sie so klein geworden, daß du sie kaum wiedererkennen wirst."
    "Ohne das viele Wasser der Schwester werde ich sie wahr-scheinlich überhaupt nicht wiedererkennen", sagte Ayla.
    "Ich glaube schon. So mächtig die Schwester auch ist, wenn sie auf die Mutter trifft - diese ist noch mächtiger. Es gibt einen großen Fluß, der sich mit ihr auf der anderen Seite vereinigt, kurz vor den Bewaldeten Hügeln, wo sie sich nach Osten wendet. Thonolan und ich haben dort Leute getroffen, die uns mit einem Floß übersetzten. Einige andere Nebenflüsse kommen aus den großen Bergen im Westen; aber wir ziehen über die Ebene nach Norden und sehen sie überhaupt nicht."
    Jondalar setzte sich auf. Seine Gedanken beschäftigten sich weiter mit dem Weg, der vor ihnen lag.
    "Wir werden überhaupt nicht viele Flüsse überqueren, bis wir das Hochland im Norden erreichen", fuhr er fort. "Das haben mir wenigstens Hadumas Leute versichert. Sie sagen, es gäbe ein paar Hügel, aber alles in allem sei es ein ziemlich flaches Land. Die meisten Flüsse, die wir sehen, fließen der Mutter zu. Sie sagen, sie zieht sich von hier durch das ganze Land. Aber es gibt dort gute Jagdgründe. Hadumas Leute überqueren dauernd diese kleinen Flüsse, um zu jagen."
    "Hadumas Leute? Ich glaube, du hast von ihnen gesprochen; aber du hast mir nie viel von ihnen erzählt", sagte Ayla. Sie setzte sich ebenfalls auf und griff nach ihrem Packkorb.
    "Wir sind nicht lange bei ihnen geblieben. Nur bis zu einer ..."
     
    Jondalar zögerte und dachte an die Erste Riten, die er mit der schönen jungen Frau geteilt hatte, Noria. Ayla bemerkte einen seltsamen Ausdruck in seinem Gesicht, als sei er ein wenig verlegen, doch zugleich mit sich zufrieden.
    "... zu einer Zeremonie, einem Fest", beendete er den Satz. "Einem Fest zu Ehren der Großen Mutter Erde?" fragte Ayla.
    "Eh ... Ja, so etwas Ähnliches. Sie baten mich ... eh, sie baten Thonolan und mich, es mit ihnen zu teilen."
    "Werden wir Hadumas Leute besuchen?" fragte Ayla. Sie stand an der Zeltöffnung und hielt ein Gamsfell der Sharamudoi in der Hand, mit dem sie sich abtrocknen wollte, nachdem sie sich im Bach bei den Weiden gewaschen hatte.
    "Ich würde es gern, aber ich weiß nicht, wo sie leben", sagte Jondalar. Dann, als er ihren erstaunten Ausdruck sah, fügte er hinzu: "Einige ihrer Jäger fanden unser Lager und ließen Haduma holen. Sie war es, die das Fest ausrichten ließ. Sie war der älteste Mensch, den ich je gesehen habe. Noch älter als Mamut. Sie ist die Mutter von sechs Generationen." Ich hoffe es jedenfalls, dachte er. "Ich würde sie wirklich gern wieder-sehen, aber wir haben nicht viel Zeit, nach ihnen zu suchen. Wahrscheinlich ist sie ohnehin inzwischen gestorben; doch ihr Sohn, Tamen, könnte noch am Leben sein. Er war der einzige, der Zelandonii sprach."
    Ayla ging hinaus, und Jondalar hatte das Bedürfnis, sein Was-ser abzuschlagen. Er zog sich schnell das Untergewand über den Kopf und ging ebenfalls hinaus.Er sah, daß Ayla - nackt bis auf das Gamsfell, das sie sich über die Schulter geworfen hatte - den Weiden zustrebte, er sollte sich auch waschen, dachte er, obwohl er heute schon mehr als genug kaltes Wasser genossen hatte. Nicht, daß er sich scheute, ins Wasser zu gehen, wenn es nötig war - beispielsweise, um einen Fluß zu überqueren -, doch als er mit seinem Bruder gereist war, hatten sie es nicht für so

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