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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wichtig gehalten, sich ständig zu waschen.
    Und es war nicht so, daß Ayla sich jemals beklagt hätte. Doch weil sie sich von kaltem Wasser noch nie hatte abschrecken lassen, konnte er das nicht als Entschuldigung vorbringen, sich
     
    selbst nicht zu waschen. Und er mußte zugeben, er genoß es, daß sie immer so frisch roch. Manchmal schlug sie tatsächlich ein Loch ins Eis, um ins Wasser zu gelangen; und er fragte sich, wie sie es aufhielt, so kalt zu baden.
    Doch wenigstens war sie wieder wohlauf. Er hatte gedacht, daß sie mehrere Tage im Lager bleiben müßten oder daß sie sogar krank werden würde. Vielleicht härtete das kalte Waschen sie gegen die Kälte ab, dachte er. Vielleicht würde ein kaltes Bad mir auch nicht schaden.
    Die Wonnen, die sie genossen hatten, waren aufregend gewesen und befriedigender, als er es sich angesichts der kurzen Zeit, die sie sich dafür genommen hatten, hätte vorstellen können; doch als er sah, wie Ayla das weiche Fell über einen Zweig legte und in den Bach watete, hatte er das Bedürfnis, noch einmal zu beginnen - langsamer diesmal, um jeden Augenblick zu genießen.
     
    Abgesehen von einigen kurzen Unterbrechungen regnete es weiter, als sie über die Tiefebene zogen, die zwischen der Großen Mutter und dem Nebenfluß lag, der fast so groß wie sie war, der Schwester. Sie wanderten nach Norden, obgleich sie viele Umwege machen mußten. Die Ebene hatte , Ähnlichkeit mit den Steppen im Osten und bildete tatsächlich deren Fortsetzung. Doch die Russe, die das alte Becken von Norden nach Süden durchzogen, bestimmten maßgebend den Charakter der Landschaft. Vor allem der häufig wechselnde, sich immer wieder verzweigende und breit verschlungene Lauf der Großen Mutter hatte innerhalb des trockenen Graslands riesige Feuchtgebiete entstehen lassen.
    Tote Flußarme hatten sich in den engen Windungen der größeren Flüsse gebildet, und die Marschen, Feuchtwiesen und üppigen Weiden, die die weiten Steppengebiete so abwechs-lungsreich gestalteten, boten einer Unzahl von Vöge1 reiche Nahrung, zwangen freilich die Reisenden auch immer wieder, von ihrem geraden Weg abzuweichen. Die Vielfalt des Vogel-lebens fand ihre Entsprechung in einem erstaunlichen Artenreichtum an Pflanzen und anderen Tieren, der dem östlichen Grasländer entsprach, doch konzentrierter auftrat, als sei eine größere Landschaft in sich zusammengeschrumpft, während ihre Lebensgemeinschaft sich auf dem gleichen Stand gehalten hatte.
    Umgeben von Bergen und Hochebenen, die dem Land mehr Feuchtigkeit schenkten, war die Ebene, besonders im Süden, auch stärker bewaldet. Nicht mehr zwergwüchsig wie in den Bergen, waren die Bäume und Büsche, die an den Wasserläufen gediehen, zu voller Größe herangewachsen. Im südöstlichen Abschnitt, in der Nähe des turbulenten Zusammenflusses, gab es Sümpfe und Moore in Tälern und Niederungen, die bei Hochwasser auf weite Strecken überschwemmt wurden. Einige im Sumpf stehende Erlen-, Eschen- und Birkengehölze täuschten dem Unkundigen festen Grund vor; sie wuchsen zwischen dicht mit Weiden bestandenen, hier und dort von Eichen und Buchen durchsetzten Hügeln, während die Kiefern einen sandigen Boden bevorzugten.
    Die meisten Böden waren entweder eine Mischung aus reichem Löß und schwarzen Lehmerden oder aus Sand und Kies. Gelegentlich durchbrach ein alter Fels das flache Relief. Dies isolierten Hochebenen waren in der Regel von Nadel-baumwäldern bedeckt, die sich manchmal bis in die Nieder-ungen erstreckten und verschiedenen Tieren, die nicht nur auf offenem Land leben konnten, eine Heimstatt boten. Am dichtesten war das Leben an den Rändern. Doch trotz aller Ver-schiedenartigkeit war die vorherrschende Vegetation immer noch das Gras. Bestanden mit Hochgras und kurzen Steppen-gräsern sowie Kräutern, Federgras und Schwingel, bildeten die mittleren Steppenebenen ein außerordentlich reiches, frucht-bares Grasland, über das ungehindert der Wind wehte.
    Als Ayla und Jondalar die südlichen Ebenen verließen und sich dem kalten Norden näherten, schien die Jahreszeit sich viel rascher als sonst ihrem Ende zuzuneigen. Der Wind, der ihnen ins Gesicht blies, trug bereits Spuren der eisigen Kälte seines Ursprungsortes. Die ungeheuere Masse des Gletschereises, das sich über weite Gebiete des nördlichen Landes ausdehnte, lag
     
    unmittelbar vor ihnen - weit weniger entfernt als die Strecke, die sie bereits zurückgelegt hatten.
    Mit dem Wechsel der Jahreszeit ließ

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