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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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einem Schnauben seine Mutter, und sie hörten Winnies vertrautes Wiehern als Antwort. Ayla und Jondalar stiegen ab, um die Lage zu besprechen.
    "Was sollen wir tun, Jondalar?" fragte Ayla. "Sie lassen sie nicht gehen. Wie können wir an sie herankommen?"
    "Keine Sorge, wir werden es schon", sagte er. "Wenn es nicht anders geht, werden wir die Speerschleudern einsetzen; aber ich glaube, das ist nicht nötig."
    Seine Sicherheit beruhigte sie. Sie hatte nicht an die Speerschleudern gedacht. Sie würde kein Pferd töten, wenn es sich irgend vermeiden ließ; aber sie würde alles tun, um Winnie zurückzubekommen. "Hast du einen Plan?" fragte sie.
    "Ich bin ziemlich sicher, daß die Herde schon einmal bejagt worden ist. Die Pferde haben eine gewisse Scheu vor Menschen. Das gibt uns einen Vorteil. Der Leithengst glaubt vermutlich, daß Renner versucht, ihn herauszufordern. Er und die große Stute haben ihn daran hindern wollen, ein Tier aus ihrer Herde zu rauben. Wir müssen also Renner fortschaffen", begann Jondalar. "Winnie wird kommen, wenn du nach ihr pfeifst. Ich versuche, den Hengst abzulenken, während du dich bemühst, die Stute von ihr fernzuhalten, bis du nahe genug gekommen bist, um auf Winnies Rücken zu springen. Dann schreist du laut auf die große Stute ein oder stößt sie mit dem Speer weg, wenn sie sich euch in den Weg stellt. Das wird sie auf Abstand halten."
     
    Ayla lächelte. Sie fühlte sich erleichtert. "Das hört sich gut an. Was sollen wir mit Renner machen?"
    "Weiter hinten habe ich einen Felsbrocken mit einigen Büschen gesehen. Ich kann ihn dort anbinden. Wenn er sich wirklich losreißen will, würde ihm das vermutlich gelingen. Aber er ist es gewohnt, angebunden zu werden; und ich glaube, daß er dableibt." Er nahm den jungen Hengst am Leitseil und begann, den Weg, den sie gekommen waren, zurückzugehen.
    Als sie den Felsbrocken erreichten, sagte Jondalar: "Hier, nimm deine Speerschleuder und einen oder zwei Speere." Dann warf er seine Kiepe ab. "Ich lasse sie erst einmal hier liegen. Sie engt meine Bewegungsfreiheit ein." Er nahm seine eigene Speerschleuder und mehrere Speere aus dem Halter. "Sobald du Winnie hast, holst du Renner und kommst mir entgegen."
    Das Plateau erstreckte sich von Nordosten nach Südwesten und senkte sich im Norden allmählich ab. Am südwestlichen Ende ragte eine Felswand in die Höhe. An der Westseite fiel das Land steil zu dem Fluß hin ab, den sie durchquert hatten, während es im Süden über dem Großen Mutter Fluß eine Klippe bildete. Als Ayla und Jondalar zu den Pferden zurückgingen, war die Luft klar, und die Sonne stand hoch am Himmel, obwohl sie ihren Höhepunkt schon überschritten hatte. Sie blickten über den Rand der Klippe dann traten sie schnell zurück. Ein falscher Schritt konnte sie in die Tiefe reißen.
    Als sie sich vorsichtig der Herde genähert hatten, blieb sie stehen und versuchten, Winnie herauszufinden. Die Herde - Stuten, Fohlen und Einjährige - grasten inmitten einer mit hüfthohem, trockenem Gras bestandenen Fläche. Der Leit-hengst stand abseits der anderen Tiere. Ayla glaubte Winnie weit hinten im Süden entdeckt zu haben. Sie pfiff. Der Kopf der falben Stute richtete sich auf, und Winnie trabte ihnen entgegen. Mit seiner Speerschleuder in einer Hand und einem Speer in der anderen, näherte sich Jondalar langsam dem cremefarbenen Hengst und versuchte, ihn von Herde zu trennen, während Ayla auf die Stuten zuging.
     
    Als der Abstand zwischen ihnen sich mehr und mehr verringerte, hörten einige der Pferde auf zu grasen und blickten hoch. Aber sie sahen nicht die Frau an. Ayla hatte plötzlich das Gefühl, daß etwas nicht stimmte. Sie wandte sich nach Jondalar um; und sie sah eine Rauchfahne und dann eine zweite. Es war der Geruch nach Rauch, der die Pferde beunruhigt hatte. Das trockene Gras brannte an mehreren Stellen. Plötzlich erblickte sie hinter dem Rauchschleier einige Gestalten, die mit brennenden Fackeln, laute Rufe ausstoßend, auf die Pferde zuliefen. Sie trieben die Tiere auf die Klippe zu, und Winnie war unter ihnen!
    Die Pferde begannen in Panik zu geraten; doch unter dem allgemeinen Lärm glaubte sie ein vertrautes Wiehern zu hören, das aus einer anderen Richtung kam. Sie blickte nach Norden und sah Renner, der mit schleifendem Leitseil auf die Herde zulief. Weshalb hatte er sich losgerissen? Und wo war Jondalar? Dichter Rauch lag in der Luft. Sie spürte die Erregung und die wachsende Angst der Tiere, die sich

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