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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Gedanken weiter zu verfolgen. Es schien ihr so unvernünftig, so unlogisch, so etwas zu tun.
    Ein Winseln und dann ein freudiges Heulen unterbrach ihre Gedanken. Sie drehte sich um. Wolf rannte in großen Sätzen auf sie zu, offensichtlich glücklich, sie zu sehen. Sie war erleichtert.
    "Wolf!" rief sie. "Du hast es geschafft - und viel früher als gestern. Geht es dir besser?" Nachdem sie ihn liebevoll begrüßt hatte, untersuchte sie ihn und war froh, feststellen zu können, daß die Schwellung des Blutergusses zurückgegangen war.
    Sie entschloß sich, unverzüglich aufzubrechen, um die Spur
     
    aufzunehmen, solange es noch hell war. Sie band Renners Leitseil am Gurt von Winnies Reitdecke fest und schwang sich auf die Stute. Dann befahl sie Wolf, ihr zu folgen, und ritt zurück bis zu dem Platz, an dem sie Jondalars Fußabdrücke, seine Speerschleuder und den Blutfleck gefunden hatte, der sich jetzt bräunlich verfärbt hatte. Sie stieg ab, um sich noch einmal genau umzusehen.
    "Wir müssen Jondalar finden, Wolf", sagte sie. Das Tier sah sie fragend an.
    Sie ließ sich auf dem Boden nieder und sah sich die Fußabdrücke näher an. Sie bemühte sich, einzelne Spuren zu identifizieren, um eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie viele es waren, und sich ihre Größe und Form ins Gedächtnis zu prägen. Der Wolf wartete, auf den Hinterläufen sitzend, und blickte sie an. Er spürte, daß etwas ungewöhnlich war. Schließlich deutete sie auf den Blutfleck.
    "Jemand hat Jondalar verwundet und fortgeschleppt. Wir müssen ihn finden." Der Wolf beschnüffelte den Fleck, dann wedelte er mit dem Schwanz und winselte. "Das ist Jondalars Fuß", sagte sie und wies auf den größeren Abdruck, der sich deutlich von den kleineren unterschied. Wolf beschnüffelte die Stelle, die sie ihm gezeigt hatte. Dann sah er sie an, als erwartete er ihren nächsten Befehl. "Sie haben ihn weggeschleppt", sagte sie und deutete auf die anderen Abdrücke menschlicher Füße.
    Plötzlich stand sie auf und ging zu Renner hinüber. Sie nahm Jondalars Speerschleuder aus dem Bündel auf den Rücken des Hengstes und kniete nieder, um Wolf daran schnuppern zu lassen. "Wir müssen Jondalar finden, Wolf! Jemand hat ihn entführt, und wir müssen ihn zurückholen!“
     

26. KAPITEL
     
    Jondalar wurde sich langsam der Tatsache bewußt, daß er wach war; doch die Vorsicht gebot ihm, still liegenzubleiben, bis er herausgefunden hatte, was geschehen war. Sein Schädel dröhnte. Er öffnete die Augen einen Spalt. Es war dämmerig, aber er konnte den harten, kalten, mit Schmutz bedeckten Boden erkennen, auf dem er lag. Eine Seite seines Gesichts fühlte sich an, als wäre sie mit einer trockenen Kruste bedeckt; doch als er herauszufinden versuchte, was es war, merkte er, daß seine Hände hinter seinem Rücken zusammengeschnürt waren. Auch seine Beine waren gefesselt. Er rollte sich auf die Seite und sah sich um. Er lag in einem kleinen, runden zeltartigen Gebilde, einem hölzernen, mit Fellen abgedeckten Gerüst, das sich in einem größeren abgeschlossenen Raum berinden mußte. Er hörte keine Windgeräusche, spürte keinen Luftzug, wie er es getan hätte, wenn das Zelt im Freien stände; und obgleich es kalt war, war der Boden nicht gefroren. Und plötzlich merkte er, daß er seine Felljacke nicht mehr trug.
    Jondalar versuchte, sich aufzusetzen. Ihm wurde schwindlig. Das Dröhnen in seinem Kopf verdichtete sich zu einem scharfen Schmerz über seiner linken Braue. Er hielt den Atem an, als er das Geräusch näherkommender Stimmen hörte. Zwei Frauen redeten in einer ihm unbekannten Sprache miteinander, obgleich er einige Worte zu verstehen glaubte, die sich wie Mamutoi anhörten.
    "Hallo, ihr dort draußen! Ich bin wach", rief er in der Sprache der Mamutjäger. "Kommt denn niemand, um mich loszubinden? Diese Stricke sind überflüssig. Es muß ein Miß-verständnis sein. Ich führe nichts Böses im Schilde." Die Stim-men verstummten für einen Augenblick, dann erhoben sie sich wieder; aber niemand antwortete ihm, und niemand kam.
    Jondalar, mit dem Gesicht auf dem schmutzigen Boden liegend, versuchte sich zu erinnern, wie er hierhergekommen war und warum jemand es für nötig befunden hatte, ihn zu fesseln. Was hatte er getan? Nach seiner Erfahrung wurden nur Leute gefesselt, wenn sie sich verrückt gebärdeten und versuchten, andere zu verletzen. Er erinnerte sich an eine Feuerwand - und an Pferde, die zum Rand einer Klippe stürmten. Menschen mußten

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