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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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bitteren, stark riechenden Pflanzen zu zermalmen, die sie am Morgen gesammelt hatte. Sie versuchte, aus den Pflanzen die widerwärtigste
     
    Kombination zu erzeugen, die sie sich vorstellen konnte. Derscharfe Meerettich würde wahrscheinlich der wirksamste Bestandteil sein, aber auch der starke Kampfergeruch des Beifußes würde das seinige beitragen.
    Aber die Pflanze, die sie beiseite gelegt hatte, beschäftigte ihre Gedanken. Ich bin froh, daß ich sie gefunden habe, dachte sie. Ich weiß nicht, ob ich von den Kräutern, die ich für meinen Morgentee brauche, so viel habe, daß es für die ganze Reise reicht. Ich muß unterwegs noch mehr davon finden, um sicherzugehen, daß ich kein Kind bekomme, zumal ich oft mit Jondalar zusammen bin.
    Ich bin ganz sicher, daß es dadurch geschieht, daß Kinder entstehen, ganz gleich was die Leute auch über Geister sagen. Ich glaube, das ist der Grund dafür, daß Männer ihr Glied dahin stecken wollen, wo Kinder herauskommen, und dafür, daß es den Frauen gefällt. Und daß die Große Mutter das zu ihrem Geschenk der Wonnen gemacht hat. Auch das Geschenk des Lebens stammt von ihr, und sie will, daß ihre Kinder das Erschaffen neuen Lebens genießen, zumal das Gebären nicht einfach ist. Frauen würden vielleicht nicht gebären wollen, wenn es ihr Geschenk der Wonnen nicht gäbe. Kinder sind wunderbar, aber das weiß man erst, wenn man eines bekommen hat.
    Ayla hatte ihre ungewöhnlichen Ideen über die Entstehung neuen Lebens in dem Winter entwickelt, in dem sie von Mamut, dem alten Weisen des Löwen-Lagers, vieles über Mut, die Große Erdenmutter, erfahren hatte; aber im Grunde war ihr
    der Gedanke schon viel früher gekommen.
    Broud hat mir keine Wonnen bereitet, dachte sie. Es war mir zuwider, als er mich zwang, aber jetzt bin ich ganz sicher, daß Durc dadurch entstanden ist. Niemand glaubte, daß ich jemals ein Kind haben würde. Sie dachten, mein Höhlenlöwen-Totem wäre viel zu stark, als daß der Geist eines Mannes es überwinden könnte. Sie waren alle überrascht. Aber es ist erst passiert, nachdem Broud angefangen hatte, mich zu zwingen, und mein Baby sah ihm irgendwie ähnlich. Er muß es gewesen sein, der bewirkt hat, daß das Kind in mir zu wachsen begann.
     
    Mein Totem wußte, wie sehr ich mir ein eigenes Kind wünschte – vielleicht hat es die Mutter auch gewußt. Mamut hat gesagt, daß die Wonnen ein Geschenk der Mutter sind, erkennen wir daran, daß sie so machtvoll sind. Es fällt sehr schwer, ihnen zu widerstehen. Er hat gesagt, für Männer wäre es noch schwerer als für Frauen.
    So war es auch bei der dunkelroten Mammutkuh. Alle Bullen wollten sie, aber sie wollte sie nicht. Sie wollte auf ihren großen Bullen warten. Ist das nicht der Grund dafür, daß Broud mich nicht in Ruhe ließ? War, obwohl er mich haßte, das Geschenk der Wonnen von der Mutter stärker als sein Haß?
    Vielleicht, aber ich glaube nicht, daß er es nur der Wonnen wegen getan hat. Die hätte er auch von seiner Gefährtin bekommen und von jeder anderen Frau, die er haben wollte. Broud mag bewirkt haben, daß in mir ein Baby wuchs - oder vielleicht ließ sich mein Höhlenlöwe besiegen, weil er wußte, wie sehr ich mir eines wünschte, aber Broud konnte mir nur sein Glied geben. Das Geschenk der Wonnen konnte er mir nicht geben. Das hat nur Jondalar getan.
    Aber es mußte noch mehr daran sein am Geschenk der Wonnen. Wenn die Mutter ihren Kindern lediglich ein Geschenk machen wollte, warum wählte sie dazu die Stelle, durch die Kinder geboren werden? Stellen der Wonne könnten überall sein. Meine sind nicht genau dort, wo sie bei Jondalar sind. Seine Wonne kommt, wenn er in mir ist, aber meine ist an dieser anderen Stelle. Wenn er mir dort Wonne bereitet, fühlt sich alles wundervoll an, innen und überall. Dann möchte ich ihn in mir spüren. Ich hätte meine Stelle der Wonne nicht gern innen. Wenn ich empfindlich bin, muß Jondalar sehr sanft sein, sonst tut es weh, und Gebären ist nicht sanft. Wenn sich die Stelle der Wonne bei der Frau innen befände, wäre das Gebären noch viel schwerer, und es ist ohnehin schwer genug.
    Woher weiß Jondalar immer so genau, was er tun muß? Er wußte, wie er mir Wonnen bereiten konnte, als ich noch gar nicht wußte, daß es so etwas gibt. Ich glaube, auch dieser große Mammutbulle wußte, wie er der hübschen dunkelroten
     
    Kuh Wonnen bereiten konnte. Ich glaube, sie stieß diesen lauten, tiefen Ruf aus, weil er genau das tat, und

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