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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sie, immer noch lachend. "Der arme Wolf, er war so stolz auf diesen verrotteten Knochen, den er gefunden hatte. Er wußte nicht, was damit passiert ist, und versucht jetzt, den Geschmack wieder loszuwerden. Ich glaube, wenn dich der Geruch von Meeret-tich und Kampfer nicht stört, dann habe ich etwas gefunden, womit ich Wolf von unseren Sachen femhalten kann." Sie hob die Holzschale, in der sie die Zutaten gemischt hatte. "Hier ist es. Mein >Wolf-Abschreckmitteln<."
    "Ich freue mich, daß es funktioniert", sagte Jondalar. Er lä-chelte gleichfalls, aber das Vergnügen, das in seinen Augen funkelte, hatte nichts mit Wolf zu tun. Endlich bemerkte Ayla, daß er die Hände hinter dem Rücken hielt.
    "Was hast du da hinter dem Rücken?" fragte sie, plötzlich neugierig.
    "Als ich nach Holz suchte, habe ich ganz zufällig noch etwas ganz anderes gefunden. Und wenn du versprichst, ganz brav zu sein, bekommst du vielleicht etwas davon ab."
    "Wovon?" Er brachte den gefüllten Korb nach vom. "Große, saftige rote Himbeeren!"
    Aylas Augen leuchteten auf. "Oh, ich liebe Himbeeren."
    "Meinst du etwa, das wüßte ich nicht? Was bekomme ich dafür?" fragte er augenzwinkernd.
    Ayla blickte zu ihm hoch, ging auf ihn zu und lächelte, ein herrliches, strahlendes Lächeln, das ihre Augen füllte und ihre Liebe zu ihm ausstrahlte, und ihre Freude darüber, daß er sie hatte überraschen wollen.
    "Ich glaube, ich habe es schon bekommen", sagte er stieß den Atem aus, den er unwillkürlich angehalten hat "Oh Mutter, du bist wunderschön, wenn du lächelst. Du bist immer wunder-schön, aber ganz besonders, wenn du lächelst."
     
    Plötzlich war er sich ihrer voll und ganz bewusst, jeder Ein-zelheit ihres Körpers. Ihr langes, dichtes, dunkelblondes, stellenweise von der Sonne aufgehelltes Haar wurde von einem Riemen zusammengehalten. Aber es war von Natur aus wellig, und einzelne Strähnen, die aus dem Lederband herausgerutscht waren, ringelten sich um ihr sonnengebräuntes Gesicht; eine war ihr in die Stirn gefallen und hing ihr vor die Augen. Er unterdrückte das Verlangen, die Hand auszustrecken und sie beiseite zu schieben.
    Sie war hochgewachsen, fast so groß wie er, und auf ihren langen Armen und Beinen zeichneten sich deutlich die geschmeidigen Muskeln ab, die ihr beträchtliche Körperkraft verliehen. Sie war eine der kräftigsten Frauen, die er je ken-nengelernt hatte; in dieser Beziehung stand sie vielen Männern um nichts nach. Die Leute, die sie aufgezogen hatten, verfügten über wesentlich größere Körperkräfte als die höher gewachsenen, aber leichter gebauten Leute, von denen sie abstammte, und obwohl Ayla, während sie mit dem Clan lebte, als nicht sonderlich kräftig gegolten hatte, mußte sie doch, um mit ihnen Schritt zu halten, wesentlich größere Kräfte entwickeln, als sie es normalerweise getan hätte.
    Der ärmellose Lederkittel, den sie gegürtet über ledernen Beinlingen trug, saß bequem, versteckte aber weder ihre festen, vollen Brüste noch ihre weibliche Hüften und das feste, wohlgerundete Gesäß. Die Schnürbänder an der Unterkante ihrer Beinlinge waren offen, und sie war barfuß. An ihrem Hals hing ein kleiner, herrlich bestickter und dekorierter Lederbeutel mit Kranichfedern an der Unterkante, in dem sich die geheimnisvollen Gegenstände abzeichneten, die er enthielt.
    An ihrem Gürtel hing eine Messerscheide aus steifem, ungegerbtem Leder, der Haut eines Tieres, die gesäubert und abgeschabt, aber sonst auf keinerlei Art bearbeitet worden war, so daß sie in der Form, die man ihr gegeben hatte, trocknete und hart wurde, obwohl man sie, wenn man sie gründlich durchfeuchtete, wieder aufweichen konnte. Ihre Schleuder hatte sie rechts in den Gürtel gesteckt, neben einen Beutel, der mehrere Steine enthielt. An der linken Seite hing ein etwas merkwürdiger, beutelähnlicher Gegenstand .Er war zwar alt und abgenutzt, aber man konnte noch erkennen, daß er aus der Haut eines ganzen Otters mitsamt Füßen, Schwanz und Kopf hergestellt worden war. Man hatte dem Tier die Kehle durchgeschnitten und die Innereien durch den Hals herausgeholt, dann war eine Schnur durch Schlitze gefädelt und straff angezogen worden. Der flache Kopf war zur Deckellasche geworden. Es war ihr Medizinbeutel, der Beutel, den sie vom Clan mitgebracht hatte, der Beutel, den Iza ihr gegeben hatte.
    Sie hat nicht das Gesicht einer Zelandonii-Frau, dachte Jondalar; ihr Aussehen würde ihnen fremdartig vorkommen, aber ihre Schönheit

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