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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Leder, die an seinem Gürtel hing, und half ihr, die Teile auszulösen, die sie haben wollten. "Das ist es, was ich an dir so liebe. Du steckst immer voller Überraschungen, die sich als gute Ideen erweisen. Wir wollen auch die Zunge herausschneiden. Schade, daß sie die Leber schon gefressen haben, aber schließlich waren sie es, die den Wisent erbeutet haben."
    "Wer es getan hat, ist mir völlig gleich", sagte Ayla, "Hauptsache, das Fleisch ist frisch. Sie haben mir schon genug weggenommen; was also sollte mich daran hindern, mir von diesen widerlichen Biestern etwas zurückzuholen? Ich hasse Hyänen!"
    "Das scheint mir auch so. Ich habe dich nie auf diese Art von anderen Tieren reden hören, nicht einmal von Vielfraßen, obwohl auch sie Aas fressen und außerdem bösartiger sind und noch übler riechen."
    Das Rudel Hyänen hatte sich wieder dem Wisent genä-hert, von dem es hatte fressen wollen. Die Tiere fauchten wütend, und Ayla schoß noch ein paar Steine ab, um sie wieder zurückzuscheuchen. Eine der Hyänen heulte auf, dann stießen etliche von ihnen ein lautes, kicherndes Gelächter aus, bei dem es Ayla kalt überlief. Als die Hyänen beschlossen hatten, ihre Schleuder noch einmal zu riskieren, hatten Ayla und Jondalar bereits herausgeschnitten, was sie haben wollten.
    Sie brachen auf und ritten unter Aylas Führung eine zum Fluß hinabführende Rinne hinunter. Den Rest des Kadavers überließen sie den fauchenden und knurrenden Hyänen, die unverzüglich zurückgekehrt waren und ihn jetzt ausein-anderrissen.
    Was sie entdeckt hatte, war nicht das eigentliche Lager gewesen, sondern ein Steinhaufen, der als Wegweiser diente. Innerhalb des Steinhaufens lagen getrocknete Notrationen, ein paar Werkzeuge und andere Gerätschaften, ein Feuerbohrer mit einem Häufchen trockenem Zunder und ein ziemlich steifes Fell, dem stellenweise die Haare ausgefallen waren. Es würde nach wie vor einigen Schutz vor der Kälte bieten, aber es mußte gegen ein neues ausgetauscht werden. Nahe der Spitze des Haufens, fest in den schweren, Steinen verankert, steckte das abgebrochene Ende eines Mammutszahns, dessen Spitze auf einen großen, in der Mitte des Flusses liegenden Felsbrocken zeigte. Auf dem Zahn war in Rot eine waagerechte, liegende Raute aufgemalt, deren spitzer Winkel an der rechten Seite dreimal ausgeführt worden war, so daß ein Pfeil entstanden war, der flußabwärts deutete.
    Nachdem sie alles wieder so hingelegt hatten, wie sie es vorgefunden hatten, folgten sie dem Fluß, bis sie einen zweiten Steinhaufen mit einem kleinen Stoßzahn erreichten, der land-einwärts auf eine Lichtung wies, die ein Stück vom Fluß entfernt lag, von Birken, Erlen und ein paar Kiefern umgeben. Dort entdeckten sie einen dritten Steinhaufen, und als sie ihn erreicht hatten, fanden sie neben ihm eine kleine Quelle, aus der frisches, sauberes Wasser sprudelte. Auch in diesem Steinhaufen befanden sich Notrationen und Werkzeuge sowie eine große Lederplane, die zwar gleichfalls steif war, aber als Zelt oder Schutzdach benutzt werden konnte.
     
    Hinter dem Steinhaufen, nicht weit von einem Steinkreis, der eine flache, von Holzkohle geschwärzte Grube umgab, lag ein Stapel gesammeltes Bruch und Treibholz.
    "Es ist gut, wenn man diese Stelle kennt", sagte Jondalar. "Ich bin froh, daß wir die Vorräte nicht anzugreifen brauchen aber wenn ich in dieser Gegend leben würde, wäre es gut zu wissen, daß sie da sind."
    "Es ist eine gute Idee", sagte Ayla, voller Bewunderung über die Voraussicht derjenigen, die dieses Lager geplant und aus-gerüstet hatten.
    Rasch befreiten sie die Pferde von ihren Packkörben und Halftern, rollten die Riemen und dicken Schnüre, die sie gehalten hatten, zusammen und ließen die Tiere frei, damit sie grasen und ausruhen konnten. Lächelnd beobachtete sie, wie Renner sich sofort ins Gras legte und sich auf den Rücken wälzte, als juckte ihn sein Fell so heftig, daß er nicht warten konnte.
    "Mich juckt es auch überall, und außerdem ist mir heiß", sagt Ayla. Sie löste die Riemen, die die Oberkante ihrer weichen Füßlinge zusammenhielten, und streifte sie ab. Dann löste sie ihren Gürtel, an dem eine Messerscheide und etliche Beutel hingen, nahm eine Kette aus Elfenbeinperlen ab, an der ein verzierter Beutel hing, und entledigte sich ihres Obergewands und ihrer Beinlinge. Dann lief sie aufs Wasser zu; Wolf sprang neben ihr her. "Kommst du mit?"
    "Später", sagte Jondalar. "Ich warte lieber, bis ich Holz

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