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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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war selten und daher wertvoll, besonders im späten Winter, wenn sie dicht gewachsen war.
    Niemand widersprach, und Verdegia versuchte, nicht allzu selbstgefällig dreinzuschauen. Sie hatte ihren Anspruch vor allen anderen angemeldet und sich damit das wertvolle Fell gesichert.
    "Frischer Steinbock paßt gut zu den getrockneten Zwiebeln, die ich mitgebracht habe, und Blaubeeren habe ich auch noch."
    Wieder blickten alle zum Eingang der Höhle. Ayla sah eine ihr unbekannte junge Frau, die ein Baby auf dem Arm trug und ein kleines Mädchen an der Hand hielt; ein junger Mann folgte ihr.
    "Filonia!"
    Laronia und Laduni liefen - gefolgt vom Rest der Höhle -auf sie zu. Die junge Frau war offenkundig keine Fremde. Nach herzlichen Umarmungen nahm Laronia das Baby, und Laduni setzte sich das kleine Mädchen, das auf ihn zugelaufen war, auf die Schulter, von wo es mit fröhlichem Grinsen auf alle herabschaute.
    Jondalar stand neben Ayla und freute sich über die glückliche Szene. "Das Mädchen könnte meine Schwester sein!" sagte er.
     "Filonia, schau, wer hier ist", sagte Laduni und führte die junge Frau zu ihnen.
    "Jondalar? Bist du es?" fragte sie erstaunt. "Ich hätte nie gedacht, daß du jemals zurückkommen würdest. Wo ist Thonolan? Ich möchte ihm jemanden vorstellen!"
    "Thonolan wandert jetzt in der nächsten Welt", sagte Jondalar.
    "Oh. Das tut mir leid. Ich wollte, daß er Thonolia kennenlernt. Sie ist das Kind seines Geistes."
     
    "Das glaube ich auch. Sie sieht genauso aus wie meine Schwester, und beide sind am selben Herdfeuer geboren. Ich wünschte, meine Mutter könnte sie sehen. Sie wird sich aber, meine ich, auch freuen, wenn sie erfährt, daß etwas von ihm in dieser Welt geblieben ist", sagte Jondalar.
    Die junge Frau bemerkte Ayla. "Du bist nicht allein zurückgekommen."
    "Nein, wahrhaftig nicht", sagte Laduni, "warte nur, bis du seine anderen Reisegefährten kennenlernst. Du wirst es kaum glauben."
    "Und du bist genau zur rechten Zeit gekommen. Morgen feiern wir ein Fest der Mutter", fügte Laronia hinzu.
     

37. KAPITEL
     
    Die Leute von der Höhle der heiligen heißen Quellen sahen dem Fest zu Ehren der Mutter mit großer Vorfreude entgegen. Im tiefsten Winter, wenn das Leben gewöhnlich eintönig und fade wird, waren Ayla und Jondalar gekommen und hatten für Abwechslung gesorgt und für Geschichten, die man sich noch jahrelang zur Unterhaltung erzählen würde. Von dem Augenblick an, als sie auf dem Rücken der Pferde erschienen waren, gefolgt von dem Wolf, der Kinder liebte, waren die Gerüchte und Vermutungen nicht mehr verstummt.
    Jetzt sprachen alle von einem Zauber, den die Frau während der Zeremonie vorführen wollte, etwas, das wie ihre eigenen Brennsteine mit Feuer zu tun hatte. Losaduna sprach davon beim Abendbrot. Außerdem waren die Gäste bereit, auf dem Feld vor der Höhle den Gebrauch der Speerschleuder zu demonstrieren; und Ayla wollte ihnen zeigen, was man mit einer Steinschleuder ausrichten konnte. Doch nichts erregte die allgemeine Neugier so sehr wie das Geheimnis des Feuers.
    Ayla stellte fest, daß es ebenso anstrengend wie Reisen sein konnte, ständig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
     
    Nach Einbruch der Dunkelheit verließ sie die Versammlung am Feuer, um zu Bett zu gehen. Wolf begleitete sie, und Jondalar kam bald nach und überließ die Höhlenbewohner ihren Plaudereien.
    An ihrem Schlafplatz, der ihnen innerhalb des Zere-monienraumes zugewiesen war, werkelten sie noch an den Vorbereitungen für den nächsten Tag und krochen dann in ihre Felle. Jondalar umarmte sie und wollte gerade mit dem Vorspiel beginnen, das Ayla als sein Zeichen betrachtete, mit-einander zu schlafen; doch sie schien zerstreut, und er wollte seine Kräfte schonen.
    Er hatte mit dem Einen, Der Der Mutter Diente, über seine Sorgen gesprochen und den gefragt, ob er bewirken konnte, daß an seinem Herdfeuer Kinder geboren würden, ob die Große Mutter seinen Geist für würdig genug hielt, neues Leben her-vorzubringen. Sie hatten sich auf ein besonderes Ritual vor dem Fest geeinigt, um die Mutter um Hilfe zu bitten.
    Noch lange, nachdem sie den schweren Atem des schlafenden Mannes gehört hatte, lag Ayla wach und konnte nicht einschlafen. Sie döste ein, aber der Tiefschlaf ließ auf sich warten, und ihre Gedanken wanderten in seltsame Gefilde zwischen halbwachen Phantasien und unruhigen Träumen.
    Der Frühling hatte die Wiese in sattes Grün getaucht und mit farbenprächtigen Blumen

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