Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
sich nach einem Lagerplatz umzusehen. Am Rand eines Tales am rechten Ufer des oberen Zubringers, der von Norden herunterkam, machten sie halt.
    Sie luden die Pferde ab und schlugen ihr Lager auf. Da es noch früh am Tage war, beschlossen sie, frisches Fleisch zu jagen. In einem leicht bewaldeten Gebiet stießen sie auf Rotwildspuren, die sie beide überraschten und Jondalar beunruhigten. Hoffentlich kündigte die Rückkehr des Wildes nicht das Herannahen des Frühlings an. Ayla gab Wolf ein Zeichen, und sie zogen, einer hinter dem anderen, weiter durch den Wald. Jondalar führte, Ayla blieb dicht hinter ihm, und Wolf folgte ihr auf dem Fuß. Sie wollte nicht, daß er fortsprang und ihre Beute verscheuchte.
    Die Wildspur führte durch den lichten Wald auf einen hohen Felsvorsprung zu, der die Sicht nach vom versperrte. Ayla bemerkte, daß Jondalar aufgehört hatte, sich vorsichtig voran-zupirschen, und begriff auch, warum, als die Spuren des Rotwilds zeigten, daß es weggesprungen war. Offenbar gab es etwas, das die Tiere verscheucht hatte.
    Als Wolf ein tiefes Knurren von sich gab, erstarrten sie. Er hatte etwas bemerkt, und sie nahmen seine Warnungen inzwischen sehr ernst. Ayla war sicher, daß sie von der anderen Seite des großen Felsens, der aus der Erde ragte und ihren Weg versperrte, scharrende Geräusche gehört hatte. Sie fing Jonda-lars Blick auf; er hatte es auch gehört. Langsam krochen sie um den Vorsprung herum. Sie hörten, wie etwas schwer zu Boden krachte, und fast gleichzeitig einen Schmerzensschrei.
    Das Schreien ließ Ayla erschauern und rief Erinnerungen in ihr wach. "Jondalar! Jemand ist in Gefahr", sagte sie und stürzte um den Felsen.
    "Warte, Ayla! Sei vorsichtig!" schrie er, doch es war schon zu spät. Er packte seinen Speer aus und rannte ihr nach.
    Auf der anderen Seite des Felsblocks rangen ein paar junge Männer mit jemandem, der auf dem Boden lag und sich ohne viel Erfolg zu verteidigen suchte. Andere verspotteten einen Mann, der über einer Person kniete, die von zweien der jungen Männer niedergehalten wurde.
    "Mach zu, Danasi! Wieviel Hilfe brauchst du noch? Die hier wehrt sich." "Vielleicht findet er nicht allein rein." "Er weiß einfach nicht, was er tun soll." "Dann laß es jemand anderes tun."
    Ayla sah einen Schimmer blonden Haares und bemerkte voller Zorn und Widerwillen, daß die Person, die am Boden lag, eine Frau war; sie begriff, was vor sich ging. Als sie näher kam, fiel ihr noch etwas auf. Vielleicht war es die Form eines Beines oder Armes oder der Klang einer Stimme, plötzlich wußte sie: es war eine Clan-Frau - eine blonde Clan-Frau! Einen Moment lang war sie verblüfft.
    Wolf knurrte und befand sich auf dem Sprung; nur Aylas Blicke hielten ihn zurück.
    "Das muß Charolis Bande sein!" sagte Jondalar hinter ihr. Mit ein paar langen Sprüngen war er bei den drei Männern, die die Frau quälten. Er packte den einen im Genick und riß ihn von der Liegenden weg. Dann streckte er den Mann mit einem harten Schlag nieder. Die beiden anderen erstarrten vor Schreck, ließen von der Frau ab und griffen den Fremden an. Einer sprang ihm auf den Rücken, der andere versetzte ihm
     
    Fausthiebe ins Gesicht und auf die Brust. Doch Jondalar schüttelte den auf seinem Rücken ab und hieb den Mann vor ihm kräftig in den Magen.
    Die Frau rollte sich auf die Seite, sprang auf die Beine und rannte auf die andere Gruppe kämpfender Männer zu. Während der eine sich vor Schmerzen krümmte, nahm sich Jondalar den anderen vor. Ayla sah, wie sich der erste wieder aufrichtete.
    "Wolf! Hilf Jondalar! Faß diese Männer!" sagte sie.
    Wolf stürzte sich begierig auf die Raufenden. Ayla löste die Schleuder von ihrem Hals und holte Steine aus dem Beutel. Einer der Männer lag wieder auf dem Boden, ein anderer versuchte, blind vor Entsetzen, den riesigen Wolf abzuwehren, der auf ihn losging. Das Tier sprang an ihm hoch und riß mit seinen Zähnen den Ärmel seines schweren Winterumhangs los, während Jondalar einen kräftigen Faustschlag auf dem Kinn des dritten landete.
    Ayla konzentrierte sich auf die andere Gruppe kämpfender Männer. Einer schwang mit beiden Händen eine schwere Knochenkeule und wollte mit ihr zuschlagen. Schnell schoß sie den Stein ab und sah den Mann mit der Keule fallen. Ein anderer, der einen auf dem Boden liegenden Mann mit dem Speer bedrohte, sah ungläubig, wie sein Freund zusammenbrach. Er schüttelte den Kopf und sah den Stein nicht kommen, schrie aber vor Schmerzen

Weitere Kostenlose Bücher