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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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beobachtet, wie geschickt ihre Hände waren. Fasziniert entdeckte er Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Menschen vom Clan und den Leuten seiner Art. Wann es geschah, wußte er nicht genau, aber mit einem Male ging ihm auf, daß er nicht mehr im geringsten daran zweifelte, daß sie Menschen waren. Sie waren anders, natürlich, aber sie waren Menschen und keine Tiere.
    Schließlich nahm Ayla doch ein paar von den Brennsteinen, um den Stechapfel-Absud zuzubereiten, und tat noch heiße Kochsteine ins Wasser. Guban lehnte es ab, soviel zu trinken, wie sie für richtig hielt, und behauptete, er würde nicht allzulange auf die Wirkung warten, doch sie glaubte eher, daß er der Zubereitung des Stechapfels mißtraute. Mit Yorgas und Jondalars Hilfe richtete Ayla das Bein und machte dann einen soliden Schienenverband. Als alles vorbei war, schlief Guban endlich ein.
    Yorga bestand darauf, das Essen zu kochen; doch Jondalars Interesse an der Zubereitung irritierte sie. Abends beim Feuer schnitt Jondalar ein Paar Krücken für Guban zurecht, während Ayla sich mit Yorga beschäftigte und ihr erklärte, wie man Medizin gegen Schmerzen herstellte. Ayla beschrieb den Gebrauch der Krücken, und wie man sie unter die Arme steckt. Aylas Vertrautheit mit dem Leben und Denken des Clans überraschte Yorga immer noch; doch war ihr schon früher ihr Akzent aufgefallen. Schließlich sprach sie auch über sich, und Ayla übersetzte es für Jondalar.
    Yorga wollte Rinde sammeln und bestimmte Bäume anzapfen. Guban war zu ihrem Schutz mitgekommen, weil Frauen nach den vielen Überfällen durch Charolis Bande nicht mehr allein weggehen durften. Für den Clan war es eine Belastung: die Männer hatten dadurch weniger Zeit zum Jagen. Deshalb war Guban auf den großen Felsen geklettert, um nach Jagdwild Ausschau zu halten. Charolis Männer hätten sie vielleicht nicht
    angegriffen, wenn sie Guban gesehen hätten; doch als er sie in Gefahr sah, sprang er zu ihrer Verteidigung von der Felswand herunter.
    "Merkwürdig, daß er sich nur ein Bein gebrochen hat", sagte Jondalar mit Blick auf die Höhe des Berges.
    "Die Knochen der Clan-Menschen sind schwer", sagte Ayla. "Sie brechen nicht leicht."
    "Die Männer hätten nicht so grob zu mir sein müssen", signalisierte Yorga. "Ich hätte ihnen gehorcht, wenn sie mir das Zeichen gegeben hätten, aber da hörte ich seinen Schrei und wußte, daß etwas Schlimmes passiert war."
    Sie erzählte weiter. Mehrere Männer griffen Guban an, während drei von ihnen Yorga überwältigen wollten. Sie hätten nicht so brutal sein müssen; sie hätte sich ergeben, aber Charolis Leute wußten das richtige Zeichen nicht. Sie wollte ihnen trotzdem zu Willen sein, da gingen sie auf Guban los. Sein Schmerzensschrei verhieß, daß es ihm sehr schlecht ging, und sie versuchte, den Männern zu entkommen. Das war, als die beiden anderen sie gepackt hatten. Dann tauchte plötzlich Jondalar auf und prügelte auf die Männer ein, und der Wolf biß sie.
    Verstohlen sah sie Ayla an. "Dein Mann ist sehr groß und seine Nase sehr klein, doch als ich ihn im Kampf mit den Anderen sah, war er für diese Frau wie ein Kind."
    Ayla lächelte.
    "Ich habe nicht ganz mitbekommen, was sie gesagt oder gemeint hat", bemerkte Jondalar.
    "Sie hat einen Spaß gemacht."
    "Einen Spaß?" fragte er. Er glaubte nicht, daß sie dazu fähig wäre.
    "Sie wollte eigentlich sagen, daß sie dich trotz deiner Häß-lichkeit am liebsten geküßt hätte, als du zu ihrer Rettung herbeigeeilt bist", sagte Ayla und erklärte es Yorga.
    Die Frau schämte sich; sie sah Jondalar an und dann wieder Ayla. "Ich bin deinem großen Mann dankbar. Wenn ich einen Jungen bekomme und Guban mir erlaubt, einen Namen für ihn vorzuschlagen, werde ich ihm sagen, daß Dyondar kein schlechter Name ist."
     
    "Das war kein Scherz, Ayla, oder?" fragte Jondalar, erstaunt über den plötzlichen Gefühlsausbruch.
    "Nein, ich glaube nicht. Aber sie kann nur einen Vorschlag machen, und für einen Jungen vom Clan könnte es eine Be-lastung sein, mit einem so ungewöhnlichen Namen aufzu-wachsen, selbst wenn Guban - zustimmen würde. Für einen Mann vom Clan ist er außergewöhnlich aufgeschlossen für neue Ideen. Yorga erzählte mir von ihrer Zusammengabe, und ich glaube, sie haben sich verliebt, was ziemlich selten ist. Die meisten Zusammengaben werden geplant und arrangiert."
    "Wie kommst du darauf, daß sie sich verliebt haben?" fragte Jondalar.
    "Yorga ist Gubans zweite Frau. Ihr

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