Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter
Clan lebt ziemlich weit von hier, doch er ging zu ihnen, um von einer großen Clan-Versammlung zu berichten und um über uns, die Anderen, zu diskutieren. Einmal belästigte Charoli ihre Frauen - ich habe ihr erzählt, daß die Losadunai der Sache ein Ende machen wollen -, doch wenn ich sie richtig verstanden habe, ist eine Gruppe der Anderen an einige Clans herangetreten, um Handel zu treiben."
"Das überrascht mich."
"Ja. Natürlich ist die Verständigung schwierig, und die Männer des Clans, auch Guban, vertrauen den Anderen nicht. Als Guban diesen entfernten Clan besuchte, sah er Yorga und sie ihn. Er brachte sie mit nach Hause. Das tun Clan-Männer eigentlich nicht. Die meisten hätten es erst den Anführer wissen lassen, dann wären sie zurückgekehrt und hätten es mit ihrem eigenen Clan besprochen und ihrer ersten Frau eine Möglichkeit gegeben, sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß sie ihr Herdfeuer mit einer anderen Frau teilen soll", sagte Ayla.
"Die erste Frau an seinem Feuer wußte davon nichts? Ich muß sagen, der Mann hat Mut."
"Seine erste Frau hatte zwei Töchter; er will eine Frau, die ihm einen Sohn schenken kann. Die Männer vom Clan legen großen Wert auf Söhne von ihren Gefährtinnen, und natürlich hofft Yorga, daß sie einen Jungen bekommen wird. Sie hat sich nicht leicht an den neuen Stamm gewöhnt, und wenn Gubans Bein nicht richtig verheilt und er an Rang verliert, fürchtet sie, daß sie ihr dafür die Schuld geben."
"Kein Wunder, daß sie so aufgeregt schien."
Ayla verschwieg, was sie Yorga erzählt hatte: daß auch sie ihre Leute verlassen hatte und auf dem Weg in die Heimat ihres Gefährten war. Es gab keinen Grund, ihm noch mehr Sorgen zu machen, doch sie fragte sich immer noch, wie seine Leute sie aufnehmen würden.
Ayla und Yorga wünschten beide, einander besuchen und Erfahrungen austauschen zu können. Sie fühlten sich fast als Blutsverwandte, weil es zwischen Guban und Jondalar eine Verpflichtung gab, und Yorga war Ayla in der kurzen Zeit näher gekommen als irgendeiner anderen Frau, der sie begegnet war. Doch die Leute vom Clan und die Anderen besuchten einander nicht.
Guban erwachte mitten in der Nacht und schlief benommen wieder ein. Am Morgen war er wieder klar im Kopf, doch immer noch erschöpft von den Anstrengungen des vergangenen Tages. Als Jondalar am Nachmittag seinen Kopf in das Zelt steckte, war Guban zu seiner eigenen Überraschung froh darüber, ihn zu sehen, aber er wußte nicht, was er mit den Krücken anfangen sollte, die Jondalar in der Hand hielt.
"Ich auch nehme Dinger, als Löwe mich angriff", erklärte Jondalar.
"Hilf mir auf." Guban war plötzlich interessiert und wollte sie ausprobieren, doch Ayla erlaubte es nicht. Es war zu früh. Guban gab schließlich nach, aber nur, nachdem er verkündet hatte, daß er sie am nächsten Tag erproben würde. Am Abend teilte Yorga Ayla mit, daß Guban mit Jondalar über wichtige Angelegenheiten sprechen wollte, und bat sie um ihre Hilfe bei der Übersetzung. Sie erriet, um was es ging, und sprach mit Jondalar, um ihm mögliche Probleme vorher zu erklären.
Guban war immer noch bekümmert, daß ihn mit Ayla über den Geisteraustausch einer angesehenen Medizinfrau hinaus eine Blutschuld verband, weil sie mitgeholfen hatte, sein Leben zu retten.
"Wir müssen ihn davon überzeugen, daß er in deiner Schuld steht, Jondalar. Wenn du ihm sagst, daß du mein Gefährte bist, könntest du ihm gleichzeitig andeuten, daß alles, was man mir schuldet, auf dich übergeht, weil du für mich verantwortlich bist."
Jondalar war einverstanden, und das ernste Gespräch begann. "Ayla ist meine Gefährtin, sie gehört zu mir", sagte er, und Ayla übersetzte. "Ich bin für sie verantwortlich; alles, was man ihr schuldet, schuldet man mir." Und dann fügte Jondalar zu ihrer Überraschung noch hinzu: "Ich habe auch eine Verpflichtung, die meine Seele belastet. Ich bin dem Clan verpflichtet."
Guban wurde neugierig.
"Die Schuld bedrückt mich sehr, weil ich nicht weiß, wie ich sie abtragen soll."
"Erzähl mir davon", gestikulierte Guban. "Vielleicht kann ich dir helfen."
"Wie Ayla schon sagte, wurde ich von einem Höhlenlöwen angefallen. Gezeichnet, erwählt vom Höhlenlöwen, der nun mein Totem ist. Es war Ayla, die mich fand. Ich war dem Tod nah, und mein Bruder, der bei mir war, wanderte schon in der Geisterwelt."
"Das tut mir leid. Es ist schwer, einen Bruder zu verlieren."
Jondalar nickte nur. "Wenn Ayla mich nicht
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