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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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erwerben."
    Auch wenn ihre Gesten stilisiert und formell blieben, lockerte sich ihre Sprache, als sie mit den Erklärungen fortfuhr.
    "Iza glaubte, diese Frau wäre auch aus einem alten Geschlecht von Medizinfrauen der Anderen. Sie zeigte dieser Frau, wie eine Medizinfrau vom Clan über Heilkunde denkt. Diese Frau wurde ohne die Erinnerungen einer Medizinfrau geboren, aber Iza gab ihr ihre Erinnerungen."
    Alle lauschten gespannt. "Iza erkrankte an einem Husten, den nicht einmal sie heilen konnte, und so bekam diese Frau mehr
    Arbeit. Iza diente dem Ansehen des Clans. Als sie zu krank war, um die Reise zum Stammestreffen zu machen, und ihre richtige Tochter noch zu jung, beschlossen der Anführer und der Mog-ur, diese Frau zur Medizinfrau zu machen. Weil diese Frau Izas Erinnerungen hatte, war sie ihrer Meinung nach eine Medizinfrau des Clans. Den anderen Mog-urs und Anführern bei der Clan-Versammlung gefiel das zuerst nicht, zuletzt aber nahmen sie diese Frau auf."
    Ayla spürte, daß Gubans Interesse erwacht war. Er wollte ihr gern glauben, hatte aber immer noch Zweifel. Sie band den verzierten Beutel von ihrem Hals los, schnürte ihn auf, schüttete einen Teil des Inhalts auf die Handfläche und gab ihm einen kleinen, dunklen Stein.
    Guban kannte den geheimnisvollen schwarzen Stein, der abfärbte. Selbst der kleinste Brocken konnte ein winziges Stück vom Geist eines jeden Clansangehörigen enthalten und wurde einer Medizinfrau gegeben, wenn sie ein Stück von ihrem Geist abgab. Das Amulett, das sie trug, war seltsam, dachte er, typisch für Gegenstände der Anderen; dabei wußte er überhaupt nicht, daß sie Amuletts trugen. Vielleicht waren die Anderen doch nicht so primitiv und ungebildet! Guban zeigte auf einen anderen Gegenstand aus ihrem Amulett. "Was ist das?"
    Ayla tat die übrigen Sachen wieder in den Beutel zurück und legte ihn nieder, um mit den Händen antworten zu können. "Das ist ein Jagd-Talisman", sagte sie.
    Das konnte doch nicht wahr sein, dachte Guban. Das würde sie überführen. "Frauen vom Clan jagen nicht."
    "Diese Frau weiß das, aber sie ist nicht an einem Herdfeuer des Clans geboren. Sie wurde von einem Totem auserwählt, das sie schützte und zum Clan führte; und ihr Totem wollte, daß sie jagt. Der Mog-ur rief die alten Geister an, die es ihm sagten. In einer besonderen Zeremonie wurde sie die >Frau, Die Jagt< genannt."
    "Welches Totem hat dich erwählt?"
    Zu Gubans Überraschung hob Ayla ihren Kittel, schnürte ihre Beinlinge auf und schob sie weit genug zurück, daß man ihren linken Oberschenkel sehen konnte. Vier parallele Linien, die Narben der Krallen, die sie als Mädchen gezeichnet hatten, bewiesen es: "Ihr Totem ist der Höhlenlöwe."
    Die Clan-Frau hielt des Atem an. Das Totem war zu stark für eine Frau. Sie würde Schwierigkeiten haben, Kinder zu bekommen.
    Guban brummte bestätigend. Der Höhlenlöwe war das stärkste Totem der Jäger, ein Männer-Totem. Er war nie einer Frau begegnet, die es besaß, doch da waren die Zeichen, die man in den rechten Oberschenkel eines Jungen ritzte, dessen Totem der Höhlenlöwe war, nachdem er zum ersten Mal ein großes Tier erlegt hatte und zum Mann geworden war. "Es ist das linke Bein. Das Mal wird auf dem rechten Bein eines Mannes gemacht."
    "Diese Frau ist kein Mann. Die Seite der Frau ist die linke." "Dein Mog-ur hat dich dort gezeichnet?" "Der Höhlenlöwe selbst tat es, kurz bevor der Clan diese Frau fand."
    "Das erklärt die Waffen", signalisierte Guban, "doch was ist mit den Kindern? Besitzt dieser Mann mit den Haaren, die so hell wie Yorgas sind, ein Totem, das deinem gewachsen ist?"
    Jondalar schaute unbehaglich drein. Das hatte er sich auch schon oft genug gefragt.
    "Der Höhlenlöwe hat auch ihn erwählt und ihm sein Zeichen gegeben. Diese Frau weiß es. Der Mog-ur hat ihr gesagt, daß der Höhlenlöwe sie auserwählt und zum Zeichen dafür seine Krallen in ihr Bein geschlagen hat, genau so wie ihn der Höhlenbär erwählte und sein Auge nahm ..."
    Guban setzte sich auf, sichtlich bewegt. Er glitt aus der formellen Sprache, doch Ayla verstand ihn.
    "Der einäugige Mogor! Du kennst den Einäugigen?"
    "Diese Frau hat an seinem Herdfeuer gelebt. Er hat sie aufgezogen. Er und Iza waren Geschwister, und als Izas Gefährte gestorben war, nahm er sie und ihre Kinder auf. Bei der Clan-Versammlung wurde er der Mog-ur genannt; für die, die an seinem Herdfeuer lebten, hieß er Creb."
    "Auch bei unseren Clan-Versammlungen spricht man

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