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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gesagt."
    "Aber es gilt auch für dich. Woher kennst du mich so gut? Wenn ich spüre, was du mit mir machst, dann weiß ich nicht mehr, wo ich bin."
    "Ich glaube, du warst bereit."
    "Ja, das war ich. Es ist immer wunderbar, aber diesmal ich weiß nicht. Vielleicht waren es die Mammute. Den ganzen Tag über mußte ich an die rote Kuh und den großen Bullen denken und an dich."
    "Nun, vielleicht werden wir bald wieder Mammut spielen", sagte er mit breitem Grinsen und drehte sich auf den Rücken.
     Ayla setzte sich auf. "Ich habe nichts dagegen, aber zuerst werde ich im Fluß spielen, bevor es dunkel wird" - sie beugte
     
    sich nieder und küsste ihn – „sobald ich nach dem Essen gesehen habe."
    Sie lief zur Feuerstelle, wendete den Wisentbraten, holte die Steine aus dem Kochkorb, warf ein paar neue, noch heiße aus dem verlöschenden Feuer hinein, legte ein paar Stücke Holz auf die Flammen, rannte zum Fluß hinunter und sprang hinein. Das Wasser war kalt, aber das störte sie nicht. Sie war an kaltes Wasser gewöhnt. Jondalar gesellte sich bald zu ihr, mit einem großen, weichen Stück Rehleder. Er legte es auf den Boden. Dann begab er sich gleichfalls ins Wasser, aber wesentlich vorsichtiger; schließlich holte er tief Luft und tauchte unter, kam wieder hoch und strich sich das Haar aus den Augen.
    "Puh, ist das kalt!"
    Sie schwamm neben ihn und bespritzte ihn. Er spritzte zurück. Es folgte eine heftige Wasserschlacht. Mit einem letzten Spritzen sprang Ayla aus dem Wasser, griff nach dem weichen Leder und begann, sich abzutrocknen. Sie reichte es Jondalar, als er gleichfalls aus dem Fluß stieg, dann eilte sie zurück zum Lager und zog sich rasch an. Als Jondalar vom Fluß heraufkam, schöpfte sie bereits Suppe in ihre Schüsseln.
     

5. Kapitel
     
    Die letzten Strahlen der Sommersonne, die gerade über der Kante des höhergelegenen Geländes im Westen versank, funkelten durch die Äste der Bäume. Ayla bedachte Jondalar mit einem zufriedenen Lächeln und griff in die Schüssel, holte die letzte der reifen Himbeeren heraus und steckte sie in den Mund.
    Dann stand sie auf, um aufzuräumen und alles so zu ordnen, daß sie am nächsten Morgen frühzeitig aufbrechen konnten.
    Sie gab Wolf die Reste aus ihrer Schüssel und warf geschrotete und geröstete Körner - die Samen von Einkornweizen, Gerste und Hahnenfuß, die Nezzie ihnen zum Abschied geschenkt
    hatte - in die noch warme Suppe und ließ sie neben der Feuerstelle stehen. Den Wisentbraten und die gekochte Zunge packte sie auf ein Stück ungegerbtes Leder, das sie zum Aufbewahren von Fleisch benutzte. Sie faltete das steife Leder zu einer Tasche, band sie mit kräftigen Schnüren zusammen und hängte sie an einen Dreifuß aus langen Pfählen, damit in der Nacht herumstreifendes Getier sie nicht erreichen konnte.
    Die Pfähle hatten sie aus ganzen Bäumen hergestellt, dünnen und geraden, von denen sie Äste und Rinde entfernt hatten, und Ayla transportierte sie in besonderen Halterungen, so daß sie am hinteren Ende von Winnies beiden Packkörben emporragten; auf die gleiche Weise transportierte Jondalar die kürzeren Zeltstäbe. Gelegentlich, wenn sie schwere oder große Lasten zu transportieren hatten, benutzten sie die Pfähle auch, um ein Gestell daraus zu machen, das die Pferde ziehen konnten. Sie rührten die langen Pfähle mit sich, weil es auf der offenen Steppe kaum Bäume gab, die ihnen neue geliefert hätten. Selbst in der Nähe von Flüssen wuchs oft kaum mehr als verworrenes Gestrüpp.
    Als die Dämmerung hereinbrach, warf Jondalar noch mehr Holz aufs Feuer, dann holte er das Stück Elfenbein mit der darauf eingeritzten Landkarte und studierte sie im Schein des Feuers. Als Ayla fertig war und sich neben ihm niederließ, wirkte er abwesend, und auf seinem Gesicht lag der besorgte Ausdruck, den sie in den letzten Tagen oft bemerkt hatte. Sie musterte ihn eine Weile, dann legte sie ein paar Steine ins Feuer für den Abendtee, den sie gewöhnlich machte; doch anstelle der aromatischen, aber harmlosen Kräuter, die sie normalerweise verwendetete, nahm sie mehrere Päckchen aus ihrem Medizinbeutel aus Otterfell. Vielleicht war etwas Beruhigendes angebracht, zum Beispiel Mutterkraut oder Akeleiwurzel in einem Waldmeistertee, dachte sie. Dennoch hätte sie gern gewußt, was ihm Sorgen machte. Sie wollte ihn fragen, wußte aber nicht recht, ob sie es tun sollte. Schließlich gelangte sie zu einem Entschluß.
    "Jondalar, denkst du noch an den letzten

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