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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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und wenn wir auf der anderen Seite sind, brauchen wir bis zu Dalanars Höhle nur noch wenige Tage." Jondalar legte die Karte hin, um den Becher entgegenzunehmen, den Ayla ihm reichte; dann starrte er eine Weile auf den dampfenden Tee. "Wahrscheinlich könnten wir den Gletscher auf einer nördlichen Route umgehen, wenn es sein muß, aber ich täte es nicht gern. Auf jeden Fall ist dort Flachschädel-Land", versuchte Jondalar zu erklären.
    "Willst du damit sagen, daß nördlich des Gletschers, den wir überqueren müssen, Leute vom Clan leben?" fragte Ayla. Sie hatte gerade den Teehalter aus ihrem Becher herausholen wollen, hielt jedoch inne. Sie verspüre eine seltsame Mischung aus Furcht und Erregung.
    "Entschuldige. Ich nehme an, ich sollte sie Clan-Leute nennen, aber sie sind anders als die, die du kennst. Sie leben weit weg von hier - wie weit, kannst du dir gar nicht vorstellen. Sie sind durch und durch anders."
    "Das kann nicht sein, Jondalar", sagte Ayla und nahm einen Schluck von der heißen, duftenden Flüssigkeit. "Vielleicht sind ihre Alltagssprache und ihre Gebräuche ein wenig anders, aber alle Leute vom Clan haben dieselben Erinnerungen gemeinsam. Bei der Versammlung der Clans kannten alle die alte Zeichensprache, die dazu dient, mit den Geistern Verbindung aufzunehmen, und verständigten sich mit ihrer Hilfe", sagte Ayla.
    "Aber sie wollen nicht, daß wir in ihr Gebiet eindringen", sagte Jondalar. "Das haben sie uns wissen lassen, als Thonolan und ich auf die falsche Seite des Flusses geraten sind."
    "Das bezweifele ich nicht. Die Leute vom Clan mögen es nicht, wenn die Anderen in der Nähe sind. Also - wenn wir den Gletscher weder überqueren noch umgehen können, was tun wir dann?“ fragte Ayla und kehrte damit zu dem ursprünglichen Problem zurück. "Können wir nicht warten, bis es wieder sicher ist, den Gletscher zu überqueren?"
    "Ja, das könnten wir natürlich auch, aber das könnte fast ein Jahr sein, bis zum nächsten Winter."
    "Aber wenn wir ein Jahr warten würden, dann könnten wir es schaffen? Gibt es einen Ort, an dem wir warten könnten?"
    "Nun ja, es gibt Leute, bei denen wir bleiben könnten. Die Losadunai waren uns immer freundlich gesonnen. Aber ich möchte nach Hause zurückkehren, Ayla", sagte er, und der sehnsüchtige Ton in seiner Stimme ließ sie erkennen, wie wichtig ihm das war. "Ich möchte, daß wir beide ein Heim haben."
    "Das möchte ich auch, Jondalar, und ich meine, wir sollten tun, was in unserer Macht steht, damit wir den Gletscher erreichen, solange wir ihn ungefährdet überqueren können. Aber wenn wir zu spät dort eintreffen, dann bedeutet das doch nicht, daß du nicht nach Hause zurückkehren kannst. Es bedeutet nur, daß wir länger darauf warten müssen. Und wir wären nach wie vor zusammen."
    "Ja, das stimmt", sagte Jondalar nachgiebig, aber nicht glücklich. "Ich nehme an, es wäre nicht allzu schlimm, wenn wir zu spät einträfen, aber ich möchte nicht ein ganzes Jahr warten müssen", sagte er und runzelte angespannt die Stirn. "Und vielleicht kämen wir rechtzeitig an, wenn wir die andere Route nehmen. Noch ist es nicht zu spät dazu."
    "Gibt es denn noch eine andere Route?"
    "Ja. Talut hat mir gesagt, wir könnten die Gebirgskette, auf die wir stoßen werden, an ihrem nördlichen Ende umgehen. Und Rutan vom Federgras-Lager sagte, die Route verliefe nord-westlich von hier. Ich habe daran gedacht, diesen Weg einzu-schlagen, aber ich habe gehofft, die Sharamudoi noch einmal wiederzusehen. Wenn ich sie jetzt nicht wiedersehe, werde ich wahrscheinlich nie wieder Gelegenheit dazu haben. Sie leben am südlichen Ende des Gebirges, am Großen Mutter Fluß", erklärte Jondalar.
    Ayla nickte, jetzt verstand sie. "Die Sharamudoi sind die Leute,
    bei denen du eine Zeitlang gelebt hast; dein Bruder hatte sich mit einer Frau von diesen Leuten zusammengetan, nicht wahr?"
    "Ja. Sie sind für mich so etwas wie Familienangehörige."
    "Dann müssen wir natürlich die südliche Route nehmen, damit du sie ein letztes Mal besuchen kannst. Es sind Leute, die du gern hast. Und wenn das bedeutet, daß wir den Gletscher nicht rechtzeitig erreichen, dann warten wir eben den nächsten Winter ab. Selbst wenn das bedeuten sollte, daß du erst ein Jahr später nach Hause zurückkehrst - glaubst du nicht, ein Besuch bei deiner anderen Familie wäre es wert? Wenn einer der Gründe, warum du zurückkehren willst, der ist, daß du deiner Mutter von deinem Bruder erzählen möchtest,

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