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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dem gemacht hatte was sie war.
    Ayla akzeptierte den Verlust ihrer Vergangenheit, ausge-nommen den Teil, der in ihren Gedanken und in ihrem Herzen weiterlebte, aber sie trauerte um sie, und fragte sich, was ihr wohl widerfahren mochte, wenn sie am Ende ihrer Reise angekommen waren. Doch was immer sie erwartete, wie immer seine Leute sein mochten - etwas anderes würde sie nicht ha-ben; nur ihre Erinnerungen - und die Zukunft.
     
    Auf der Waldlichtung war es stockfinster. Auch nicht die schwächste Andeutung einer Silhouette oder eines dunkleren Schattens war vor dem Hintergrund ringsum zu erkennen, nur eine schwache Röte vom nachglühenden Holz der Feuerstelle und die funkelnde Masse der Sterne. Da in der geschützten Lichtung nur eine leichte Brise wehte, hatten sie ihre Schlaf-felle außerhalb des Zeltes ausgebreitet. Ayla lag wach unter dem sternenübersäten Himmel, betrachtete die Sternbilder und lauschte auf die nächtlichen Geräusche: den Wind, der durch die Bäume strich, das leise Plätschern des Flusses, das Zirpen der Grillen, das grelle Quaken eines Ochsenfrosches. Sie hörte ein lautes Plumpsen und das Aufspritzen von Wasser, dann den unheimlichen Schrei einer Eule und, weit entfernt, das dumpfe Brüllen eines Löwen und das laute Trompeten eines Mammuts.
    Früher am Abend hatte Wolf vor Aufregung gezittert, weil er Wölfe heulen hörte, dann war er davongerannt. Nicht lange darauf hörte sie wieder den Gesang der Wölfe und, näher, ein Antwortgeheul. Die Frau wartete auf die Rückkehr des Tieres. Erst als sie seinen keuchenden Atem hörte - er muß gerannt sein, dachte sie und spürte, wie er sich an ihre Füße schmiegte, entspannte sie sich.
    Sie war gerade eingeschlafen, als etwas sie aufweckte. Hellwach und gespannt lag sie ganz still da, um herauszufinden, was sie geweckt hatte. Zuerst spürte sie durch ihre Decke hindurch das dumpfe, fast lautlose Grollen des warmen Bündels zu ihren Füßen. Dann hörte sie leises Geschnüffel. Irgend etwas war bei ihnen im Lager.
    "Jondalar?" sagte sie leise.
    "Ich glaube, das Fleisch hat irgendein Tier angelockt. Es könnte ein Bär sein, aber ich glaube eher, daß es ein Vielfraß oder eine Hyäne ist", flüsterte Jondalar kaum hörbar.
    "Was sollen wir tun? Ich möchte nicht, daß wir unser Fleisch einbüßen."
    "Vorerst nichts. Was immer es sein mag - vielleicht kommt es gar nicht an das Fleisch heran. Wir sollten abwarten."
    Aber Wolf wußte genau, was da herumschnüffelte, und er hatte nicht die Absicht, abzuwarten. Wo immer sie ihr Lager aufschlugen, betrachtete er seine Umgebung als sein Revier, und das mußte er verteidigen. Ayla spürte, wie er sie verließ, und einen Moment später hörte sie ihn drohend knurren. Die grollende Erwiderung klang völlig anders und schien von einem höhergelegenen Ort zu kommen. Ayla setzte sich auf und griff nach ihrer Schleuder, aber Jondalar war bereits auf den Beinen, und auf seiner Speerschleuder lag schußbereit der lange Schaft eines Speeres.
    "Es ist ein Bär", sagte er. "Ich nehme an, er steht auf den Hinterbeinen, aber sehen kann ich nicht das geringste."
     
    Sie hörten eine Bewegung, schlurfende Geräusche von irgendwo zwischen der Feuerstelle und den Pfählen, an denen das Fleisch hing, dann das Knurren und Grollen der einander bedrohenden Tiere. Plötzlich kam von der anderen Seite ein Wiehern von Winnie, dann gab, noch lauter, Renner seiner Nervosität Ausdruck. Weitere Bewegungsgeräusche in der Dunkelheit, und dann hörte Ayla das ganz spezielle, dumpfe und wütende Knurren, das Wolfs Angriffsabsicht verkündete.
    "Wolf!" rief Ayla; sie versuchte, den gefährlichen Zusammenstoß zu verhindern. Plötzlich ertönte, von wütendem Knurren begleitet, ein lautes Gebrüll, gefolgt von einem Schmerzensschrei, als helle Funken um eine große Gestalt herum aufstoben, die in die Feuerstelle tappte. Ayla hörte das Sausen eines Gegenstandes, der sich dicht neben ihr blitzschnell durch die Luft bewegte. Ein dumpfer Aurprall, gefolgt von einem Geheul, und dann das Geräusch von etwas, daß durch die Bäume brach und sich schnell entfernte. Ayla stieß den Pfiff aus, mit dem sie Wolf zu rufen pflegte. Sie wollte nicht, daß er das Tier verfolgte.
    Sie kniete nieder und umarmte erleichtert den jungen Wolf, als er zu ihr zurückgekehrt war, während Jondalar das Feuer wieder anfachte. Im Schein des Feuers sah er eine Blutspur, die von dem geflüchteten Tier stammen mußte.
    "Ich bin sicher, daß mein Speer den

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