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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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kraulte und mitihr spielte.
    "Ja, ich weiß es noch", sagte er. "Aber ich weiß immer noch nicht, wie du es fertiggebracht hast, ihm mitten in einem Angriff auf mich Einhalt zu gebieten."
    "Als Baby noch ganz klein war, griff er mich immer im Spiel an, aber nachdem er angefangen hatte zu wachsen, wurde er für diese Art von Spiel allmählich zu groß. Ich mußte ihm beibringen, das zu lassen", erklärte Ayla. "Und jetzt muß ich Wolf beibringen, daß er Fremde nicht angreifen darf und zurückbleibt, wenn ich es will. Nicht nur, damit er niemanden verletzt, sondern auch, damit er selbst nicht zu Schaden kommt."
    "Wenn irgend jemand ihm das beibringen kann, dann bist du es, Ayla", sagte Jondalar. Aylas Standpunkt war vernünftig, und wenn sie es schaffte, dann würde es das Reisen mit Wolf vereinfachen; trotzdem fragte er sich, wieviel Schwierigkeiten Wolf ihnen noch machen würde. Es war nicht so, daß er das Tier nicht mochte. Es war faszinierend, einen Wolf aus der Nähe beobachten zu können, und es überraschte ihn immer
    wieder, wie zutraulich und umgänglich Wolf war, aber es kostete Zeit, verlangte Aufmerksamkeit und Futter. Auch die Pferde brauchten Pflege, aber Renner gehorchte ihm aufs Wort, und sie waren eine wirkliche Hilfe. Die Heimreise würde schwierig genug werden, auch ohne die zusätzliche Belastung mit einem Tier, das fast so lästig war wie ein Kind.
    Ein Kind - das wäre wirklich ein Problem, dachte Jondalar. Ich hoffe nur, daß die Große Erdmutter Ayla kein Kind schenkt, bevor wir daheim sind. Es wäre etwas anderes, wenn wir schon dort wären und uns niedergelassen hätten. Dann könnten wir an Kinder denken. Wie es wohl wäre, wenn wir ein Kind hätten. Und wenn Ayla nun recht hätte? Wenn Kinder tatsächlich durch die Wonnen entstünden? Aber wir haben die Wonnen so oft miteinander geteilt, und es gibt keinerlei Anzeichen für ein Kind. Es muß Doni sein, die einer Frau ein Kind gibt. Aber was ist, wenn die Mutter beschließt, Ayla kein Kind zu geben? Sie hat einmal eins gehabt, auch wenn es von gemischten Geistern war. Wenn Doni einmal eines gibt, dann gibt sie gewöhnlich auch weitere. Vielleicht liegt es an mir. Kann Ayla kein Kind meines Geistes haben? Oder irgendeine andere Frau?
    Ich habe mit vielen Frauen die Wonnen geteilt und Doni geehrt. Hat jemals eine von ihnen ein Kind geboren, das meines Geistes war? Wie soll ein Mann das wissen? Ranec hätte es gewußt. Seine Hautfarbe war so dunkel und seine Züge so ungewöhnlich, daß man beim Sommertreffen bei etlichen Kindern sein Wesen erkennen konnte. Ich habe keine dunkle Hautfarbe und keine ungewöhnlichen Züge - oder doch?
    Wie war das damals, als die Hadumai-Jäger Thonolan und mich einfingen? Die alte Haduma wollte, daß Noria ein Kind bekäme, das genau so blaue Augen hätte wie ich, und nach ihren Ersten Riten sagte mir Noria, sie würde einen Sohn meines Geistes mit blauen Augen bekommen. Das hatte Haduma ihr gesagt. Ob sie diesen Sohn bekommen hat?
    Serenio glaubte, schwanger zu sein, als ich sie verließ. Hat sie ein Kind bekommen, das so blaue Augen hat wie ich? Serenio hatte einen Sohn, aber danach bekam sie keine Kinder mehr, und Darvo war damals schon fast ein junger Mann. Was sie wohl von Ayla halten wird und Ayla von ihr?
    Vielleicht war sie nicht schwanger. Vielleicht hat die Mutter noch immer nicht vergessen, was ich getan habe. Und vielleicht ist das ihre Art, mir zu sagen, daß ich ein Kind an meinem Herdfeuer nicht verdiene. Aber sie hat mir Ayla zurück-gegeben. Zelandoni hat immer gesagt, die Mutter würde mir nie etwas verweigern, um das ich sie bitte, aber sie hat mir eingeschärft, mit meinen Bitten sehr vorsichtig zu sein, denn ich würde bekommen, um was ich sie bitte.
    Aber warum sollte jemand um etwas bitten, das er gar nicht haben will? Ich habe diejenigen, die mit der Welt der Geister sprechen, nie recht verstanden. Sie sprechen immer mit einem Schatten auf der Zunge. Früher hieß es immer, Thonolan wäre ein Liebling von Doni, wenn davon die Rede war, wie leicht es ihm fiel, mit anderen Leuten zurechtzukommen. Aber es heißt auch, man solle bei den Gunstbeweisen der Mutter auf der Hut sein. Wenn sie jemanden zu sehr begünstigt, dann wünscht sie nicht, daß er lange von ihr fort ist. Ist Thonolan deshalb gestorben? Hat die Große Erdmutter ihn zu sich geholt? Was bedeutet es wirklich, wenn die Leute sagen, jemand wäre ein Liebling von Doni?
     

6. KAPITEL
     
    Ayla und Jondalar verließen den Fluß,

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