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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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noch nicht", sagte sie.
    Sie arbeitet eine Weile stumm weiter, dachte an den Sohn, den sie bei Uba zurückgelassen hatte, und an Rydag, der in vielem ihrem Sohn so ähnlich gewesen war. Beide hatte sie verloren. Sogar Baby, der Höhlenlöwe, der auf seltsame Art auch wie ihr Sohn gewesen war, hatte sie verlassen. Sie würde ihn niemals wiedersehen. Sie warf einen Blick auf Wolf und befürchtete plötzlich, auch ihn zu verlieren. Warum, dachte sie, warum nimmt mein Totem mir alle meine Söhne? Offensichtlich habe ich mit Söhnen kein Glück.
    "Jondalar, gibt es bei deinen Leuten irgendwelche besonderen Bräuche, was Kinder betrifft?" fragte Ayla. "Von den Frauen des Clans wird immer erwartet, daß sie Söhne haben wollen."
    "Nein, eigentlich nicht. Ich nehme an, Männer möchten, daß ihre Frauen Söhne an ihr Herdfeuer bringen, aber ich glaube, Frauen möchten lieber zuerst eine Tochter."
    "Was möchtest du eines Tages haben?"
    Er betrachtete sie im Licht des Feuers. Irgend etwas schien sie zu quälen. "Ayla, das spielt für mich keine Rolle. Was immer du haben möchtest, was immer die Mutter dir schenkt."
    Jetzt war sie es, die ihn betrachtete. Sie wollte sicher sein, daß er es wirklich ernst meinte. "Dann werde ich mir eine Tochter wünschen. Ich möchte nicht noch mehr Kinder verlieren."
    Jondalar wußte nicht recht, was sie meinte, und war um eine Antwort verlegen. "Ich möchte auch nicht, daß du noch mehr Kinder verlierst."
    Sie saßen schweigend nebeneinander, während Ayla an den Sonnenhüten arbeitete. Plötzlich fragte er: "Ayla, was ist, wenn du recht hast? Wenn Kinder nicht von Doni gegeben werden? Entstehen sie, wenn man die Wonnen miteinander teilt? Es könnte doch sein, daß gerade jetzt ein Kind in dir heranwächst und du es nicht einmal weißt."
    "Nein, Jondalar, das glaube ich nicht. Ich glaube, meine Mondzeit steht nahe bevor", sagte sie, "und das bedeutet, daß kein Kind in mir wächst."
     "Bist du sicher?" fragte er.
    "Ja, ich bin sicher", sagte sie. "Ich bin nicht schwanger. In mir wächst kein Kind heran." Er war erleichtert.
    Als sie die Sonnenhüte fast fertig hatte, setzte ein leichter Regen ein. Sie tat schnell die letzten Handgriffe, dann gingen sie ins Zelt, und nahmen alles mit, bis auf den an dem Dreifuß aufgehängten Fleischbehälter. Der feuchte Wolf schien froh zu sein, daß er sich zu Aylas Füßen zusammenrollen konnte. Sie ließen für den Fall, daß er hinaus mußte, den unteren Teil der Eingangsklappe für ihn offen, schlössen aber, als der Regen heftiger wurde, den Rauchabzug. Zuerst kuschelten sie sich aneinander, dann drehten sie sich um, aber beide hatten Mühe einzuschlafen.
    Ayla war unruhig und fühlte sich unbehaglich, versuchte aber, sich nicht ständig herumzuwälzen, um Jondalar nicht zu stören. Sie lauschte dem Regen, der auf das Zelt prasselte, aber das Geräusch schläferte sie nicht ein, wie es das gewöhnlich tat, und eine ganze Weile später wünschte sie sich, es wäre Morgen und sie könnten aufstehen und weiterziehen.
    Jondalar, der Sorge ledig, daß Doni Ayla gesegnet haben könnte, fragte sich abermals, ob mit ihm etwas nicht stimmte. Er lag wach und dachte nach. Konnte es sein, daß vielleicht sein Geist oder irgendeine Essenz, die Doni von ihm nahm, nicht stark genug war?
    Vielleicht lag es an ihm. Ayla hatte gesagt, sie wollte ein Kind haben. Aber wenn sie nicht schwanger war, obwohl sie bereits so lange zusammenlebten, dann konnte es sein, daß sie keine Kinder bekommen konnte. Auch Serenio hatte keine mehr bekommen - es sei denn, sie wäre schwanger gewesen, als er sie verließ ... Er starrte in die Dunkelheit im Innern des Zeltes, lauschte auf den Regen und fragte sich, ob eine der Frauen, die er gehabt hatte, je ein Kind geboren hatte, und ob irgendwo Kinder mit blauen Augen zur Welt gekommen waren.
     
    Ayla kletterte, kletterte an einer steilen Felswand, ähnlich dem steilen Pfad, der zu der Höhle in ihrem Tal hinaufführte, aber er war viel länger, und sie mußte sich beeilen. Sie schaute hinunter auf den kleinen Fluß, der um die Biegung rauschte, aber es war kein Fluß. Es war ein Wasserfall, und das Wasser stürzte über Felsvorsprünge herab, die mit üppigem grünem Moos überzogen waren.
    Sie blickte auf, und da war Creb! Er winkte ihr und bedeutete ihr, sich zu beeilen. Er machte kehrt und begann, sich schwer auf seinen Stab stützend, gleichfalls zu klettern; er führte sie einen steilen, aber ersteigbaren Hang neben dem Wasserfall

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