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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Pfad sich zwischen dem Hauptfluss und einer steil aufragenden Wand verengte, mussten sie hintereinander gehen. »Ich vermute, das ist der Hohe Felsen«, sagte Ayla und ver langsamte ihren Schritt, um Jondalar aufschließen zu lassen.
»Ja«, bestätigte er. Als sie die steile Wand hinter sich gelas sen hatten, gelangten sie an eine Abzweigung. Ein Pfad führte in die Richtung zurück, aus der sie kamen, jedoch schräg nach oben.
»Wohin führt dieser Pfad?«, fragte sie.
»Zu Grotten hoch oben in der steilen Wand, an der wir gera de vorbeigekommen sind«, antwortete Jondalar.
Nach wenigen Metern erreichten sie auf dem nordwärts füh renden Pfad ein in ostwestlicher Richtung verlaufendes, von Felswänden umschlossenes Tal. Der in seiner Mitte fließende Bach mündete weiter unten in den Hauptfluss, der an dieser Stelle fast genau von Norden nach Süden floss. Das Tal war so eng, dass man es beinahe eine Schlucht nennen konnte, und lag zwischen zwei hohen Felswänden eingebettet: im Süden der Hohe Felsen, die gerade passierte steile Wand, und im Norden ein zweiter Felskoloss von noch imposanteren Ausmaßen.
»Wie heißt der Fels dort drüben?«, fragte Ayla.
»Alle nennen ihn nur den Großen Felsen«, erwiderte Jonda lar, »und der Bach heißt Fischbach.«
Auf dem Pfad neben dem Bach kam ihnen eine kleine Ab ordnung entgegen. Brameval ging voraus. Als er die Gruppe erreichte, sagte er mit breitem Lächeln: »Komm und besuche uns, Joharran. Wir möchten Ayla alles zeigen und sie einigen Leuten vorstellen.«
Jondalar konnte an der Miene seines Bruders ablesen, dass er auf keinen Fall noch einmal Halt machen wollte, auch wenn ihm klar war, dass es sehr unhöflich wäre, die Einladung aus zuschlagen. Auch Marthona bemerkte Joharrans Unmut und sprang ihm bei. Sie wollte verhindern, dass ihr Sohn, nur weil er es so eilig hatte, eine Unschicklichkeit beging und womög lich einen guten Nachbarn gegen sich aufbrachte. Was immer Joharrans Pläne waren - es gab Wichtigeres.
»Natürlich«, sagte sie. »Wir würden gern eine Weile rasten. Diesmal können wir aber nicht lange bleiben. Wir müssen uns für die Jagd vorbereiten, und Joharran hat noch Verschiedenes zu erledigen.«
»Wie konnten sie wissen, dass wir gerade vorbeikommen?«, fragte Ayla an Jondalar gewandt, als sie auf dem Pfad neben dem Fischbach auf die Siedlung zugingen.
»Erinnerst du dich an die Abzweigung, die nach oben zu den Grotten im Hohen Felsen führt?«, sagte er. »Brameval muss dort oben einen Beobachter postiert haben, der uns kommen sah und dann zu ihm eilte.«
Eine Gruppe erwartete die Besucher. In den riesigen Kalk steinblöcken, die dem Bach gegenüberlagen, sah Ayla Abris und mehrere kleine Grotten. Als sie den größten Abri erreich ten, wandte sich Brameval um und breitete die Arme in einer Geste aus, die alles um ihn herum einschloss.
»Willkommen im Kleinen Tal, der Heimat der Vierzehnten Höhle der Zelandonii«, sagte er.
Vor dem geräumigen Abri erstreckte sich eine große Terras se. Sie war über eine Rampe, in die man entlang der Felswand einen schmalen Pfad mit flachen Stufen gehauen hatte, von zwei Seiten zugänglich. Weiter oben in der Felswand hatte man ein kleines Loch etwas erweitert, so dass es als Ausguck oder für Rauchzeichen genutzt werden konnte. Nach vorne war der Abri durch einen Wall aus Kalksteinscherben weitgehend ge gen die Unbilden des Wetters geschützt.
Man lud die Besucher in diesen zentralen Wohnbereich der Vierzehnten Höhle ein und bot allen Tee an. Kamille, stellte Ayla fest, als sie einen Schluck nahm. Wolfs Neugier war groß
- wenn auch wahrscheinlich nicht größer als die ihre -, und er hätte die Felsnische gern erkundet, aber sie machte ihm klar, dass er an ihrer Seite bleiben sollte. Alle hatten natürlich von der Frau gehört, der ein Wolf gehorchte, und viele hatten ihn auch schon gesehen, allerdings aus der Ferne. Sie konnten nicht verhehlen, dass seine Anwesenheit in ihrer Wohnstätte sie beunruhigte.
Sie stellte ihn, während alle anderen zuschauten, Bramevals Schwester und der Zelandoni der Höhle vor. Obgleich die Neunte und Vierzehnte Höhle eng befreundet waren, standen selbstverständlich Ayla und Wolf im Mittelpunkt der Aufmerk samkeit. Nach einer zweiten Runde Tee trat die unbehagliche Stille zwischen Fremden ein, die nicht recht wissen, was sie als Nächstes tun oder sagen sollen. Joharran starrte sehnsüchtig zum Pfad hinunter, der zum Hauptfluss führte.
»Dürfen wir dir den Rest des Kleinen

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