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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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diesem Grund sah sie dem Sommertreffen mit gemischten Ge fühlen entgegen, auch wenn sie sich auf die Hochzeitsriten freute, die sie zu Jondalars Gefährtin machen würde. Sie holte tief Luft, seufzte verstohlen und richtete sich dann entschlossen auf. Sie gab Wolf ein Zeichen, dass er dicht bei ihr bleiben sollte, und folgte Kareja zur ersten Felsnische.
Sie ähnelte den anderen Felsnischen in der Gegend. Die mehr oder weniger harten Schichten des Kalksteins waren unter schiedlich schnell verwittert, so dass sich zwischen Terrassen und Überhängen Räume gebildet hatten, die vor Niederschlag geschützt waren. Wenn man den Wind durch Mauern abhielt und die Behausungen mit Feuer wärmte, boten die Nischen selbst in Eiszeitwintern und in gletschernahen Regionen äu ßerst vorteilhafte Lebensbedingungen.
Ayla wurde verschiedenen Leuten vorgestellt und machte ei nige von ihnen mit Wolf bekannt. Dann führte Kareja sie zu der anderen Felsnische, wo sie auch selbst wohnte. Ayla lernte Dorava kennen, die Mutter der Anführerin, aber keine weiteren Verwandten. Kareja schien keinen Gefährten und auch keine Geschwister zu haben. Sie machte deutlich, dass sie keine Kin der wollte. Sich um das Wohlergehen der Elften Höhle zu kümmern, sagte sie, verlange ihr genug ab.
Kareja hielt inne und musterte Ayla prüfend. Dann sagte sie: »Da du so gut über Pferde Bescheid weißt, möchte ich dir et was zeigen.«
Jondalar war erstaunt, als er die Anführerin auf die kleine Höhle zusteuern sah. Er wusste, was sich dort befand, und Fremde schon bei ihrem ersten Besuch an geheiligte Plätze zu führen, war alles andere als üblich. An dem Eingang zum ein zigen Stollen der Höhle war eine Reihe rätselhafter Linien in die Wand eingeritzt, und drinnen sah man verschwommen ei nige grob eingekerbte Zeichen. Die schöne Ritzzeichnung eines Pferdes an der Decke war jedoch gut zu erkennen.
»Das Pferd ist außergewöhnlich gut getroffen«, sagte Ayla. »Die Person, die diese Zeichnung gemacht hat, muss sich gut mit Pferden auskennen. Lebt sie hier?«
»Nein, auch wenn ihr Geist vielleicht noch hier zugegen ist«, sagte Kareja. »Die Zeichnung ist schon sehr alt. Ein Vorfahr hat sie gefertigt, und wir wissen nicht, wer er war.«
Als Letztes zeigte man Ayla die Anlegestelle, an der zwei Flöße vertäut waren, und ein Arbeitsgelände, wo ein anderes Floß gerade im Bau war. Sie wäre gern länger geblieben, um noch mehr zu sehen, doch Joharran war in Eile, und auch Jon dalar hatte noch einige Vorbereitungen zu treffen. Ayla wollte nicht allein in Flusswinkel bleiben, zumal es ihr erster Besuch war, doch sie versprach, bald wiederzukommen.
Die Gruppe zog weiter am Fluss entlang bis zum Fuß eines kleinen felsigen Steilhangs, der einen Abri beherbergte. Ayla sah, dass sich am Rand des Felsüberhangs einiges Geröll ange sammelt hatte, das einen Wall aus losem, scharfkantigem Schutt bildete.
Man sah sofort, dass die Felsnische oft genutzt wurde. Hinter dem Schuttwall standen einige Wandschirme aus Lederbahnen, und einer lag am Boden. Jemand hatte alte Schlaffelle, die so abgenutzt waren, dass sie fast keine Pelzhaare mehr hatten, an der hinteren Wand abgelegt. Ayla bemerkte einige schwarze kreisförmige Überreste von Feuerstellen. Zwei davon waren mit Steinen eingefasst, und an einer standen sich zwei gegabel te, im Boden verankerte Stöcke gegenüber. Sie waren zweifel los als Halterung für Fleischspieße vorgesehen.
Ayla sah kleine Rauchfahnen von der einen Feuerstelle auf steigen und war verwundert. Der Ort wirkte verlassen, sah aber so aus, als wäre er vor kurzem noch genutzt worden.
»Welche Höhle lebt hier?«, fragte sie.
»Hier lebt keine Höhle«, erwiderte Joharran.
»Aber alle nutzen den Ort«, fügte Jondalar hinzu.
»Alle kommen ab und zu hierher«, erklärte Willamar. »Man stellt sich hier unter, wenn es regnet, und manchmal spielt eine Gruppe von Kindern hier, oder ein Paar, das nachts für sich sein will, zieht sich hierher zurück. Aber niemand wohnt hier auf Dauer. Die Leute nennen es einfach ›Der Unterschlupf‹.«
Sie wanderten weiter das Tal des Hauptflusses hinauf bis zur Großen Furt. Vor sich, an der rechten Außenseite einer schar fen Flussbiegung, kamen wieder die Kalksteinwände und der markante Felsüberhang der Neunten Höhle in Sicht. Nachdem sie durch die Furt gewatet waren, folgten sie einem ausgetrete nen Pfad, der am Fuß eines spärlich mit Bäumen und Unterholz bewachsenen Abhanges entlangführte.
Als der

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