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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Tales zeigen, Ayla?«, fragte Brameval, als offensichtlich wurde, dass Joharran drin gend aufbrechen wollte.
»Ja, gern«, sagte sie.
Erleichtert schritten die Besucher von der Neunten Höhle die Stufen entlang der Felswand hinunter, während einige Kinder einfach den Absatz hinabsprangen. Die große Nische war der zentrale Wohnplatz der Vierzehnten Höhle, doch man nutzte auch zwei nebeneinander liegende kleine Nischen am Fuße der nach Norden gewandten Felswand.
Nach einigen Metern hielten sie vor einer kleinen Grotte an. »Das ist der Unterschlupf des Lachses«, erklärte Brameval und ging in einen kleinen, fast kreisförmigen Raum von etwa sie ben Meter Durchmesser voraus.
Er zeigte nach oben. Ayla sah an der gewölbten Decke das Flachrelief eines lebensgroßen Lachsmännchens mit haken förmigem Maul, das flussaufwärts zum Laichen schwamm. Das Relief war Teil einer komplexeren Szene, die außerdem ein durch sieben Linien geteiltes Rechteck, die Vorderbeine eines Pferdes und weitere rätselhafte Zeichen und Einkerbun gen umfasste. Am auffälligsten war ein negativer Handab druck, dessen Umrisse sich gegen einen schwarzen Hinter grund absetzten. Große Flächen des Gewölbes waren rot und schwarz ausgemalt, um die Einritzungen hervorzuheben.
Der Rundgang durch das Kleine Tal fiel kurz aus. Im Süd westen, gegenüber dem großen Abri, lag noch eine große Grotte, und im Süden setzte sich der Felssims vor einem kleinen Abri in eine gut zwanzig Meter lange Galeriehöhle hinein fort. Rechts vom Höhleneingang waren auf einer kleinen natürli chen Terrasse mit schwungvollen Strichen die Umrisse zweier Auerochsen eingraviert, und man erahnte die Gestalt eines Nashorns.
Ayla war beeindruckt von dem Vielen, was das Kleine Tal zu bieten hatte, und gab das auch zu erkennen. Brameval und die anderen der Vierzehnten Höhle waren stolz auf ihr Zuhause und freuten sich, es einer Fremden zeigen zu können, die das zu würdigen wusste. Allmählich gewöhnten sie sich auch an den Wolf, zumal Ayla darauf achtete, ihn unter Kontrolle zu halten. Einige schlugen vor, dass die Besucher oder zumindest Ayla noch zu einer Mahlzeit bleiben könnten.
»Das würde ich gern«, sagte Ayla, »aber heute geht es nicht. Ich komme aber sehr gern wieder.«
»Bevor ihr geht, zeige ich dir aber noch unsere Fischreuse«, sagte Brameval. »Sie liegt am Weg zum Hauptfluss.«
Er ging voran und führte die Besucher zu der mit einem Damm umgebenen Falle, die man im Fischbach angelegt hatte. In diesen, durch das enge Tal fließenden Bach, kehrten jedes Jahr die Lachse zum Laichen zurück. Wenn man einige Um stellungen vornahm, konnte man in der Reuse auch viele ande re Arten von Fischen fangen, die sich gern in dem Bach auf hielten. Am meisten wurden jedoch die Lachse geschätzt. Ein ausgewachsenes Männchen war in der Regel eineinviertel Me ter lang, doch viele erreichten auch eine Länge von anderthalb Metern.
»Wir stellen auch Netze her, mit denen wir vor allem im Hauptfluss Fische fangen«, sagte Brameval.
»Die Leute, bei denen ich aufwuchs, lebten in der Nähe eines Binnenmeeres«, sagte Ayla. »Manchmal gingen sie zur Mün dung des Flusses, der an ihrer Grotte vorbeikam, und fingen mit ihren Netzen Störe. Besonders freuten sie sich, wenn sie Weibchen fingen, denn sie mochten den Rogen, die winzigen kleinen Fischeier.«
»Stör-Rogen habe ich schon einmal gegessen«, sagte Brame val, »als wir die Menschen besuchten, die nahe den Großen Wassern im Westen leben. Der Rogen schmeckt köstlich, aber Störe schwimmen selten so weit flussaufwärts. Die Lachse hingegen kommen bis hierher, und auch ihre Eier sind wohl schmeckend. Sie sind größer und heller, fast rot. Den Fisch mag ich allerdings lieber als die Eier ... Lachse mögen die Far be Rot, glaube ich. Wusstest du, dass Lachsmännchen sich rot verfärben, wenn sie flussaufwärts schwimmen? Mit Stören kenne ich mich nicht so aus. Ich habe gehört, dass sie sehr groß werden.«
»Jondalar hat einen der größten Störe gefangen, die ich je mals gesehen habe«, sagte Ayla mit einem Augenzwinkern. »Er hat ihm gewaltig zu schaffen gemacht.«
Joharran schaltete sich ein: »Falls ihr nicht vorhabt, hier zu übernachten, muss Jondalar diese Geschichte wohl ein ander mal erzählen.«
»Ja, ein andermal«, sagte Jondalar. Er war ohnehin nicht sehr erpicht darauf, die Geschichte zu erzählen, denn sie war ihm ein wenig peinlich.
Während sie auf den Hauptfluss zugingen, drehte sich das Gespräch weiter

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