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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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insbesondere fleisch fressende Tiere, aber auch jene, auf die sie selbst Jagd machte. Dabei hatte sie versucht, jede Einzelheit in sich aufzunehmen.
Sie hatte sich beigebracht, ihnen nachzuspüren und sie zu er legen, aber noch nie hatte sie so getan, als sei sie selbst ein Tier. Zunächst sah sie den anderen Jägern zu, und beobachtete anschließend selbst aufmerksam den Hirschbullen.
Es kam ihr zugute, dass sie als Mädchen hatte lernen müssen, die Gesten und Zeichen des Clans zu verstehen. Sie hatte ein scharfes Auge für Details und die kleinsten Bewegungen eines Tieres. Sie sah, wie die Riesenhirsche den Kopf schüttelten, um Insekten zu verscheuchen, und lernte rasch, ihre Bewegungs muster zu imitieren. Intuitiv erfasste sie den Rhythmus, mit dem sie die Köpfe senkten und dann umherblickten, und ahmte ihn nach. Sie fand diese neue Art zu jagen aufregend und faszi nierend. Während sie sich zusammen mit den anderen Jägern auf die Beute zubewegte, fühlte sie sich fast, als sei sie wirk lich Teil einer Hirschherde.
Ayla arbeitete sich langsam an das Tier heran, auf das sie es abgesehen hatte. Zunächst hatte sie eine fette Hirschkuh im Auge gehabt, doch dann kam ihr der Gedanke, dass sie gerne ein Geweih hätte, und sie entschied sich für einen jungen Bul len. Jondalar hatte ihr erzählt, dass das Fleisch stets unter allen aufgeteilt wurde, während dem Jäger, der das Tier getötet hatte, Fell, Geweih, Sehnen und alles andere zustand, was zu gebrau chen war.
Als die Jäger fast schon mitten unter den Hirschen waren, sah Ayla, dass Joharran das verabredete Zeichen gab. Die Jäger hielten ihre Speere, Ayla und Jondalar ihre Speerschleudern bereit. Ayla wusste, dass sie schon lange hätte werfen können, damit aber die übrigen Riesenhirsche vertrieben hätte, bevor die Jäger, die keine Speerschleudern besaßen, nahe genug an sie herangekommen waren.
Als Joharran feststellte, dass alle bereit waren, gab er rasch ein weiteres Zeichen. Fast gleichzeitig schleuderten alle ihre Speere. Einige der Riesenhirsche warfen den Kopf hoch und setzten zur Flucht an, obwohl sie bereits getroffen waren. Der stolze Leithirsch röhrte ein Fluchtsignal, aber nur eine Kuh und ihr Kalb folgten ihm. Der Angriff war rasch und unerwartet gekommen, und während der Bulle davonsprang, taumelten die anderen Tiere der Herde und gingen in die Knie.
Die Jäger eilten zu ihrer Beute, um den Tieren, die noch leb ten, den Gnadenstoß zu geben und festzustellen, wer welches Tier erlegt hatte. Die Speere trugen Markierungen, an denen eindeutig abzulesen war, wem sie gehörten. Die eigenen Geschosse erkannte ein Jäger natürlich ohnehin wieder, aber die Markierungen räumten jeden Zweifel aus, so dass man sich Streitigkeiten ersparte. Wenn mehr als ein Jäger dasselbe Tier traf, versuchten sie zu ermitteln, welcher der Speere das Tier getötet hatte. War das nicht eindeutig feststellbar, wurde die Beute entsprechend aufgeteilt.
Schnell war klar, dass Ayla mit ihrem kleineren und leichte ren Speer den jungen Hirschbullen erlegt hatte. Einige der Jä ger hatten ihn ein Stückchen abseits der Herde an einem Busch fressen sehen. Er war kein leichtes Ziel gewesen, und kein an derer Jäger hatte ihn zu töten versucht. Zumindest war der Hirsch von keinem anderen Speer getroffen worden. Das Ge spräch, das sich entspann, drehte sich nicht nur um Aylas Waf fe, sondern auch darum, wie geschickt sie sie handhabte und wie lange man wohl üben müsse, um es ihr gleichzutun. Man che wollten die Mühe gern auf sich nehmen, während andere die reiche Jagdbeute betrachteten und zweifelten, ob sich die Anstrengung denn wirklich lohnen würde.
Manvelar kam auf Joharran und die anderen Bewohner der Neunten Höhle zu. »Was habt ihr über die Wisente herausge funden?«, fragte er Jondalar und Ayla.
Bei der Planung und Vorbereitung der Jagd hatte sich eine angespannte Erwartung aufgebaut, aber das Anpirschen an die Hirsche und der Angriff waren so rasch und reibungslos ver laufen, dass die Jäger noch überschüssige Energie verspürten.
»Die Herde zieht wieder nach Norden, auf den Pferch zu«, sagte Jondalar.
»Denkst du wirklich, dass sie nahe genug sind und wir sie noch heute dort hineintreiben könnten?«, fragte Joharran. »Es ist noch früh am Tag, und ich hätte nichts dagegen, wenn wir einige von den Wisenten erlegen könnten.«
»Wir können dafür sorgen, dass es schnell geht«, erwiderte Jondalar.
»Wie denn?«, wollte Kareja wissen. Jondalar hatte den

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