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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Ein druck, dass ihr Ton nicht mehr so sarkastisch war wie tags zu vor.
»Manvelar, du weißt sicher, wo der Pferch liegt. Wie lange würden die Jäger brauchen, um den Weg zu bewältigen?«, fragte Jondalar.
»Thefona kann dir da besser Auskunft geben als ich«, ant wortete Manvelar. Die junge Frau war nicht nur eine ausge zeichnete Späherin, sondern auch eine gute Jägerin. Sie kam herbei, als sie ihren Namen hörte und Manvelar ihr winkte. Er fragte sie: »Wie weit ist es bis zum Pferch?«
Sie überlegte einen Augenblick und prüfte den Sonnenstand. »Ich glaube, wenn wir zügig gehen, wären wir dort, kurz nach dem die Sonne den höchsten Punkt erreicht hat. Als ich die Wisente das letzte Mal gesehen habe, waren sie aber noch weit von dem Pferch entfernt.«
»Als wir sie vorhin sichteten«, sagte Jondalar, »zogen sie in seine Richtung, und ich glaube, mit der Hilfe von Wolf und den Pferden können wir dafür sorgen, dass sie Tempo zulegen. Ayla hat darin Erfahrung.«
»Und was ist, wenn euch das nicht gelingt? Wenn wir dann hinkommen, und da ist kein Wisent weit und breit?«, fragte Kimeran. Er hatte seinen Freund Jondalar bislang kaum gese hen, seit dieser mit der Frau heimgekehrt war. Vor allem hatte er zwar viele Geschichten über die beiden gehört, aber die Neuerungen, die die beiden mitgebracht hatten, noch nicht selbst zu Gesicht bekommen. An diesem Morgen hatte er sie zum ersten Mal auf ihren Pferden gesehen und wusste nicht recht, was er davon halten sollte.
»Dann haben wir uns umsonst bemüht, aber das wäre ja nicht das erste Mal«, kam es von Manvelar.
Kimeran zuckte die Achseln und meinte trocken: »Da hast du auch wieder Recht.«
»Hat sonst noch jemand Einwände dagegen, dass wir die Wi sente jagen?«, fragte Joharran. »Wir können uns auch mit den Hirschen zufrieden geben, und wir müssen ohnehin damit be ginnen, sie auszuweiden.«
»Das soll euch aber nicht hindern«, sagte Manvelar. »Thefo na kann euch zum Pferch führen. Sie kennt den Weg. Ich gehe derweil nach Felsen der Zwei Flüsse, um Helfer zu holen, die das Zerlegen übernehmen sollen, und schicke einen Läufer zu den anderen Höhlen, damit Leute von dort euch unterstützen. Denn wenn ihr Glück bei der Wisentjagd habt, brauchen wir mehr Helfer.«
»Ich bin dafür, dass wir es mit den Wisenten versuchen«, sagte einer der Umstehenden, und andere stimmten ein: »Ich komme mit.« »Ja, ich bin auch dabei.«
»Gut«, sagte Joharran und wandte sich an Jondalar und Ayla: »Ihr zwei geht voraus und seht, ob ihr die Wisente in Richtung Pferch lenken könnt. Wir anderen kommen nach, so schnell wir können.«
Ayla und Jondalar eilten zu den Pferden. Vor allem Wolf war froh, als sie kamen. Es behagte ihm nicht, wenn man ihn ir gendwo festband. Ayla tat das nicht oft, und er war nicht daran gewöhnt. Die Pferde schienen sich leichter darauf einstellen zu können, wahrscheinlich weil sie auch sonst öfter in ihrer Be wegungsfreiheit eingeschränkt wurden. Ayla und Jondalar stie gen auf und ritten in rascher Gangart davon. Der Rest der Gruppe, der sich zu Fuß aufgemacht hatte, sah sie und den Wolf binnen kurzem in der Ferne verschwinden. Es war offen kundig, dass man zu Pferd schneller vorankam.
Ayla und Jondalar beschlossen, zuerst zum Pferch zu reiten, um genauer abschätzen zu können, wie weit die Wisente noch davon entfernt waren. Ayla betrachtete fasziniert die ringför mige Falle. Sie bestand aus vielen kleinen Bäumen und Baum stämmen. Die Lücken zwischen ihnen waren vorwiegend mit Buschwerk, aber auch mit allen möglichen anderen Materialien wie etwa Knochen und Geweihen aufgefüllt. Der ursprüngliche Pferch war einige Jahre zuvor errichtet worden und seitdem ein wenig gewandert. Keiner der Bäume, aus denen er bestand, war in der Erde verwurzelt. Vielmehr waren sie aneinander gebun den und fest zusammengefügt, so dass ein Tier, das dagegen anrannte, nicht ausbrechen konnte. Die Umzäunung gab leicht nach und war so flexibel, dass sie den Aufprall abfing, wenn sich auch bei einem besonders harten Stoß gelegentlich das gesamte Gefüge verschob.
Großer Aufwand und die Zusammenarbeit vieler Menschen waren erforderlich gewesen, Bäume zu fällen, sie an eine ge eignete Stelle auf einem weitgehend baumlosen Grasland zu schaffen und dann eine Umzäunung zu errichten, die dem Ge dränge darin umherlaufender massiger Tiere gewachsen war und es auch verkraftete, wenn das eine oder andere vor Angst rasend wurde und dagegen anrannte. Jedes

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