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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Ayla Zelandonis Behausung und kehrte eilig in die des Anführers zurück. Sie hatte der Heilerin der Neunten Höhle geholfen und wollte Joharran mitteilen, dass Bologan wach war und zusammenhängend sprechend konnte.
Joharran hatte auf sie gewartet. Nachdem er gegangen war, fragte Proleva: »Möchtest du etwas essen? Du warst den gan zen Nachmittag bei Zelandoni.« Ayla schüttelte den Kopf. Sie wollte sich gerade verabschieden, als Proleva fortfuhr: »Oder vielleicht eine Schale Tee? Ich habe gerade welchen gemacht. Aus Kamille, Lavendel und Lindenblüte.«
»Gut, eine Schale, aber ich muss bald zurück.« Sie holte ihre Trinkschale heraus und überlegte dabei, ob diese Mischung von Zelandoni stammte, oder ob Proleva wusste, dass es ein gutes Getränk für schwangere Frauen war. Mild und leicht be ruhigend. Sie nippte an dem heißen Tee, den Proleva in ihre Schale geschöpft hatte und atmete tief ein. Der Tee duftete angenehm und wirkte auf alle wohltuend, nicht nur auf Schwan gere.
»Wie geht es Bologan?«, fragte die Gefährtin des Anführers, als sie sich mit ihrer Schale neben Ayla setzte.
»Er wird wieder gesund, glaube ich. Er hat eine Kopfwunde und viel Blut verloren. Ich hatte befürchtet, dass die Knochen gebrochen sein könnten, aber Kopfwunden bluten immer hef tig. Wir haben ihn gewaschen und konnten keinen Bruch ent decken, nur eine große Beule und andere Verletzungen. Er braucht jetzt Ruhe und Pflege. Offensichtlich ist er in eine Prü gelei geraten und hat Barma getrunken.«
»Darüber wollte Joharran mit ihm reden«, sagte Provela.
»Was mir mehr Sorgen macht, ist das Baby«, fuhr Ayla fort.
»Sie sollte gestillt werden. Meiner Meinung nach könnten andere stillende Frauen ihr etwas Milch abgeben. Clan-Frauen haben das getan, als ...« sie zögerte einen Moment, »... als einer Frau zu früh die Milch ausging. Sie hatte ihre Mutter gepflegt und zu sehr getrauert, als diese starb.« Ayla wollte lieber nicht erzählen, dass sie diese Frau gewesen war; sie hatte noch nie mandem verraten, dass sie einen Sohn gehabt hatte, als sie beim Clan lebte. »Ich habe Lanoga gefragt, was sie ihr gibt. Sie sagte, zerdrückte Wurzeln. Ich weiß, dass so kleine Kinder feste Nahrung zu sich nehmen können, aber alle Babys brau chen auch Milch. Sonst wachsen sie nicht richtig.«
»Du hast Recht, Ayla«, gab Proleva zu. »Babys brauchen Milch. Leider hat niemand auf Tremeda und ihre Familie ge achtet. Wir wissen, dass die Kinder vernachlässigt werden, aber es sind Tremedas Kinder, und die Leute hier mischen sich nicht gerne in das Leben anderer ein. Die meisten von uns ig norieren sie, weil wir nicht wissen, was wir tun sollen. Ich wusste nicht einmal, dass ihr die Milch ausgegangen war.«
»Warum hat Laramar nichts gesagt?«
»Ich bezweifle, dass er es gemerkt hat. Die Kinder beachtet er nicht, mit Ausnahme von Bologan. Ich bin nicht einmal si cher, ob er weiß, wie viele es sind«, sagte Proleva. »Er geht nur in seine Behausung, um zu essen und zu schlafen und manch mal nicht einmal das, was vielleicht das Beste ist. Wenn Lara mar und Tremeda zusammen sind, streiten sie sich nur. Das führt oft zu einer Schlägerei, wobei sie natürlich den Kürzeren zieht.«
»Warum bleibt sie bei ihm?«, fragte Ayla. »Sie könnte ihn doch verlassen, wenn sie wollte, oder nicht?«
»Wohin soll sie gehen? Ihre Mutter ist tot und hatte nie einen Gefährten, deshalb gab es keinen Mann an Tremedas Herdfeu er. Sie hat einen älteren Bruder, aber der zog weg, bevor sie erwachsen war, erst in eine andere Höhle, dann noch weiter weg. Seit Jahren hat niemand mehr etwas von ihm gehört.«
»Könnte sie nicht einen anderen Gefährten finden?«, fragte Ayla. »Wer will sie denn? Sicher, sie findet immer einen Mann, mit dem sie beim Mutter-Fest die Mutter ehren kann, meistens einen, der sich zu viel Barma oder Wiesenpilze oder sonst etwas einverleibt hat, aber sie ist nicht gerade eine gute Partie. Und sie hat sechs Kinder.«
»Sechs Kinder?«, fragte Ayla. »Ich habe vier oder fünf gese hen. Wie viele Jahre zählen sie?«
»Bologan ist der Älteste. Er zählt zwölf Jahre.«
»Das dachte ich mir.«
»Lanoga ist zehn Jahre alt. Dann gibt es noch ein achtjähriges Kind, ein Sechsjähriges, ein Zweijähriges und die Kleine. Sie zählt nur wenige Monate, etwa ein halbes Jahr. Tremeda hatte noch eines, das vier Jahre zählen würde, aber es starb.«
»Ich befürchte, dieses Baby wird auch sterben«, sagte Ayla. »Es ist nicht gesund. Ich weiß,

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