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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gefiltert. Es ist voller feiner Här chen und klebt fest zusammen und hält so die Samen zurück. Babys können fast alles essen, was ihre Mütter essen, wenn es nur weich und fein genug ist.«
»Woher weißt du so viel darüber, was Babys essen können?«, fragte Folara.
Ayla verstummte und errötete vor Bestürzung. Diese Frage hatte sie nicht erwartet. Sie wusste, dass Babys nicht unbedingt ausschließlich gestillt werden mussten, weil Iza sie gelehrt hat te, wie sie für Uba Essen bereiten konnte, als sie krank gewor den war und keine Milch mehr hatte. Aber Aylas Wissen hatte sich um einiges vervielfacht, als Iza starb und Ayla den Verlust der einzigen Mutter, die sie kannte, so heftig betrauerte, dass ihre eigene Milch versiegte. Obwohl die anderen Frauen in Bruns kleinem Clan Durc alle abwechselnd gestillt hatten, musste sie ihm zusätzliche Nahrung geben, damit er zufrieden war und gesund blieb.
Aber sie war noch nicht bereit, Jondalars Familie von ihrem Sohn zu erzählen. Sie hatten kürzlich angekündigt, dass sie sie bei den Zelandonii aufnehmen und zu einer der ihren machen würden, obwohl sie wussten, dass sie von Leuten aufgezogen worden war, die sie Flachschädel nannten und als Tiere be trachteten. Sie hatte nie den Schmerz über Jondalars Reaktion verwunden, als sie ihm von ihrem Sohn erzählt hatte, der ein Kind gemischter Geister war. Weil der Geist eines Mannes aus jenem Volk, das er für Tiere hielt, sich mit ihrem Geist ge mischt und in ihr Leben hervorgebracht hatte, hatte er sie ange starrt wie eine schmutzige Hyäne und sie Scheusal genannt. Sie war schlimmer als ihr Kind, weil sie es in sich getragen hatte. Jondalar hatte seither mehr über den Clan erfahren und emp fand nicht mehr so wie damals, aber was war mit seiner Fami lie? Seinem Volk?
Ihre Gedanken überschlugen sich. Was würde seine Mutter sagen, wenn sie hörte, dass ihr Sohn sich mit einer Frau ver binden wollte, die ein Scheusal war? Oder Willamar? Und Fo lara oder der Rest seiner Familie? Ayla warf einen Blick zu Jondalar hinüber. Sonst wusste sie an seinem Gesicht und sei nem Verhalten meist seine Gefühle und Gedanken abzulesen, doch diesmal war das nicht der Fall. Sie hatte keine Ahnung, welche Worte er sich von ihr wünschte.
Sie war mit dem Grundsatz aufgewachsen, dass eine direkte Frage mit einer ehrlichen Antwort honoriert werden musste. Seither hatte Ayla gelernt, dass ihre Leute, die Anderen - an ders als der Clan - manchmal Dinge sagten, die nicht stimmten. Sie hatten sogar ein Wort dafür: Lüge. Einen Augenblick lang dachte sie daran, eine Lüge auszusprechen, aber was konnte sie sagen? Sie würden es merken; sie konnte nicht gut lügen. Sie konnte höchstens etwas nicht erwähnen, aber selbst das fiel ihr schwer.
Ayla war immer davon ausgegangen, dass Jondalars Leute mit der Zeit von Durcs Existenz erfahren würden. Er war oft in ihren Gedanken, und sie wusste, dass sie eines Tages durch Unachtsamkeit oder auch Absicht von ihm sprechen würde. Das ließ sich nicht vermeiden - und sie wollte es auch nicht Er war ihr Sohn. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.
»Ich weiß, wie man Babynahrung macht, Folara, weil Iza nach der Geburt von Uba ihre Milch früh verlor und sie mir beigebracht hat, Nahrung zu bereiten, die Uba vertrug. Ein Ba by kann alles essen, was seine Mutter isst, wenn es weich und leicht zu schlucken ist«, sagte Ayla. Das war die Wahrheit, aber nicht die ganze. Diesmal unterließ sie es, ihren Sohn zu erwähnen.
»So musst du es machen, Lanoga«, sagte Ayla. »Du ziehst den Schaber über das Fleisch. Dadurch quillt das Nahrhafte heraus, und die Fasern bleiben zurück. Siehst du? Versuche es.«
»Was machst du da?«
Beim Klang der Stimme fuhr Ayla zusammen und drehte sich um. Hinter ihr stand Laramar. »Ich zeige Lanoga, wie sie für das Baby etwas zu essen machen kann, weil ihre Mutter keine Milch mehr hat«, sagte sie. Laramars Miene verriet einen kur zen Moment lang Überraschung. Dann hat er es also nicht ge wusst, dachte sie.
»Was kümmert es dich? Den anderen ist es doch auch gleich«, sagte Laramar.
Dir auch, ging es ihr im Stillen durch den Kopf. »Deinem Volk ist es nicht gleichgültig«, widersprach sie. »Wir haben es erst erfahren, als Lanoga kam und Zelandoni geholt hat, weil Bologan verletzt war.«
»Bologan ist verletzt? Was ist passiert?«
Diesmal klang er ehrlich besorgt. Proleva hatte Recht, dachte Ayla. Er hegt Gefühle für seinen Ältesten. »Er hat dein Barma getrunken

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