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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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weh tun, und ich habe gesehen, was er einem anderen antun kann, der das versucht, aber ich gebe zu, dass ich über diese besondere Art der Begrüßung manchmal immer noch staune.«
Willamar trat auf sie zu, und sie begrüßten sich, indem sie kurz die rechte Wange aneinander rieben. Ayla hatte inzwi schen gelernt, dass dies die übliche zwanglose Begrüßung zwi schen Familienangehörigen oder nahen Freunden war.
»Es tut mir Leid, dass ich nicht mit dir zu den Pferden gehen konnte, Ayla«, sagte Folara, als sie sich auf dieselbe Weise begrüßten.
»Du hast noch genügend Zeit, meine Pferde kennen zu ler nen«, erwiderte Ayla, dann berührte sie Marthonas Wange mit ihrer. Jondalar begrüßte sie ähnlich, aber ausgiebiger und inni ger. Sein Gruß ähnelte eher einer Umarmung.
»Ich muss zurück und Zelandoni helfen«, sagte Ayla, »aber ich habe mich etwas um Wolf gesorgt. Ich bin froh, dass er hierher zurückgekommen ist. Das bedeutet, er betrachtet diesen Ort als sein Zuhause, auch wenn ich nicht hier bin.«
»Wie geht es Bologan?«, wollte Marthona wissen.
»Er ist wach und kann endlich wieder sprechen. Das wollte ich Joharran berichten.« Ayla überlegte, ob sie ihre Sorge um Tremedas Baby erwähnen sollte. Sie war noch immer eine Fremde, und vielleicht stand es ihr nicht zu, davon zu sprechen. Es könnte als Kritik an der Neunten Höhle aufgefasst werden, aber niemand sonst schien die Situation zu kennen. Und wenn sie nichts sagte, wer dann? Sie entschloss sich, einen Versuch zu wagen. »Ich habe noch über etwas anderes mit Proleva ge sprochen, das mich beschäftigt«.
Jondalars Familie sah sie interessiert an. »Was?«, fragte Marthona.
»Wusstet ihr, dass Tremeda keine Milch mehr hat? Dass sie seit Shevonars Bestattung nicht mehr zu Hause war und Lano ga das Baby und die übrigen Kinder überlassen hat? Das Mäd chen zählt nur zehn Jahre, sie kann nicht stillen. Die Kleine bekommt nichts anderes als zerdrückte Wurzeln. Sie braucht Milch. Wie kann ein Baby ohne Milch richtig wachsen? Und wo ist Laramar? Kümmert es ihn überhaupt nicht?« Ayla stieß ihre Worte hastig hervor, ohne einmal abzusetzen.
Jondalar schaute neugierig in die Runde. Folara war entgeis tert, Willamar stand die Verblüffung ins Gesicht geschrieben, und Marthona fühlte sich wieder einmal überrumpelt, was ihr überhaupt nicht gefiel. Jondalar musste sich beim Blick auf ihre Gesichter ein Lächeln verkneifen. Ihn selbst überraschte Aylas Reaktion auf ein hilfsbedürftiges Wesen keineswegs, aber Laramar, Tremeda und ihre Familie waren der Neunten Höhle schon seit langem ein Dorn im Auge. Die meisten Men schen mieden das Thema, und nun hatte Ayla das Problem of fen beim Namen genannt.
»Proleva meinte, sie habe nicht gewusst, dass Tremedas Milch versiegt ist«, fuhr Ayla fort. »Sie ruft die Frauen zu sammen, die helfen könnten, und wir werden mit ihnen spre chen, ihnen erklären, was das Baby braucht und sie bitten, et was von ihrer Milch abzugeben. Sie findet, dass wir am besten die jungen Mütter und die, die kurz vor der Geburt stehen, fra gen sollten. Diese Höhle ist so groß, es muss viele Frauen ge ben, die beim Stillen des Babys helfen könnten.«
Damit hatte sie Recht, das wusste Jondalar, aber ob sie es auch tun würden? Er glaubte zu wissen, von wem die Idee stammte. In der Tat stillten Frauen manchmal Kinder, die sie nicht selbst geboren hatten, aber meistens waren es die Säug linge einer Schwester oder nahen Freundin, mit denen sie be reitwillig ihre Milch teilten.
»Das klingt mir nach einer großartigen Idee«, lobte Willamar.
»Wenn sie einverstanden sind«, schränkte Marthona ein.
»Warum nicht?«, fragte Ayla. »Die Frauen der Zelandonii würden ein Baby doch nicht aus Mangel an Milch sterben las sen? Ich habe Lanoga gesagt, ich würde morgen früh vorbei kommen und ihr beibringen, was man für ein Baby außer Wur zelbrei noch zubereiten kann.«
»Was verträgt denn ein Baby außer Milch?«, fragte Folara.
»Vieles«, erwiderte Ayla. »Wenn du an gekochtem Fleisch kratzt, bekommst du eine weiche Masse, die ein Baby essen kann, und es kann die Brühe trinken, die beim Kochen übrig bleibt. Gut sind auch Nüsse, die fein zerstoßen und mit Flüs sigkeit vermengt wurden, oder zermahlenes, gekochtes Getrei de. Jedes Gemüse kannst du kochen, bis es weich ist, und man che Früchte müssen nur zerquetscht und von den Samen befreit werden. Ich habe Fruchtsaft immer durch zusammengebunde nes frisches Klettenlabkraut

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