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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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bevor der Clan mich fand und aufnahm. Ich lernte mich mitzuteilen, wie es beim Clan üblich ist, aber die erste Sprache, an die ich mich erinnere, ist Zelandonii. Obwohl ich sie nicht richtig beherr sche, ist sie für mich meine Sprache. Doch noch bevor wir mit einander sprechen konnten, wünschte ich mir, ich wäre eine von Jondalars Volk, damit ich für ihn in Frage käme, damit er mich eines Tages als Gefährtin in Betracht ziehen würde. Selbst seine Zweit- oder Drittfrau zu sein, wäre mir genug ge wesen.
Ihr fragt mich, ob ich eine Zelandonii-Frau werden möchte? O ja, ich möchte eine Zelandonii-Frau werden. Von ganzem Herzen möchte ich eine Zelandonii-Frau werden. Ich wünsche es mir mehr, als ich mir je im Leben etwas gewünscht habe.« In ihren Augen glänzten Tränen.
Es herrschte tiefes Schweigen. Wortlos war Jondalar zu Ayla gegangen und hatte sie in die Arme genommen. Er empfand so viel für sie, mehr, als Worte auszudrücken vermochten. Sie war so stark und verletzlich zugleich. Er war überwältigt.
Niemand im Raum konnte sich der Rührung erwehren. Selbst Jaradal merkte etwas. Foralas Wangen waren nass, andere kämpften mit den Tränen. Marthona war die Erste, die die Fas sung wiedererlangte.
»Ich würde mich sehr freuen, dich in die Neunte Höhle der Zelandonii aufzunehmen«, sagte sie und umarmte Ayla spontan. »Und ich werde froh sein, wenn Jondalar mit dir ein Herd feuer gründet, auch wenn es mehrere Frauen gibt, die sich et was anderes wünschen. Die Frauen haben ihn schon immer geliebt, aber ich habe manchmal bezweifelt, dass er eine finden würde, die er selbst lieben kann. Ich war immer davon ausge gangen, dass er eine wählen würde, die nicht aus unserem Volk stammt, dass er dazu allerdings so weit reisen würde, hatte ich nicht gedacht. Nun weiß ich, dass es einen Grund dafür gab, weil ich verstehe, warum er dich liebt. Du bist eine ganz be sondere Frau, Ayla.«
Anschließend redeten sie wieder über das Sommertreffen und wann sie aufbrechen würden. Nach Zelandonis Meinung war immer noch genügend Zeit für eine kleine Zeremonie, in der sie Ayla in die Neunte Höhle einführen und zur ZelandoniiFrau erklären könnten.
In diesem Augenblick klopfte jemand heftig an die Trenn wand neben dem Eingang. Noch bevor einer der Anwesenden reagieren konnte, stürzte ein Mädchen herein und lief, offen sichtlich sehr verstört, auf Zelandoni zu. Ayla hielt sie für höchstens zehn und war erstaunt, wie zerrissen, fleckig und beschmutzt ihre Kleidung war.
»Zelandoni«, keuchte sie, »sie haben mir gesagt, du bist hier. Ich kann Bologan nicht wach bekommen.«
»Ist er krank? Hat er sich verletzt?«, fragte Zelandoni.
»Ich weiß nicht.«
»Ayla, komm mit. Das ist Tremedas Tochter Lanoga. Bolo gan ist ihr ältester Bruder«, erklärte Zelandoni.
»Ist Tremeda nicht Laramars Gefährtin?«, fragte Ayla.
»Ja«, bestätigte Zelandoni, während sie sich eilig auf den Weg machten.

19
    Als sie sich Laramars und Tremedas Wohnplatz näherten, stellte Ayla fest, dass sie schon häufiger daran vorbeigekom men war, ihn jedoch nie bemerkt hatte. So vieles war seit ihrer Ankunft geschehen, und der Felsüberhang, unter dem Jondalars Volk lebte, war so groß und beherbergte so viele Menschen, dass sie Mühe hatte, sich Einzelheiten zu merken. Vielleicht war das bei einer so großen Zahl immer der Fall, ganz sicher aber würde es eine Weile dauern, bis sie sich daran gewöhnte.
    Die Behausung lag am äußeren Rand der Wohnplätze, ein Stück von den Nachbarn entfernt. Die meisten Aktivitäten der Höhle fanden am anderen Ende des Überhangs statt. Die Be hausung selbst war nicht groß, aber die Familie hatte sich mit ihren Habseligkeiten über einen beträchtlichen Teil der Umge bung ausgebreitet. Dabei war es nicht leicht, zwischen persön lichem Besitz und Abfall zu unterscheiden. Ein Stück vom Wohnplatz entfernt, befand sich die Stelle, an der Laramar sein vergorenes Gebräu herstellte, dessen Geschmack sich je nach Zutaten änderte.
    »Wo ist Bologan, Lanoga?«, fragte Zelandoni.
»Drinnen. Er bewegt sich nicht«, sagte Lanoga.
»Wo ist deine Mutter?«, fragte die Donier.
»Weiß ich nicht.«
Als sie den Vorhang am Eingang beiseite schoben, stieg ih
    nen ein ekelhafter Geruch in die Nase. Abgesehen von einer kleinen Lampe wurde die nach oben offene Behausung ledig lich von dem gedämpften Tageslicht erhellt, das vom Fels des großen, überhängenden Abri reflektierte, und war entsprechend dunkel.
    »Habt

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