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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sie tröstliche Geräusche von Men schen, die sich zum Schlafengehen bereit machten, Geräusche, die sie seit ihrer Kindheit kannte: leise Stimmen, das Weinen von Babys, ein Paar, das sich liebte. Sie hatte sich in ihrer ein samen Zeit nach diesen Geräuschen gesehnt, aber in der Neun ten Höhle gab es auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Hielt sie sich innerhalb der eigenen Wände auf, vergaß sie leicht, dass andere in der Nähe waren, nur die Stimmen im Hintergrund vermittelten ihr ein tiefes Gefühl von Geborgen heit. Die Lebensweise der Zelandonii gefällt mir außerordent lich gut, ging es ihr durch den Kopf.
Als sie am nächsten Morgen aufbrachen, bemerkte Ayla, dass ihre Zahl sich erhöht hatte. Viele Bewohner der Neunund zwanzigsten Höhle hatten sich ihnen angeschlossen, allerdings keiner aus Abglanz-Felsen, zumindest niemand, den sie kannte. Als sie Jondalar darauf ansprach, erklärte er, fast das gesamte Sommerlager, nahezu die Hälfte der Südwand und einige von Abglanz-Felsen seien mit ihnen unterwegs. Der Rest würde sich in ein, zwei Tagen auf den Weg machen. Ihr fiel ein, dass Jondalar von der Rückkehr zum Sommerlager anlässlich der Piniennussernte gesprochen hatte, und sie bekam den Eindruck, dass die Neunte Höhle engere Bande mit der Westgrotte unter hielt als mit den anderen Grotten der Neunundzwanzigsten Höhle.
Als sie von Abglanz-Felsen aus flussaufwärts wanderten, ver lief der Weg in einem langgestreckten S-förmigen Bogen erst nach Norden, dann nach Osten, danach in südöstlicher und schließlich wieder in nördlicher Richtung. Von da an waren die Windungen des Flusses nach Nordosten weniger ausgeprägt. Am nördlichen Ende der ersten Krümmung lagen kleinere Ni schen, die als Unterschlupf für Reisende und Jäger dienten, und die nächste Siedlung befand sich am südlichen Ende der zwei ten Krümmung, wo ein kleiner Zustrom durch das Alte Tal, die Heimat der Fünften Höhle der Zelandonii, in den Fluss münde te.
Wenn man nicht gerade ein Floß benutzte - und das bedeute te, dass man über eine Strecke von fast zehn Kilometer gegen die Strömung ankämpfen musste -, erreichte man das Alte Tal von Abglanz-Felsen aus auf direkterem Wege über hügeliges Land, ohne dem Fluss mit jeder seiner weitläufigen Windungen folgen zu müssen. Auf dieser einfacheren Route lag die Fünfte Höhle nur etwa drei Kilometer entfernt im Nordosten.
Als Joharran den gut gekennzeichneten Pfad erreicht hatte, verließ er die Flussroute und wanderte einen Berghang hinauf, dann über eine Bergkuppe, auf der der Pfad dazustieß, den die Dritte Höhle am Felsen der zwei Flüsse angelegt hatte, und auf der anderen Seite wieder zum Fluss hinab. Ayla wollte gerne mehr über die Fünfte Höhle erfahren und beschloss, Jondalar um Auskunft zu bitten.
»Die Dritte Höhle ist bekannt für ihre Jäger, und die Leute von der Vierzehnten gelten als gute Fischer, aber was zeichnet die Fünfte Höhle aus, Jondalar?«
»Ich würde sagen, die Leute der Fünften Höhle sind sehr selbstgenügsam«, antwortete Jondalar.
Ayla bemerkte, dass die vier jungen Leute, die am Tag zuvor die Schleiftrage über Wasser gehalten hatten, immer noch hin ter ihnen liefen und jetzt neugierig zu ihnen aufschlossen. Sie hatten ihr ganzes Leben in der Neunten Höhle verbracht und kannten die verschiedenen Zelandonii-Höhlen in der Nachbar schaft, aber sie hatten nie eine Beschreibung gehört, die auch für Fremde verständlich war. Sie waren neugierig, wie Jondalar sie charakterisieren würde.
»Sie sind stolz darauf, fähige Jäger, Fischer und Handwerker jeder Art zu haben«, fuhr Jondalar fort. »Sie stellen sogar ihre Flöße selbst her und behaupten, sie seien die Ersten gewesen, die das konnten. Nur die Elfte Höhle widerspricht dieser Be hauptung. Ihre Zelandonia und Künstler werden seit jeher hoch geachtet. An den Wänden mehrerer Höhlen sind tief eingeritzte Zeichnungen, andere sind mit bemalten oder geschnitzten Ta feln geschmückt, auf denen vor allem Wisente und Pferde zu sehen sind, weil die Fünfte Höhle zu diesen Tieren eine beson dere Verbindung hat.«
»Und warum heißt die Gegend das Alte Tal?«
»Weil hier schon länger Menschen leben als in den meisten anderen Siedlungen. Die Zahl der Höhle zeigt bereits ihr Alter an. Nur die Zweite und die Dritte Höhle sind älter als die Fünf te. Die Überlieferungen vieler Höhlen sprechen von verwandt schaftlichen Verbindungen zur Fünften Höhle. Die meisten Wandzeichnungen sind

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