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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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so alt, dass wir nicht mehr wissen, von wem sie stammen. Eine zeigt fünf Tiere und wurde vor so lan ger Zeit von einem Vorfahren gezeichnet, dass sie in den Le genden der Alten erwähnt wird und ein Symbol der Zahl der Fünften Höhle ist. Die Zelandonia sagen, fünf sei eine sehr heilige Zahl.«
»Was meinen sie mit heilig?«
»Sie hat für die Mutter eine besondere Bedeutung. Bitte Ze landoni bei Gelegenheit, dir die Zahl fünf zu erklären«, sagte Jondalar.
»Was ist mit der Ersten und der ...« Ayla stockte kurz, wäh rend sie im Geiste die Zählwörter durchging, »... der Vierten Höhle geschehen?«
»In den Überlieferungen und Legenden der Alten ist eine Menge über die Erste Höhle zu erfahren - du wirst sicher mehr darüber beim Sommertreffen hören -, aber niemand weiß, was mit der Vierten Höhle geschehen ist. Die meisten glauben, dass es sich um eine Art Tragödie gehandelt haben muss. Manche erzählen, ein Feind benutzte einen bösen Zelandoni, um eine Krankheit zu verursachen, an der alle starben. Andere denken, daß vielleicht nur eine Auseinandersetzung mit einem schlech ten Anführer die meisten vertrieb, die sich daraufhin anderen Höhlen anschlössen. Aber wenn neue Leute in eine Höhle auf genommen werden, geht das gewöhnlich in die Legenden ein, und keine Überlieferung erwähnt die Vierte Höhle, wenigstens nicht die Geschichten der Höhlen, die es jetzt noch gibt. Man che halten die Zahl vier für unheilvoll, aber die Erste sagt, es sei nicht die Zahl selbst, sondern das, womit sie verknüpft wird, was Unglück bringt.«
Nach ungefähr vier Kilometer erklommen sie eine letzte An höhe und näherten sich einem engen Tal mit einem munter plätschernden Bach und hohen Felswänden zu beiden Seiten, in die acht bewohnbare Felsnischen verschiedener Größe einge lassen waren. Als der große Zug mit Joharran an der Spitze ins Alte Tal vorrückte, kamen ihnen zwei Männer und eine Frau entgegen. Nach einem Austausch förmlicher Begrüßungen be richteten sie den Reisenden, dass der Großteil der Fünften Höh le bereits zum Sommertreffen unterwegs sei.
»Ihr seid natürlich willkommen, aber da es noch kaum Mit tagszeit ist, dachten wir, ihr würdet vielleicht weiterziehen wol len«, sagte die Frau.
»Wer ist dageblieben?«, fragte Joharran.
»Zwei Alte, die nicht mehr mitziehen können - eine kann kaum noch aufstehen -, und eine Frau, die bald gebären wird. Zelandoni hat ihr von dem Marsch abgeraten, weil sie schon mit früheren Geburten Schwierigkeiten hatte. Und natürlich diese beiden Jäger. Sie bleiben bis zum nächsten Neumond.«
»Du bist die Erste Gehilfin der Zelandoni von der Fünften, nicht wahr?«, fragte die Erste.
»Ja. Ich bin geblieben, um bei der Geburt zu helfen.«
»Ich dachte mir, dass ich dich kenne. Können wir etwas für dich tun?«
»Ich glaube nicht. Sie ist noch nicht so weit. Es wird noch mehrere Tage dauern, und ihre Mutter und Tante sind ebenfalls dageblieben. Wir werden zurechtkommen.«
Joharran beriet sich mit Vertretern der Neunten sowie der an deren Höhlen, die mit ihnen wanderten. »Die besten Lagerplät ze sind vermutlich schon besetzt«, sagte er, »ich meine, wir sollten weiterziehen und nicht hier bleiben.« Die anderen stimmten sofort zu, und so wurde beschlossen, sogleich wieder aufzubrechen.
Nach der großen S-Kurve wurde der Fluss erst etwas gerader und krümmte sich dann nach Nordosten. Immer wieder sahen sie kleinere Höhlen, doch deren Bewohner waren fast alle schon zum Sommertreffen unterwegs, und die eine Gruppe, die noch da war, schloss sich am Ende des Zuges an. Joharran fühlte sich immer mehr unter Druck, weil er für eine so große Schar einen passenden Lagerplatz für den Sommer finden musste.
Ayla war überrascht, dass in dieser Gegend so viele Men schen auf so engem Raum lebten. Wie die Zelandonii gingen die Menschen, bei denen sie aufgewachsen war, jeden Tag auf Nahrungssuche. Essen und Kleidung gewannen sie durch Sammeln, Jagen und Fischfang. Sie lebten in natürlich entstan denen Behausungen oder bauten aus dem Material, das sie zur Hand hatten, Zufluchtsorte gegen die Elemente sowie Werk zeuge und Jagdwaffen. Sie verstanden auf einer tiefen, intuiti ven Ebene, dass es, lebten mehr Menschen in einer Region, als diese ernähren konnte, nicht mehr genügend für alle gäbe. Entweder würden einige weiterziehen müssen oder alle mit weniger auskommen. Ayla begriff, dass das Land der Zelando nii außerordentlich fruchtbar sein musste, wenn so

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