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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sich hinter seiner letzten Krümmung, und seine Ufer waren steiler, so dass es dort mühsamer sein würde, Was ser zu holen.
Die drei Männer gingen flussaufwärts. Bald schon entdeckten sie in der Ferne inmitten einer Wiese einen kleinen Bach, der ein Stück weit parallel zum Hauptfluss verlief, von Bäumen gesäumt. Während sie dem Bach folgten, bemerkte Joharran, dass er einen Hügel umrundete. Der Baumbewuchs wurde dichter und dehnte sich schließlich zu einem regelrechten Wald aus, der breiter und tiefer war als zunächst angenommen.
Nach einer Weile erreichten sie die Quelle des Bachs, ein kleines Rinnsal, das aus dem Erdboden gurgelte und von über hängenden Weidenästen fast verdeckt war. Daneben ragten Birken, Fichten und Lärchen empor. Ein tiefer Weiher, der von derselben Quelle gespeist wurde, glitzerte auf der anderen Sei te. Überall sprudelten Quellen hervor, die zahlreiche Zuflüsse zum Hauptstrom speisten. Hinter den Bäumen, auf der anderen Seite des Teiches, erhob sich eine steile Geröllhalde, die von Steinen jeder Größe - von Kieselsteinen bis hin zu großen Felsbrocken - übersät war. Vor dem Teich lag eine grasbe wachsene Senke, die in ein flaches, sandiges Ufer mit runden Kieseln überging, das auf einer Seite von dichtem Buschwerk abgeschirmt war.
Es war ein hübscher Ort. Wenn er allein wäre, dachte Johar ran, oder nur wenige Menschen bei sich hätte, würde er gleich hier sein Lager aufschlagen, aber die Neunte Höhle als Ganzes brauchte mehr Raum und musste vor allem dem Hauptlager näher sein. Die drei Männer kehrten um, und als sie wieder auf der Wiese neben dem Fluss waren, wandte sich Joharran an die anderen.
»Was meint ihr?«, fragte er. »Es ist etwas abgelegen, nicht?«
Rushemar tauchte die Hand in den Bach und kostete das Wasser. Es war kühl und frisch. »Er wird den ganzen Sommer über gutes Wasser führen. Du weißt, dass der Wasserlauf, der durch das Lager fließt, und auch der Fluss vor dem Lager und flussabwärts bald nicht mehr sauber sein werden.«
»Und alle werden in den großen Wäldern ihr Feuerholz schlagen«, fügte Solaban hinzu. »Diese Gegend hier wird nicht so stark beansprucht werden, und Holz scheint reichlich vor handen zu sein.«
Die Neunte Höhle schlug also ihr Lager auf der flachen Wie se am Bach auf, zwischen dem Wäldchen und dem Fluss.
Den meisten gefiel der Ort. Keine andere Höhle würde sich flussaufwärts ansiedeln und ihr Wasser verunreinigen, denn so weit wollte sich niemand vom Hauptlager entfernen. Das Was ser würde sauber bleiben, und sie könnten schwimmen, baden und ihre Kleidung waschen. Der frische Bach würde ihnen auch dann noch klares Trinkwasser liefern, wenn der Fluss schon längst verschmutzt war, weil Hunderte von Menschen ihn für ihre verschiedenen Bedürfnisse nutzten.
Der Wald bot ihnen Schatten und Feuerholz und wirkte doch eher klein, so dass nicht zu viele andere ihn aufsuchen und Holz schlagen würden. Die meisten würden sich an die größe ren Baumbestände flussabwärts halten. Im Wald und auf der Wiese wuchsen wilde Pflanzen - Beeren, Nüsse, Wurzeln, Blätter - und lebten kleine Tiere. Fische und Weichtiere bevöl kerten den Fluss. Der Ort hatte also viele Vorteile.
Sein großer Nachteil allerdings war die Entfernung zu den Orten, an denen die meisten Aktivitäten vor sich gehen wür den. Manchen lag er zu weit ab, vor allem denjenigen, die Verwandte oder enge Freunde im Hauptlager hatten, die sich schon an Stellen niedergelassen hatten, die sie für reizvoller hielten. Ein Teil der Unzufriedenen entschloss sich, lieber zu den Freunden oder Verwandten zu ziehen. In gewisser Hinsicht war Joharran froh darüber. So blieb auch noch Platz für Dala nar und die Lanzadonii, sofern sie nichts dagegen hatten, etwas abseits zu lagern.
Ayla war mehr als zufrieden. Die Tiere waren fernab der Menschenmenge untergebracht und hatten eine Weide zum Grasen. Schon jetzt zogen sie die Aufmerksamkeit auf sich - und somit natürlich auch auf Ayla. Sie erinnerte sich noch, wie scheu Winnie, Renner und Wolf bei ihrer Ankunft beim Tref fen der Mamutoi gewesen waren; mittlerweile schienen sie sich an große Menschenansammlungen gewöhnt zu haben, besser als sie selbst vielleicht. Man sprach offen über sie, und Ayla bekam die Bemerkungen mit, ob sie wollte oder nicht. Die Leute staunten besonders darüber, wie gut sich die Pferde und der Wolf vertrugen. Sie schienen geradezu befreundet zu sein! Und wie gut sie auf die fremde Frau und

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