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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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halten wollen, sprachen sie nur aus, was die meisten von uns sich wünschten, ich selbst eingeschlossen. Es würde uns eine beeindruckende Fähigkeit verschaffen, aber wir können es dem Volk nicht vorenthalten.«
Sie setzte sich wieder in Bewegung, und Zelandoni wechselte das Thema. »Wir werden die Hochzeitsriten erst nach der ers ten Jagd planen. Alle Höhlen werden daran teilnehmen«, sagte sie. »Die Leute sind sehr besorgt deswegen. Sie glauben, wenn die erste Jagd erfolgreich wird, ist das ein gutes Omen für das ganze Jahr, doch wenn sie misslingt, wird es uns schlecht erge hen. Die Zelandonia werden eine Suche nach Jagdtieren abhal ten. Manchmal hilft das. Wenn Herden in der Nähe sind, kann ein guter Sucher sie finden, aber nicht einmal der beste Sucher findet Tiere, wenn es keine gibt.«
»Ich habe Mamut einmal bei einer Suche geholfen. Es war eine erstaunliche Erfahrung. Wir waren sehr gut aufeinander eingestimmt, und ich wurde in seine Suche einbezogen«, er zählte Ayla.
»Du hast mit deinem Mamut eine Suche unternommen?«, fragte Zelandoni verblüfft. »Wie war das?«
»Schwer zu erklären, aber etwa so, als wenn ein Vogel über eine Landschaft fliegt, nur gab es keinen Wind, und das Land sah anders aus als sonst.«
»Würdest du den Zelandonia helfen? Wir haben einige Su cher, aber es ist immer besser, wenn es mehr sind«, sagte die Donier. Sie spürte Aylas Widerstreben.
»Ich würde gerne helfen, aber ... ich will keine Zelandoni werden. Ich möchte mich nur mit Jondalar verbinden und Kin der haben«, sagte Ayla.
»Wenn du es nicht willst, musst du nicht. Niemand kann dich dazu zwingen, Ayla, aber wenn eine Suche zu einer erfolgrei chen Jagd führt, werden die Hochzeitsriten glücklich, so heißt es, und verheißen lange Verbindungen und erfolgreiche HerdFamilien.«
»Gut. Ich könnte es versuchen, aber ich weiß nicht, ob es ge lingt.«
»Keine Sorge. Niemand ist sich je sicher. Man kann es immer nur versuchen.«
Zelandoni war zufrieden mit sich. Es war nur allzu deutlich, dass Ayla nicht begeistert war und sich dagegen wehren würde, sich den Zelandonia anzuschließen, aber auf diese Weise konn te sie zunächst einmal eingebunden werden. Sie muss eine der Zelandonia werden. Sie hat zu viel Talent, zu viele Fähigkei ten, und sie stellt zu kluge Fragen. Sie muss in die Gruppe ein gegliedert werden, sonst sorgt sie womöglich noch für Proble me.

25
    Als sie sich dem Lagerplatz näherten, stürzte Wolf auf sie zu. Ayla sah ihn kommen und stellte sich breitbeinig hin für den Fall, dass er in seiner Begeisterung an ihr hochsprang, bedeute te ihm aber gleichzeitig mit einer Gebärde, dies nicht zu tun. Er verharrte, und allein schon das verlangte ihm große Beherr schung ab. Sie hockte sich neben ihn und erlaubte ihm, ihr den Hals zu lecken, während sie ihn hielt, bis er sich beruhigt hatte. Dann stand sie auf. Er sah sie so hoffnungsvoll und sehnsüch tig an, dass sie nickte und sich auf die Schulter klopfte. Sofort sprang er hoch und legte ihr die Pfoten auf die Schultern, dann nahm er mit einem dunklen Grollen ihr Kinn zwischen die Zähne. Sie erwiderte seine Geste, nahm seinen prachtvollen Kopf zwischen beide Hände und blickte ihm in die goldge sprenkelten Augen.
    »Ich liebe dich auch, Wolf, aber manchmal frage ich mich, warum du mich so sehr liebst. Weil ich die Rudelführerin bin, oder gibt es noch einen anderen Grund?«, fragte Ayla, während sie ihre Stirn an seine legte und ihm dann das Zeichen gab, sich zu setzen.
    »Du gebietest Liebe, Ayla«, sagte die Erste, »und der Liebe, die du hervorrufst, kann sich niemand entziehen.«
     
    Ayla fand, das sei ein merkwürdiger Kommentar. »Ich gebie te gar nichts«, sagte sie.
    »Du gebietest diesem Wolf. Die Liebe, die er für dich emp findet, bewirkt, dass er dir gefallen will. Es ist nicht so, dass du lockst oder verführst, aber du ziehst ihn an dich. Und diejeni gen, die dich lieben, lieben dich aus tiefster Seele. Ich sehe das an deinen Tieren. Ich sehe es an Jondalar. Ich kenne ihn. Er hat noch niemanden so geliebt wie dich und wird nie wieder für jemanden so viel empfinden. Vielleicht weil du dich so ganz und gar gibst, oder vielleicht ist es ein Geschenk der Mutter, Liebe zu wecken. Du wirst immer mit großer Leidenschaft ge liebt werden, aber man muss mit den Gaben der Mutter vor sichtig umgehen.«
    »Warum ist das so, Zelandoni?«, fragte Ayla. »Warum soll man bei einer Gabe der Mutter vorsichtig sein? Sind ihre Ga ben nicht immer

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