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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hörte den Kummer in ihrer Stimme. Auch sie wäre trau rig, wenn sie keine Kinder bekommen könnte. Dann glitt ein Lächeln über ihr Gesicht. »Wusstest du, dass ich ein Kind ha ben werde?«
Zelandoni lächelte zurück. Ihre Vermutung hatte sich bestä tigt. »Ich freue mich sehr für dich, Ayla. Weiß Jondalar, dass eure Verbindung gesegnet wurde?« »Ja, ich habe es ihm ge sagt. Er ist sehr froh.« »Das sollte er auch sein. Wem hast du es sonst noch erzählt?«
»Nur Marthona und Proleva, und jetzt dir.« »Wenn es noch nicht allgemein bekannt ist, können wir alle bei den Hochzeits riten mit deiner guten Nachricht überraschen, wenn du möch test«, schlug Zelandoni vor. »Es gibt besondere Worte, die man in die Zeremonie einfügen kann, wenn eine Frau bereits geseg net ist.«
»Das würde mir gefallen«, sagte Ayla. »Ich habe mir nicht mehr meine Mondzeiten gemerkt, seit mein Bluten aufgehört hat, aber vielleicht sollte ich wieder darauf achten, bis mein Baby geboren ist. Jondalar hat mir beigebracht, wie man Zähl wörter benutzt, aber wie man so weit zählt, weiß ich nicht.« »Findest du das Zählen schwierig, Ayla?« »O nein. Ich mag die Zahlwörter. Jondalar hat mich beim ersten Mal allerdings über rascht. Durch die Kerben, die ich jeden Abend in meine Stöcke geschnitten hatte, wusste er, wie lange ich schon im Tal lebte. Er sagte, es sei leicht zu zählen, weil ich über die Kerben im mer eine zusätzliche Linie geschnitzt hatte, wenn meine Mond zeit anfing, damit ich darauf vorbereitet war. Das Jagen war schwieriger, wenn ich blutete. Ich glaube, die Tiere konnten mich riechen. Nach einer Weile merkte ich, dass ich immer blutete, wenn der abnehmende Mond eine bestimmte Form hatte, und ich brauchte keine Kerben mehr, aber ich machte sie trotzdem. Der Mond ist nicht immer sichtbar, wenn es stürmt oder Wolken aufziehen.«
Zelandoni hatte gedacht, sie sei an die Überraschungen, die ihr Ayla in so beiläufigem Ton bereitete, inzwischen gewöhnt, aber Zählkerben schnitzen, wenn sie blutete, und dann die Ver bindung zu den Mondphasen herstellen war eine erstaunliche Leistung.
»Würdest du gerne noch mehr Zählwörter und verschiedene Anwendungsarten kennen lernen, Ayla?«, fragte die Frau. »Wir bringen mit ihnen in Erfahrung, wann sich die Jahreszeiten wandeln, bevor diese Veränderungen sichtbar werden, oder wir zählen die Tage, bis dein Kind geboren wird.«
»Ja, gerne.« Ayla lächelte über das ganze Gesicht. »Ich habe von Creb gelernt, wie man Kerben schnitzt, aber es hat ihn be unruhigt, wenn ich es tat. Die meisten Clan-Frauen - und Män ner - können nur bis drei zählen. Creb kannte die Zählkerben, weil er der Mogur war, aber Worte hatte er nicht dafür.«
»Ich zeige dir die großen Zahlen«, versprach die Erste. »Es ist bestimmt das Beste, wenn du jetzt deine Kinder bekommst, solange du jung bist. Wenn du älter wirst, willst du dich viel leicht nicht mehr um Kinder kümmern. Wer weiß, was du dann vorhast.«
»So jung bin ich nicht, Zelandoni. Ich kann neunzehn Jahre zählen, wenn Iza mein Alter richtig eingeschätzt hat, als sie mich fand.«
»Du siehst jünger aus«, befand Zelandoni, und ein leichtes Mißbehagen verdunkelte vorübergehend ihre Züge. »Aber das macht nichts. Du hast schon einen Vorsprung«, fuhr sie leise, fast wie im Selbstgespräch, fort, und setzte in Gedanken hinzu: Und sie ist eine fähige Heilerin, das muss sie nicht erst lernen, bevor sie Zelandoni wird.
»Wobei habe ich einen Vorsprung?«, fragte Ayla verwirrt.
»Ähmm ... bei deiner Gründung einer Familie, da das Leben in dir bereits begonnen hat«, wich Zelandoni aus. »Aber ich hoffe, du wirst nicht allzu viele Kinder bekommen. Du bist zwar gesund, aber zu viele Kinder können eine Frau auslaugen, sie früher altern lassen.«
Ayla hatte den starken Eindruck, dass Zelandoni ihre wahren Gedanken für sich behalten wollte und sich deshalb schnell etwas anderes ausgedacht hatte. Das ist ihr gutes Recht, dachte Ayla. Sie muss nicht alles aussprechen, was sie denkt. Trotz dem geriet Ayla ins Grübeln.
Als sie an der Feuergrube anlangten, war die Dämmerung angebrochen, und man sah nicht mehr viel. Sie wurden be grüßt, und man bot ihnen Essen an. Ayla hatte tatsächlich gro ßen Hunger, denn es war ein langer, bewegter Nachmittag ge wesen. Zelandoni aß mit, weil sie im Lager der Neunten Höhle zu schlafen beabsichtigte, und verwickelte Marthona und Jo harran sogleich in eine Diskussion über die

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