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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Mann Jondalar gefragt, wie weit er einen Speer mit seinem Gerät schleudern könne, aber Jondalar hatte alle Speere aufgebraucht und musste sie erst wieder einsammeln. Gerade zogen er und eine Gruppe Männer los, um die Speere zu suchen, da sah Ayla Wolf in einer Haltung verharren, die ihr anzeigte, dass er etwas ent deckt hatte. Tatsächlich flatterte aus einer Baumgruppe neben dem Ziel ein kreischendes Moorschneehuhn auf. Ayla hatte bereits vorher einen leichten Speer, wie sie ihn für Vögel und Kleintiere verwendete, in ihre Speerschleuder eingelegt und gewartet.
Nun schleuderte sie die Waffe mit einer Behändigkeit, die ihr in Fleisch und Blut übergegangen war. Das Huhn kreischte erneut auf, als es im Flug getroffen wurde, und mehrere der Anwesenden blickten überrascht in seine Richtung. Sie beka men gerade noch mit, wie es vom Himmel fiel, und plötzlich erwachte neues Interesse an der Jagdwaffe. »Wie weit kann die Frau werfen?«, wollte ein Mann von Jondalar wissen.
»Frag sie«, erwiderte dieser.
»Nur werfen oder ein Ziel treffen?«, fragte Ayla.
»Beides«, sagte der Mann.
»Wenn du sehen willst, wie weit ein Speer mit Hilfe einer Schleuder fliegt, habe ich eine Idee.« Sie wandte sich an den Jungen. »Lanidar, würdest du ihnen zeigen, wie weit du einen Speer werfen kannst?«
Der Junge sah sich scheu um, aber sie hatte erlebt, wie er nach der ersten Schüchternheit ihre Fragen beantwortet und sich ohne Hemmungen mit ihr unterhalten hatte, und nahm deshalb an, dass er sich jetzt nicht drücken würde. Er sah sie an und nickte.
»Erinnerst du dich noch, wie du den Speer vorhin geworfen hast?«
Er nickte wieder.
Sie gab ihm die Speerschleuder und als Wurfgeschoss wieder einen Vogelpfeil. Jetzt hatte sie nur noch zwei leichte Speere übrig. Er fiel dem Jungen schwer, mit seinem verkürzten Arm den Speer in das Gerät einzusetzen, aber er schaffte es allein. Dann trat er in die Mitte des Übungsfeldes, zog den gesunden, linken Arm zurück und warf den Speer so, wie er es schon einmal gemacht hatte, indem er nämlich die Rückseite der Schleuder hob und dadurch die Hebelwirkung erhöhte, wo durch der Speer ein Stück weiter flog. Er landete etwa bei der Hälfte der Strecke, die Aylas und Jondalars Speere bewältigt hatten, aber auch dies hatte niemand einem Jungen zugetraut, schon gar nicht einem mit einer solchen Behinderung.
Die Menge strömte von allen Seiten zum Platz zurück. Nie mand machte mehr Anstalten, wegzugehen. Der Mann, der um die Vorführung gebeten hatte, trat vor. Er sah sich den Jungen an, bemerkte die Ornamente auf seinem Gewand und die Kette um seinen Hals und sagte erstaunt: »Der Junge stammt nicht aus der Neunten Höhle, er ist aus der Neunzehnten. Ihr seid doch gerade erst gekommen - wann hat er das Werfen ge lernt?«
»Heute Früh«, antwortete Ayla.
»Er hat so weit geworfen und es erst heute Früh gelernt?«
Ayla nickte. »Ja. Natürlich kann er noch kein Ziel treffen, a ber das kommt mit der Zeit und mit der Übung.«
Lanidar strahlte vor Stolz. Er reichte ihr die Speerschleuder zurück, und sie suchte einen leichten Speer aus, legte ihn ein und warf ihn mit aller Kraft. Er flog in hohem Bogen weit über die Ziele hinweg, die Jondalar aufgestellt hatte. Alle waren so damit beschäftigt, den Speer zu beobachten, dass niemand be merkte, wie sie einen zweiten warf. Er landete mit dumpfem Aufschlag auf einem der Ziele, woraufhin sich zahlreiche er staunte Gesichter dem gemalten Hirsch zuwandten, in dessen Hals ein langer Pfeil steckte.
Gemurmel erhob sich, und als Ayla zu Jondalar hinüber schaute, grinste dieser ebenso breit wie Lanidar. Sie wurden umringt von Menschen, die die neuen Geräte sehen oder ausprobieren wollten. Ayla schickte sie alle zu Jondalar und ent schuldigte sich damit, dass sie Wolf suchen müsse. Sie hatte nichts dagegen, wenn jemand ihre Waffe benutzte, nachdem sie es ihm angeboten hatte, aber es gefiel ihr nicht, wenn jemand sie direkt fragte. Über diese Reaktion wunderte sie sich selbst. Bisher hatte sie nie viel gehabt, das sie als Eigentum hätte be trachten können.
Wolfs Abwesenheit machte ihr Sorgen, und sie hielt ange spannt nach ihm Ausschau. Schließlich entdeckte sie ihn neben Folara und Marthona auf einer Anhöhe. Die jüngere der Frauen sah sie kommen und hielt das Schneehuhn in die Höhe.
Als sie gerade das linke Übungsfeld überquerte, trat eine Frau auf sie zu, die Lanidar im Schlepptau hatte. »Ich bin Mardena von der Neunzehnten Höhle der

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