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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Jerika. »Das habe ich auch schon gemerkt. Aber unfreundlich ist sie nicht.«
»Nein, wirklich nicht, und sie hat keine Angst, ihre Meinung zu sagen oder für andere einzutreten«, ergänzte Proleva.
»Da sind sie«, sagte Joharran.
Eine kleine Gruppe kam auf sie zu. Jondalar führte sie an, seine Schwester folgte ihm auf den Fersen, Wolf bildete die Nachhut. Sie hatten sich alle dem Tempo der Langsamsten angepasst, aber als Jondalar Dalanar und die anderen entdeckt hatte, war er vorausgeeilt. Der Mann seines Herdfeuers ging ihm entgegen. Sie fassten sich fest an den Händen, dann um armten sie sich. Als sie nebeneinander zu den Wartenden zu rückgingen, legte der ältere Mann dem jüngeren den Arm um die Schulter.
Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern war verblüf fend, sie hätten derselbe Mensch in zwei verschiedenen Le bensaltern sein können. Der ältere war um die Körpermitte eine Spur breiter, und sein Haupthaar war etwas dünner, aber die Gesichtszüge waren die gleichen. Nur die Linien auf der Stirn waren bei dem Jüngeren noch nicht so tief eingegraben, und die Kinnpartie des Älteren wurde etwas schlaff. Sie waren gleich groß, hatten dieselbe Schrittlänge und bewegten sich auf die gleiche Weise, sogar ihre Augen strahlten im gleichen kräf tigen Gletscherblau.
»Man sieht sofort, wessen Mannes Geist ausgewählt wurde, als die Mutter ihn geschaffen hat«, sagte Mardena leise zu ihrer Mutter und deutete mit dem Kinn auf Jondalar, als sich die Besucher dem Lager näherten. Lanidar entdeckte Lanoga und gesellte sich gleich zu ihr.
»Dalanar hat in seiner Jugend genauso ausgesehen und sich nicht sehr verändert«, sagte Denoda. »Er ist immer noch ein sehr attraktiver Mann.«
Mardena beobachtete mit großem Interesse, wie Ayla und der Wolf von den Neuankömmlingen begrüßt wurden. Kein Zwei fel, alle kannten sich untereinander. Sie konnte die Augen nicht von der schwarzhaarigen, kleinen Frau mit dem merkwürdigen Gesicht abwenden, die offenbar zu dem älteren blonden Mann gehörte, der Jondalar so ähnlich sah.
»Woher kennst du ihn, Mutter?«, fragte Mardena.
»Er war der Mann bei meinen Ersten Riten«, sagte Denoda. »Danach habe ich die Mutter angefleht, mich mit dem Geist seines Kindes zu segnen.«
»Mutter! Du weißt doch, das ist zu früh für eine Frau, um ein Baby zu bekommen!«, rief Mardena aus.
»Das war mir egal«, sagte Denoda. »Ich wusste, dass manchmal eine junge Frau bald nach den Ersten Riten schwan ger wird, wenn sie endlich eine ganze Frau ist und den Geist eines Mannes empfangen kann. Ich hoffte, er würde mir mehr Beachtung schenken, wenn er wusste, dass ich das Kind seines Geistes in mir trage.«
»Du weißt, ein Mann darf sich der Frau, die er öffnet, nach den Ersten Riten mindestens ein Jahr lang nicht nähern, Mut ter.« Mardena war nicht wenig schockiert über das Geständnis ihrer Mutter. So hatte sie noch nie mit ihr gesprochen.
»Das weiß ich, und er hat es auch nicht versucht, aber er hat mich auch nicht gemieden und war immer freundlich, wenn wir uns trafen. Nur ich wollte mehr. Lange Zeit konnte ich nur noch an ihn denken. Dann lernte ich den Mann deines Herd feuers kennen. Mein größter Kummer im Leben war, dass er so jung starb. Ich hätte gerne noch mehr Kinder gehabt, aber die Mutter hat mir keine mehr gewährt, und das war wohl am bes ten so. Dich allein zu versorgen war schon schwer genug. Ich hatte nicht einmal eine Mutter als Beistand, wenn mir auch einige Frauen aus der Höhle halfen, als du klein warst.«
»Warum hast du keinen anderen Gefährten gefunden?«, frag te Mardena.
»Und du, warum hast du keinen gefunden?«, konterte ihre Mutter.
»Du weißt, warum. Ich hatte Lanidar - wer würde sich für mich schon interessieren?«
»Gib Lanidar nicht die Schuld. Das sagst du immer, aber du hast es nie versucht, Mardena. Du willst nicht wieder verletzt werden. Es ist noch nicht zu spät.«
Die beiden Frauen bemerkten nicht, dass ein Mann zu ihnen getreten war. »Als Marthona mir von den Gästen erzählte, die die Neunte Höhle heute Morgen hatte, kam mir der Name be kannt vor. Wie geht es dir, Denoda?«, fragte Dalanar, nahm ihre Hände in seine und legte seine Wange an ihre, als sei sie eine enge Freundin.
Mardena sah, wie ihrer Mutter eine leichte Röte ins Gesicht stieg, als sie den großen, gut aussehenden Mann anlächelte, und merkte, dass sie ihren Körper anders hielt. Sie strahlte Weiblichkeit und Sinnlichkeit aus. Plötzlich sah sie ihre Mutter in

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