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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Tochter Joplaya, die dunkelhaarige, schwermütige Schönheit, die, wie man munkelte, sich mit einem Mann von gemischten Geistern verbinden würde, besaß eine geheimnis volle, faszinierende Ausstrahlung. Die schöne blonde Frau, die Jondalar mitgebracht hatte und die mit zwei zahmen Pferden und einem Wolf reiste und angeblich eine hervorragende Heilerin war, hielten sie für eine Zelandonii aus fernen Landen. Sie sprach ihre Sprache klar und deutlich, wenn auch nicht perfekt, und hatte kürzlich direkt unter der Nase der Neunzehnten Höh le eine neue, wunderbare Höhle entdeckt. Zusammen erregten die vier noch mehr Aufsehen als sonst, aber Ayla achtete nicht mehr darauf und freute sich über die Gesellschaft.
In der Hütte der Zelandonia saßen bereits zahlreiche Frauen beisammen. Die vier Neuen wurden am Eingang von mehreren männlichen Zelandonia sehr aufmerksam begutachtet, und Ay la wurde neugierig. Als könne Marthona ihre Gedanken lesen, erklärte sie ihr die Maßnahme.
»Männer sind bei dieser Zusammenkunft nicht zugelassen, ausgenommen Zelandonia, aber jedes Jahr versuchen sich jun ge Burschen aus den Randhütten einzuschleichen, damit sie lauschen können. Manche verkleiden sich sogar als Frauen. Die männlichen Zelandonia sind als Wächter aufgestellt.« Unter den Männern, die das große Bauwerk umstanden, befand sich auch Madroman.
»Was sind Randhütten?«, fragte Ayla.
»Es sind Behausungen am Rand des Lagers, in denen aus schließlich Männer leben; sie werden für den Sommer von meist jüngeren Männern errichtet, die keine Doni-Frau mehr brauchen, aber noch keine Gefährtin haben. Junge Männer bleiben nicht gerne bei ihren Höhlen, sie tun sich lieber mit Gleichaltrigen zusammen - außer zu den Mahlzeiten.« Martho na lächelte. »Ihre Freunde engen sie nicht so ein wie ihre Müt ter und deren Gefährten. Männern ohne Gefährtin, besonders wenn sie noch jung sind, ist es strengstens verboten, sich den jungen Frauen zu nähern, die sich auf die Ersten Riten vorbe reiten, aber sie versuchen es trotzdem, und die Zelandonia müssen sie scharf im Auge behalten, wenn sie durch das Lager streifen. Falls ihre eigenen Behausungen weit genug entfernt liegen, dürfen sie, sofern sie nicht andere damit stören, lärmen und sich benehmen, wie sie wollen. Sie können Gelage abhalten und Freunde einladen, und natürlich junge Frauen. Sie sind sehr geschickt, wenn es darum geht, ihren Müttern und deren Freundinnen zusätzliches Essen abzuluchsen, und sie sind im mer hinter Barma, Wein und Ähnlichem her. Ich glaube, es ist eine Art Wettstreit, welche Hütte die hübschesten jungen Frau en zu sich locken kann.
Dann gibt es noch die Randhütten für ältere Männer, die aus dem einen oder anderen Grund keine Gefährtin haben oder Männer bevorzugen oder eigentlich lieber ohne Gefährtin leben würden und sich von ihren Höhlen oder Familien zurückzie hen. Laramar ist während des Sommertreffens häufiger in einer Randhütte anzutreffen als in seiner eigenen. Dort tauscht er sein Barma; ich weiß nur nicht, was er mit dem Eingetauschten anfängt. Auf jeden Fall bringt er seiner Familie keine Tausch waren mit. Männer, die sich verbinden wollen, verbringen vor der Zeremonie ein, zwei Tage mit den Zelandonia in einer Randhütte. Jondalar wird auch bald dorthin gehen.«
Als die vier Frauen die Hütte der Zelandonia betraten, kam ihnen das nur durch eine zentrale Feuerstelle und wenige Lam pen erleuchtete Innere finster vor. Doch schnell gewöhnten sich Marthonas Augen an die Dunkelheit. Sie sah sich suchend um und führte die anderen dann zu zwei Frauen, die am rechten Rand der freien Fläche in der Hüttenmitte auf einer Bodenmat te saßen. Die Frauen blickten ihnen freundlich entgegen und rückten zur Seite, um ihnen Platz zu machen.
»Es wird gleich beginnen«, sagte Marthona, als sie sich setz ten. »Wir können die förmlichen Begrüßungen später nachho len.« Sie wandte sich an ihre Begleiterinnen. »Das ist Prolevas Mutter Velima und ihre Schwester Levela. Sie stammen aus dem Sommerlager, der Westgrotte der Neunundzwanzigsten Höhle.« Und an die anderen gewandt: »Das sind Dalanars Ge fährtin Jerika und ihre Tochter Joplaya. Die Lanzadonii sind heute Morgen eingetroffen. Und dies ist Ayla von der Neunten Höhle, früher Ayla von den Mamutoi, die Frau, mit der sich Jondalar verbinden will.«
Die Frauen lächelten sich gegenseitig zu, doch bevor sie ins Gespräch kommen konnten, senkte sich Stille über die

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