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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Reitdecke aufbewahren konnte. Die Steine lagen so übereinander, dass das Regenwasser von der Spitze aus abfloss und nicht nach innen durchsickerte. Der Anführer der Elften Höhle hatte ihr gezeigt, wie man die Steine platzierte, damit der Innenraum trocken blieb. Ähnliche Steinmale standen ent lang häufig bereister Routen; sie enthielten Material zum Feu eranzünden für den Notfall und oft auch einen warmen Um hang. Andere Steinmale enthielten getrocknete Nahrung, gele gentlich auch beides, aber die Male mit Nahrung wurden häu figer geplündert, und Bären, Vielfraße oder Dachse - die Hauptschuldigen dieser Übergriffe - hinterließen meist ein gro ßes Durcheinander und verstreuten alles in der Umgebung.
Ayla ließ die anderen mit den Pferden allein. Vom Steinmal aus schaute sie verstohlen zurück. Folara und Lanidar standen bei den großen Pflanzenfressern und streckten ihnen die mit Futter gefüllten Hände entgegen, während Mardena sich be sorgt und unruhig im Hintergrund hielt und Denoda die Szene im Auge behielt. Ayla ging zurück und band betont gelassen die Reitdecke auf Winnies Rücken fest. Dann führte sie die Stute zu einem Felsblock.
»Stell dich auf den Stein, Folara, leg dein Bein über ihren Rücken und setz dich möglichst bequem auf sie. Du kannst dich an ihrer Mähne festhalten. Ich nehme Winnie an die Lei ne, damit sie nicht bockt.«
Folara kam sich ungeschickt vor, besonders wenn sie sich daran erinnerte, wie geschmeidig sich Ayla auf das Pferd schwang, aber schließlich hatte sie es geschafft, und saß breit grinsend auf dem Rücken des Pferdes. »Ich sitze auf einem Pferd!«, verkündete sie stolz.
Ayla sah, dass Lanidar sie mit sehnsüchtigen Blicken be trachtete. Später, dachte Ayla. Wir wollen deine Mutter nicht zu sehr ängstigen. »Bist du so weit?«
»Ja, ich glaube schon«, sagte Folara.
»Setz dich ganz locker hin, du kannst dich an ihrer Mähne festhalten, wenn du willst, aber es muss nicht sein.« Ayla führ te das Pferd am Halfter am Zaun entlang, auch wenn sie wuss te, dass es ihr ohnehin folgen würde.
Zuerst saß Folara, an die Mähne geklammert, steif auf dem Pferderücken und schnellte bei jedem Schritt in die Höhe, doch nach einer Weile entspannte sie sich und passte sich der Gang art des Tieres an. Schließlich ließ sie die Mähne los.
»Willst du es allein probieren? Ich gebe dir die Führleine.«
»Meinst du, ich kann das?«
»Du kannst es versuchen, und wenn du absteigen willst, brauchst du es mir nur zu sagen. Wenn du willst, dass Winnie schneller läuft, lehnst du dich vor«, erklärte Ayla, »leg ihr die Arme um den Hals, wenn du willst. Wenn sie langsamer wer den soll, setz dich wieder gerade hin.«
»Gut. Ich will es versuchen«, sagte Folara.
Starr vor Entsetzen sah Mardena zu, wie Ayla die Führleine in Folaras Hand legte. »Lauf los, Winnie«, sagte sie und bedeu tete ihr durch ein Zeichen, im Schritt zu gehen.
Gemächlich zockelte die Stute über die Wiese. Sie hatte schon mehrfach Menschen auf sich reiten lassen und wusste, dass sie am Anfang vorsichtig sein musste. Als sich Folara ein wenig vorbeugte, steigerte sie ihr Tempo deshalb nur ganz we nig. Die junge Frau beugte sich noch ein wenig weiter vor, und Winnie verfiel in Trab. Sie bewegte sich erstaunlich anmutig und leicht, aber dennoch schüttelte der Trab Folara mehr durch, als sie erwartet hatte. Schnell setzte sie sich wieder auf, und Winnie wurde langsamer. Nachdem sie sich ein Stück entfernt hatten, rief Ayla das Pferd mit einem Pfiff zurück. Folara wur de mutiger und lehnte sich wieder vor, und diesmal hielt sie den Trab durch, bis sie vor Ayla stehen blieben. Ayla führte die Stute an den Felsblock und hielt sie fest, bis Folara abgestiegen war.
»Das war fantastisch!«, sagte Folara mit vor Aufregung gerö teten Wangen. Lanidar lächelte sie an, weil sie so strahlte.
»Siehst du, Mutter«, sagte er. »Auf diesen Pferden kann man reiten.«
»Ayla, würdest du Mardena und Denoda vorführen, was sie wirklich können?«, fragte Folara.
Ayla nickte, sprang rasch und wendig auf und lenkte ihr Pferd in schnellem Trab zur Mitte des Pferchs. Renner und Wolf folgten ihr. Sie gab ein Zeichen, und das Pferd sprengte in gestrecktem Galopp über das Feld. In großem Bogen galop pierte sie zurück zu den Wartenden, zügelte das Pferd, hielt an, warf ein Bein über den Pferderücken und sprang ab. Die Frau en und der Junge starrten sie an wie vom Donner gerührt.
»Ja, jetzt weiß ich, warum jemand

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