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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zu unterschiedlichen Zeiten dieselbe Gegend durchqueren, so dass eine Überlappung eintritt, ein Wettstreit um Nahrung«, sagte Zelandoni. »Auer ochsen dagegen fressen das zarte, junge Grün oder nur die grü nen Grasspitzen und lassen die Stängel und das Grobe zurück, das, was Pferde besonders gerne fressen. Deshalb passen sie zueinander. Die beiden Zeichen, die sich am stärksten wider sprechen, sind Wisent und Auerochse, aber das ist ja auch ein leuchtend. Die meisten Pflanzenfresser dulden sich gegenseitig, nur Wisent und Auerochse ertragen es nicht, auf derselben Wiese zu weiden. Sie meiden sich und kämpfen mitunter sogar, besonders wenn die weiblichen Tiere in die Zeit ihrer Wonnen kommen. Sie sind sich zu ähnlich. Auerochsenbullen geraten in Erregung, wenn sie eine Wisentkuh riechen, und Wisentbullen verfolgen gelegentlich weibliche Auerochsen. Jemand mit dem Verwandtschaftszeichen des Auerochsen sollte nie jemanden mit einem Wisent-Zeichen zum Gefährten oder zur Gefährtin nehmen.«
»Was ist dein Krafttier, Zelandoni?«, fragte Ayla.
»Du solltest es fast erraten können«, sagte die Erste lächelnd. »Ich bin Mammut, wenn ich in die Welt der Geister eintrete. Wenn du in sie eintrittst, Ayla, wirst du nicht so aussehen wie hier. Du wirst als dein Krafttier hineingehen. Dann wirst du herausfinden, was es ist.«
Ayla hörte es nicht besonders gern, wenn Zelandoni davon sprach, dass sie die Welt der Geister betreten würde, und Marthona fragte sich, warum Zelandoni so mitteilsam war. Sie gab sonst nicht solche ausführlichen Antworten. Jondalars Mutter hatte das sichere Gefühl, dass Zelandoni Ayla zu locken versuchte, indem sie ihr faszinierende Einblicke in ein Wissen verschaffte, das ansonsten den Zelandonia vorbehalten blieb.
Dann verstand sie. Ayla wurde bereits von vielen als eine Art Zelandoni betrachtet, und die Erste wollte sie unter ihrer Obhut haben, wo sie sie kontrollieren konnte, und nicht außerhalb ihrer Reichweite, wo sie möglicherweise Probleme verursachte. Doch Ayla hatte schon erklärt, dass sie nur einen Wunsch hat te: sich mit Jondalar zu verbinden, Kinder zu haben und zu sein wie alle anderen. Sie wollte keine Zelandoni werden, das wuss te Marthona, und so, wie sie ihren Sohn kannte, war er auch nicht besonders erpicht darauf. Aber er hatte schon immer Frauen angezogen, die die Fähigkeiten der Zelandonia besaßen. Das würde ein spannendes Spiel werden.
Sie wollten gerade aufbrechen, da drehte sich Ayla noch einmal um. »Ich habe noch eine Frage«, sagte sie. »Als du über Babys gesprochen hast und über Fehlgeburten, die eine ungewollte Schwangerschaft beenden, warum hast du nichts darüber gesagt, wie man gleich von Anfang an verhindern kann, dass Leben entsteht?«
»Das ist nicht möglich. Nur Doni hat die Macht, Leben zu schenken, und nur sie kann verhindern, dass es entsteht«, mel dete sich die Zelandoni der Vierzehnten. Sie hatte dabeigestan den und dem Gespräch gelauscht.
»Doch, es ist möglich«, widersprach Ayla.

29
    Die Erste warf der jungen Frau einen durchdringenden Blick zu. Vielleicht hätte sie doch schon früher ein tiefer gehendes Gespräch mit Ayla führen sollen. Wusste sie tatsächlich etwas darüber, wie Donis Willen zu umgehen war? Dass sie hier da von anfing, war nicht gut, aber jetzt war es zu spät. Die Zelan donia, die in der Nähe standen, unterhielten sich heftig gestiku lierend, nicht weniger erregt als die Vierzehnte. Einige waren völlig empört. Die anderen strömten zur Mitte, um herauszu finden, was es hier Interessantes zu hören gab. Ayla hatte nicht gewusst, dass ihre Äußerung einen solchen Aufruhr verursa chen würde.
    Ihre drei Begleiterinnen hielten sich im Hintergrund und beo bachteten alles. Marthona amüsierte sich insgeheim köstlich, verzog aber keine Miene. Joplaya wunderte sich, dass die ver ehrten Zelandonia sich so lautstark streiten konnten, und war schockiert. Jerika hörte sehr aufmerksam zu und hatte sich be reits entschlossen, Ayla um ein Gespräch unter vier Augen zu bitten. Deren Hinweis an die Zelandonia war vielleicht die Lö sung für ein Problem, das sie seit längerem beunruhigte.
    Jerika hatte sich gleich auf den ersten Blick heftig und unwi derruflich in diesen attraktiven Riesen von Mann verliebt, der von der hinreißend zarten und doch sehr auf ihre Unabhängig keit bedachten jungen Frau ebenfalls bezaubert war. Er war trotz seiner Größe ein sanfter Mann und ein zärtlicher, ausdau ernder Liebhaber, und die

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