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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Wonnen mit ihm waren für sie ein reines Entzücken. Als er sie gebeten hatte, seine Gefährtin zu werden, hatte sie ohne Zögern ja gesagt, und sie hatte sich ge freut, als sie schwanger geworden war. Aber das Baby, das sie trug, war zu groß für ihre winzige Gestalt, und die Entbindung hatte sie und ihre Tochter beinahe umgebracht. Sie hatte innere Verletzungen davongetragen, und so war sie - zu ihrem Bedauern, aber auch zu ihrer Erleichterung - nie wieder schwanger geworden.
    Nun hatte ihre Tochter einen Mann gewählt, der zwar nicht so groß, aber umso kräftiger gebaut war, unübersehbare Mus keln und starke Knochen hatte. Joplaya war hoch gewachsen, aber dünn und von zartem Knochenbau und hatte, wie Jerika mit wachem Blick bemerkt hatte, ein schmales Becken. Von dem Moment an, als sie mitbekommen hatte, wen sich ihre Tochter wahrscheinlich als Gefährten wählen und wessen Geist die Mutter demnach vermutlich für ihre Kinder wählen würde, machte sie sich Sorgen, dass Joplaya dasselbe Schicksal bevor stand wie ihr - oder gar ein schlimmeres. Sie argwöhnte, dass Joplaya sogar schon schwanger war, denn sie hatte unterwegs Anzeichen der morgendlichen Übelkeit gezeigt, den Vorschlag ihrer Mutter, die Schwangerschaft zu beenden, aber abgelehnt.
    Jerika wusste, dass sie nichts dagegen tun konnte. Es war die Entscheidung der Großen Mutter. Joplaya würde gesegnet oder nicht, wann immer die Mutter das wünschte, und würde nach ihrem Willen leben oder sterben. Da sich Joplaya aber diesen Mann ausgesucht hatte, befürchtete Jerika, dass ihre Tochter jung und leidvoll im Kindbett sterben würde - wenn nicht bei der ersten Geburt, dann später, bei einer der folgenden. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, dass ihre Tochter, wenn auch unter großen Schmerzen, das erste Kind überleben und wie sie selbst dabei so starke Verletzungen erleiden würde, dass sie nicht wieder schwanger wurde. Doch nun schien Ayla ein Mit tel zu kennen, um zu verhindern, dass das Leben überhaupt erst begann. Jerika hatte sich sofort vorgenommen, dass sie, sollte ihre Tochter so viel Mühe haben wie sie und die Geburt ihres ersten Kindes überleben, dafür sorgen würde, dass Joplaya nie wieder schwanger wurde.
    »Ruhe bitte!«, verlangte Die Eine, Die Die Erste Ist. Lang sam verebbte das allgemeine Raunen. »Ayla, ich möchte sicher sein, dass ich dich richtig verstehe. Hast du gesagt, dass du weißt, wie man eine Schwangerschaft beendet, bevor sie be ginnt? Du weißt, wie man verhindert, dass Leben entsteht?«
    »Ja. Ich dachte, ihr wüsstet das auch. Ich habe auf meiner Reise mit Jondalar bestimmte Pflanzen benutzt. Ich wollte kein Baby, während wir unterwegs waren. Ich hatte niemanden, der mir helfen konnte.«
    »Du hast mir erzählt, dass Doni dich bereits gesegnet habe«, erwiderte die Donier. »Du hast gesagt, seit deiner letzten Blu tung seien drei Monate vergangen. Da wart ihr doch immer noch unterwegs.«
    »Ich bin so gut wie sicher, dass das Baby entstand, nachdem wir den Gletscher überquert hatten«, erklärte Ayla. »Wir hatten nur gerade noch genügend von den Kochsteinen der Losadunai, um für die Pferde, für Wolf und uns beide aus Eis Trinkwasser zu schmelzen. Ich versuchte gar nicht erst, Wasser für Tee zu kochen, und konnte mein übliches Morgengetränk nicht zube reiten. Es war eine sehr schwierige Überquerung, wir hätten es fast nicht geschafft. Als wir auf dieser Seite angekommen wa ren und das Eis endlich hinter uns gelassen hatten, rasteten wir eine Weile, um uns auszuruhen. Ich habe keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Zu diesem Zeitpunkt war es unwichtig, ob ein Leben begann. Wir waren schon fast hier. Ich war glücklich, als ich merkte, dass ich schwanger war.«
    »Wo hast du von dieser Medizin erfahren?«, fragte Zelando ni.
    »Bei Iza, der Medizinfrau, die mich aufgezogen hat.« »Und was sagt sie, wie soll das gehen?«, mischte sich die Vierzehnte ein. Die Erste versuchte, ihren Unmut zu unterdrü cken. Sie stellte ihre Fragen sehr bedacht und konnte eigentlich keine Zwischenrufe gebrauchen.
»Der Clan glaubt, dass der Geist des männlichen Totems ge gen den Geist des weiblichen Totems kämpft und dass sie des halb blutet«, erklärte Ayla. »Wenn das Totem des Mannes stärker ist als das der Frau, besiegt es ihres und beginnt ein neues Leben. Iza hat mir gesagt, dass bestimmte Pflanzen das Totem der Frau stärken und dem Geist ihres Totems helfen, das des Mannes abzuwehren.«
»Primitiv, aber

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