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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Jondalar verpasst hatte, weil er mit seinem Bruder zu der Großen Reise aufgebrochen war, und Marona auf einen Partner gewartet hatte, der nicht erschienen war. Sie hatte in jenem Sommer bei den zweiten Hochzeitsriten, kurz vor ihrer Rückkehr in die Höhle, einen anderen Gefährten genommen, aber die Verbindung hatte nicht gehalten. Jetzt war Marona wieder frei, aber Jondalar hatte eine Frau mit nach Hause ge bracht, eine Frau, die, selbst wenn sie sich manchmal so fremdartig verhielt, weit besser zu ihrem Sohn passte - schon deshalb, weil sie ihm aufrichtig zugetan war und er sie liebte.
Zelandoni überlegte kurz, ob sie den Frauen untersagen soll te, das, was auf dem Treffen besprochen worden war, nach draußen zu tragen, aber sie wusste, dass sie ihre Verschwie genheit nicht erzwingen konnte. Die Nachricht war zu pikant, als dass man erwarten konnte, die Frauen würden sie für sich behalten. Die Erste bemerkte, dass Ayla und ihre Gruppe es anscheinend nicht besonders eilig hatten und vielleicht auf ein privates Gespräch mit ihr warteten. Sie war immerhin die Ze landoni der Neunten Höhle. Als fast alle außer den Zelandonia die Hütte verlassen hatten, kam Ayla auf sie zu. »Ich würde dich gerne etwas fragen, Zelandoni«, sagte sie. »Nur zu«, er widerte die Erste.
»Du hast über bestimmte Tabus und Verbote gesprochen, ü ber Menschen, mit denen wir uns verbinden können oder nicht verbinden dürfen. Ich weiß, dass niemand sich mit einem Vet ter ersten Grades verbinden darf. Jondalar hat mir gesagt, dass Joplaya seine Base ist - manchmal nennt er sie auch Base sei nes Herdfeuers -, weil sie beide dem Herdfeuer desselben Mannes geboren wurden.« Ayla sah absichtlich nicht zu Joplaya hin, aber Marthona und Jerika warfen sich viel sagende Blicke zu.
»Das ist richtig«, bestätigte die Zelandoni der Neunten.
»Seit wir hier auf dem Sommertreffen sind, habe ich noch etwas anderes gehört. Du hast eben davon gesprochen. Du sag test, niemand darf sich mit einer Person mit einem unvereinbaren Verwandtschaftszeichen verbinden. Was ist ein Verwandt schaftszeichen?«
Die anderen Zelandonia hatten ihr eine Weile zugehört, aber als deutlich wurde, dass sich Ayla nur nach Begriffen erkun digte, begannen sie sich zu unterhalten oder zogen sich in ihre privaten Bereiche innerhalb der Hütte zurück.
»Das ist etwas schwieriger zu erklären«, sagte Zelandoni. »Jeder Mensch wird mit einem Verwandtschaftszeichen gebo ren. Auf gewisse Weise ist es Teil ihres oder seines Elans, der Lebenskraft. Die Menschen kennen ihr Verwandtschaftszei chen von klein an, ebenso wie ihren Elandon. Bedenke, alle Tiere sind Kinder der Mutter. Sie hat auch sie geboren, wie es im Lied der Mutter heißt:
Mit donnerndem Brausen zerbersten die Steine, Und aus der Höhlung der tiefsten Gebeine Hat sie noch einmal aus der Fülle der Macht Die Erdenkinder hervorgebracht.
Aus der Mutter Qual wächst der Kinder Zahl.
Ein jedes ist anders, und doch voller Leben, Sie laufen und kriechen, schwimmen und schweben. Ihr Geist ist vollendet, die Form vollkommen Und wird als Urform von nun an ge nommen.
Nach der Mutter Willen wird die Erde sich füllen.
Das Verwandtschaftszeichen wird durch ein Tier symboli siert, durch den Geist eines Tieres«, erläuterte Zelandoni.
»Wie ein Totem, meinst du?« fragte Ayla. »Mein Totem ist der Höhlenlöwe. Jeder im Clan hat ein Totem.«
»Vielleicht«, entgegnete die Erste nachdenklich. »Aber ich glaube, Totems sind noch etwas anderes. Zum Beispiel haben nicht alle Menschen eines. Sie sind wichtig, aber doch nicht so wichtig wie ein Elan, auch wenn es notwendig ist, einen Kampf oder eine Prüfung zu bestehen, um ein Totem zu erlangen. Ge wöhnlich wirst du von einem Totem erwählt; ein Verwandt schaftszeichen dagegen haben alle, und viele Leute haben dasselbe. Ein Totem kann ein Tiergeist sein, ein Höhlenlöwe, ein goldener Adler, eine Grille; bestimmte Tiere jedoch verfügen über eine besondere Art von Macht. Ihre Geister besitzen eine Kraft, ähnlich der Lebenskraft, aber auch wieder anders. Die Zelandonia nennen sie Krafttiere, doch sie haben in der nächs ten Welt mehr Macht als in dieser. Manchmal können wir ihre Kraft zu unserem Schutz einsetzen, wenn wir in der Welt der Geister unterwegs sind oder wollen, dass bestimmte Dinge geschehen.«
Ayla hörte mit höchster Konzentration zu und versuchte, eine bestimmte Erinnerung wachzurufen. »Das hat der Mamut ge macht!«, rief sie plötzlich. »Er hat bei einer

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