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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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will ja doch keine Frau. Ich hoffe, sie findet jemanden, der ihrer würdig ist.«
»Das hoffe ich auch, Brukeval. Aber warum glaubst du, dass keine Frau dich will?«, protestierte Ayla. »Dein Rang in der Neunten Höhle ist fast der höchste, und Jondalar sagt, du bist ein ausgezeichneter Jäger, der der Höhle viel Nutzen bringt. Jondalar hält sehr viel von dir, Brukeval. Wenn ich eine Zelandonii-Frau wäre, die nach einem passenden Gefährten Aus schau hält, und es Jondalar nicht gäbe, würde ich dich in Be tracht ziehen. Du hast so viel zu bieten.«
Er sah sie prüfend an, um herauszufinden, ob sie das alles nicht nur sagte, um ihm im nächsten Augenblick mit einer he rablassenden, sarkastischen Bemerkung einen Hieb zu verset zen, wie Marona das mit Vorliebe getan hatte. Aber Ayla wirk te aufrichtig, und ihre Gefühle waren echt.
»Nun, ich bedaure es, dass du nicht Ausschau hältst«, sagte Brukeval, »aber solltest du je deine Meinung ändern, lass es mich wissen.« Er lächelte, damit seine Worte wie ein Scherz klangen.
Vom ersten Augenblick an hatte Brukeval gewusst, dass Ayla die Frau war, von der er immer geträumt hatte. Das Problem war, dass sie sich mit Jondalar verbinden würde. Der Mann hat Glück, dachte er, und hat es schon immer gehabt. Ich hoffe, er weiß zu schätzen, was er hat, aber wenn nicht, dann würde mich nichts mehr halten. Ich würde sie auf Anhieb nehmen, wenn sie mich wollte.
Stimmengewirr ließ sie aufblicken. Aus der Richtung, in der das Lager der Neunten Höhle sich befand, kamen ihnen mehre re Menschen entgegen. Die beiden Männer, die sich so ähnlich sahen, erkannte man sofort - Jondalar und Dalanar. Ayla wink te ihnen fröhlich zu. Sie erkannten sie und winkten zurück. Die beiden jungen Frauen, die sie begleiteten, hätten nicht unter schiedlicher sein können; sie waren entfernte Basen und stan den beide in enger Beziehung zu Jondalar. Die komplexen Familienbeziehungen der Zelandonii waren Ayla erklärt worden, und während sich das Grüppchen näherte, wurde sie wieder daran erinnert.
Bei den Zelandonii wurden nur Kinder derselben Frau Brüder und Schwestern genannt; die Kinder eines Herdfeuers hießen Vettern, nicht Geschwister. Folara und Jondalar waren Schwes ter und Bruder, weil sie dieselbe Mutter hatten, auch wenn die Männer ihrer Herdfeuer verschiedene waren; Joplaya war Jon dalars Base ersten Grades, denn obwohl Dalanar für beide der Mann ihres Herdfeuers war, waren sie von unterschiedlichen Müttern geboren. Doch auch wenn man nicht von Geschwis tern sprach, behandelte man Vettern und Basen fast wie Ge schwister. Vettern und Basen ersten Grades, besonders die so genannten Vettern und Basen des Herdfeuers, waren zu eng verwandt, als dass sie sich hätten miteinander verbinden kön nen.
Zu der kleinen Gruppe gehörte auch Echozar, Joplayas Zu künftiger. Er war von Gestalt und Größe her ebenso unver wechselbar wie die beiden hoch gewachsenen Männer. Joplaya und Echozar würden sich bei denselben Hochzeitsriten zu sammentun wie Ayla und Jondalar, und Paare, die an derselben Zeremonie teilnahmen, wurden oft enge Freunde. Ayla wünschte sich das sehr, aber sie lebten weit voneinander ent fernt, und es war unwahrscheinlich.
Als die Gruppe näher kam, bemerkte Ayla, dass Joplaya ab und zu einen Blick auf Jondalar warf, und war erstaunt, dass sie das nicht störte. Sie fühlte mit ihr und verstand Joplayas Traurigkeit. Auch sie war einmal dem falschen Mann verspro chen worden, aber für Joplaya war keine Rettung in letzter Se kunde in Sicht.
Vettern und Basen ersten Grades wuchsen häufig miteinander auf oder kannten sich zumindest gut und wussten, dass sie eng verwandt waren und als Gefährten füreinander nicht in Frage kamen. Aber als Jondalar nach dem Kampf mit Madroman, dem er zwei Zähne ausgeschlagen hatte, zu dem Mann seines Herdfeuers umzog, war er kein Kind mehr. Joplaya, die Toch ter von Dalanars Herdfeuer, war etwas jünger, und die beiden Jugendlichen kannten sich noch nicht.
Dalanar freute sich sehr darüber, seine beiden Kinder um sich zu haben, und wollte, dass sie sich anfreundeten. Damit das geschah, beschloss er, beiden die Kunst des Feuersteinschla gens beizubringen. So hätten sie Gesprächsstoff. Das war in der Tat eine gute Idee, aber er wusste nicht, welche Wirkung der junge Mann, der ihm so ähnlich war, auf Joplaya haben würde. Sie hatte den Mann ihres Herdfeuers immer von Herzen geliebt, und als Jondalar kam, war es ganz natürlich, dass

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