Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
froh, dich zu sehen!«, sagte Ayla im selben Mo ment. Dann lächelte sie. »Ich bin wirklich froh, dich zu sehen, Brukeval. Meine Fackel ist ausgegangen.«
»Das habe ich gesehen«, erwiderte er. »Wenn du gerade ge hen wolltest, lass dich nicht aufhalten.«
»Ich war schon zu lange hier drinnen«, sagte sie. »Mir ist kalt. Die Sonne wird mir gut tun. Ich hätte besser aufpassen sollen.«
»In dieser Höhle lässt man sich so leicht ablenken. Sie ist so schön und fühlt sich so ... ich weiß nicht, so besonders an.« Er hielt die Fackel hoch, während sich beide auf den Rückweg machten.
»Ja, das stimmt, so ist es.«
»Es muss aufregend für dich gewesen sein, sie zu entdecken. Wir waren so oft an diesem Abhang, ich könnte gar nicht zäh len, wie oft, aber alle haben sie übersehen«, sagte Brukeval.
»Sie ist eine ganz herrliche Stätte. Dass ich die Erste war, spielt keine Rolle. Sie muss alle bezaubern, die sie zum ersten Mal sehen. Warst du schon einmal hier?«
»Ja. Alle haben von ihr geschwärmt, und so habe ich mir, kurz bevor es dunkel wurde, eine Fackel geholt und bin herge kommen. Ich hatte nicht viel Zeit, die Sonne ging schon unter. Ich sah gerade so viel, dass ich beschloss, heute wiederzu kommen.«
»Nun, ich bin froh, dass du da bist«, sagte Ayla. Sie tasteten sich zum Höhleneingang hoch. »Ich hätte wahrscheinlich zur Not den Weg hinausgefunden - etwas Licht dringt bis nach hinten durch, und Wolf hätte mir geholfen -, aber ich war so erleichtert, als ich deine Fackel auf mich zukommen sah.«
Brukeval blickte hinunter und sah den Wolf. »Ja, er hätte si cher geholfen. Ich hatte ihn noch gar nicht bemerkt. Er ist auch etwas ganz Besonderes, oder?«
»Für mich ist er das«, bestätigte Ayla. »Hast du ihn schon begrüßt? Es gibt eine Art förmlicher Vorstellung, nach der er versteht, dass du ein Freund bist.«
»Ich wäre gerne dein Freund«, sagte Brukeval.
Sein Tonfall ließ Ayla aufblicken, auf die schnelle, kaum merkliche Art der Clan-Frauen. Ihr war, als hätte ein kalter Windhauch, eine Art Vorahnung sie angeweht. In seiner Äuße rung lag mehr als der Wunsch nach Freundschaft. Erst glaubte sie eine Art begehrlicher Sehnsucht zu spüren, kam dann aber zu dem Schluss, dass sie sich getäuscht haben musste. Warum sollte sich Brukeval nach ihr sehnen? Sie kannten sich doch kaum. Sie lächelte ihn an, um ihre Unruhe zu überspielen, und verließ mit ihm die Höhle.
»Gut, dann stelle ich dich jetzt Wolf vor«, schlug sie vor.
Sie nahm Brukevals Hand und ließ Wolf an ihr riechen, wäh rend sie dem Vierbeiner ihre Zustimmung signalisierte.
»Ich habe dir noch nie gesagt, wie sehr ich dich an jenem Tag bewundert habe, als du dich von Maronas Boshaftigkeit nicht hast unterkriegen lassen«, sagte er. »Sie kann grausam und bösartig sein. Ich habe mit ihr zusammengelebt, als ich heran wuchs. Ich gelte als ihr Vetter, ihr entfernter Vetter, aber ihre Mutter war nach dem Tod meiner Mutter die nächste Verwand te, die ein Baby stillen konnte, deshalb hatten sie dann mich am Hals. Sie hat die Verantwortung akzeptiert, aber nicht gerne auf sich genommen.«
»Ich muss zugeben, ich mache mir nicht viel aus Marona«, gestand Ayla, »aber ich habe gehört, dass sie keine Kinder be kommen kann. Wenn das stimmt, tut sie mir Leid.«
»Ich weiß nicht recht, ob sie nicht kann oder nicht will. Man munkelt auch, dass sie sie immer absichtlich verliert, wenn sie gesegnet ist. Sie wäre ohnehin keine gute Mutter. Sie denkt immer nur an sich selbst. Nicht wie Lanoga. Die wird eine wunderbare Mutter sein.«
»Das ist sie bereits«, sagte Ayla.
»Und durch dich hat Lorala gute Chancen zu überleben«, sagte er. Der Blick, mit dem er sie bedachte, war Ayla unbe haglich. Sie beugte sich zu Wolf hinunter und streichelte ihn.
»Die Mütter sind es, die sie stillen, nicht ich«, sagte sie.
»Aber niemand sonst hat gemerkt, dass das Baby keine Milch bekam, oder sich um Hilfe für Lorala gekümmert. Ich habe gesehen, wie du mit Lanoga umgehst. Du behandelst sie, als sei sie etwas wert.«
»Natürlich ist sie etwas wert! Sie ist ein bewundernswertes Mädchen und wird einmal eine wunderbare Frau sein.«
»Ja, das stimmt, aber trotzdem gehört sie zu der Familie mit dem niedrigsten Rang in der ganzen Neunten Höhle«, wandte Brukeval ein. »Ich würde mich mit ihr verbinden und meinen Rang mit ihr teilen, mir nützt er sowieso nichts, aber ich be zweifle, dass sie mich will. Ich bin zu alt für sie und zu ... zu ... mich

Weitere Kostenlose Bücher