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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sie diese überwältigende Liebe auch auf ihn übertrug. Jerika sah es, Dalanar und Jondalar dagegen merkten nichts. Joplaya klei dete ihre Gefühle für den Vetter immer in Scherze, und die beiden Männer, die wussten, dass sich Vettern ersten Grades nicht verbinden durften, nahmen ihre spaßigen Bemerkungen für bare Münze und hielten sie für bloße Neckerei.
Dalanars Höhle der Lanzadonii war nur spärlich besiedelt, und Männer, die einer schönen und intelligenten jungen Frau etwas zu bieten hatten, waren Mangelware. Nach Jondalars Abreise drängte Jerika Dalanar, die Höhle der Lanzadonii hin und wieder zu den Sommertreffen zu führen. Sie hofften beide, dass Joplaya jemanden finden würde, aber sie kam sich wie ein Fremdkörper vor, weil sie so angestarrt wurde. Und sie fand niemanden, bei dem sie sich so wohl fühlte wie bei ihrem Vet ter Jondalar.
Der einzige Mann, zu dem sie eine gewisse Nähe empfand, war ein neues Mitglied der Höhle, das ebenfalls ständig ange starrt wurde - Echozar, ein Mann gemischter Geister. Joplaya half ihm, sich in der Höhle einzuleben, gab ihm zu verstehen, dass er von Dalanar und den Lanzadonii akzeptiert wurde, und unterstützte ihn beim Erlernen ihrer Sprache. Und sie entlockte ihm seine Geschichte.
Seine Mutter war von einem Mann der Anderen vergewaltigt worden, der auch ihren Gefährten tötete. Als sie ein Kind zur Welt brachte, wurde sie als unheilbringende Frau verflucht, weil ihr Gefährte erschlagen worden und ihr Sohn missgebildet war. Bereit zu sterben, verließ sie ihren Clan, wurde jedoch von Andovan gerettet, einem älteren Mann, der vor der bösar tigen Anführerin der S'Armunai geflohen war. Er hatte eine Weile in der Höhle der Zelandonii gelebt, sich aber bei Leuten, deren Bräuche sich so von seinen eigenen unterschieden, nicht wohl gefühlt. Er war weitergezogen und hatte allein gelebt, bis er die Clan-Frau und ihren Sohn fand. Echozar wurde von bei den gemeinsam aufgezogen. Er erlernte die Gebärdensprache des Clans von seiner Mutter und die gesprochene Sprache von Andovan, der eine Mischung aus seiner eigenen Sprache und dem Zelandonii, das er gelernt hatte, sprach. Doch als Echozar gerade erwachsen war, starb Andovan. Seine Mutter hielt das Alleinsein nicht aus und beugte sich dem Todesfluch, der über sie verhängt worden war. Sie starb kurz nach Andovan und ließ Echozar allein zurück.
Der junge Mann wollte nicht allein leben. Er versuchte, zum Clan zurückzukehren, aber sie hielten ihn für missgebildet und lehnten ihn ab. Und von den Höhlenbewohnern wurde er, ob wohl er sprechen konnte, als Scheusal gemischter Geister ab gewiesen. Verzweifelt versuchte er sich das Leben zu nehmen und erblickte beim Erwachen Dalanar, der sich lächelnd über ihn beugte. Dalanar hatte ihn verletzt aufgefunden und in seine Höhle gebracht. Die Lanzadonii nahmen sich seiner an, und er verehrte den großen Mann, aber Joplaya liebte er.
Sie war freundlich zu ihm gewesen, hatte mit ihm geredet, ihm zugehört und für seine Adoptionszeremonie sogar eine schön verzierte Tunika genäht. Er liebte sie so sehr, dass es ihm fast weh tat, aber er rechnete sich nicht die geringste Chance aus. Er hatte lange mit sich gekämpft, bis er den Mut fand, sie zu fragen, ob sie seine Gefährtin werden wolle, und konnte es kaum glauben, als sie schließlich einwilligte. Das war nach Jondalars Rückkehr mit Ayla geschehen; er hatte bei de sofort gemocht. Sie behandelten ihn nicht so, als sei er an ders als sie.
Echozar wurde angestarrt, wo immer er auftauchte. Die Merkmale, die er vom Clan und den Anderen geerbt hatte, wa ren nicht besonders anziehend. Er war von durchschnittlicher Größe, hatte aber den kräftigen, runden Rumpf, die eher kur zen, krummen Beine und die starke Körperbehaarung des Clans. Sein Hals war lang, und er konnte sprechen. Er hatte sogar den Ansatz eines Kinns wie die Anderen, wenn es auch schwach ausgeprägt war. Seine breite Nase und die schweren Brauenwülste, die die Stirn in einer ununterbrochenen Linie durchzogen, waren ein unbestreitbares Erbe des Clans. Seine Stirn dagegen nicht. Sie war hoch und gerade wie bei den An deren.
Diese Kombination wirkte auf viele geradezu grotesk, so als wollten die einzelnen Teile nicht zueinander passen. Ayla ging es anders. Sie war beim Clan aufgewachsen und hatte dessen Vorstellungen von Schönheit übernommen. Sie hatte sich selbst immer für zu groß und hässlich gehalten. Sie war zu lang und ihr Gesicht zu blass und

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