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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Menschen etwas sagen konnten, das nicht der Wahrheit entsprach, doch sie selbst war nicht imstan de zu lügen. Sie brachte es allenfalls fertig, etwas unerwähnt zu lassen, doch das war höchst schwierig, wenn man ihr eine di rekte Frage stellte. Sie starrte auf ihre Hände hinab, auf denen vom Feuermachen schwarze Flecken zu sehen waren.
Sie hatte gewusst, dass irgendwann alles ans Licht kommen würde, doch ihre Hoffnung war gewesen, dass sie erst einmal einige Zeit bei Jondalars Leuten verbringen und einige von ihnen kennen lernen konnte. Aber vielleicht war es auch gut, dass es nun so gekommen war. Und wenn sie diesen Ort wieder verlassen musste, dann tat sie das besser, bevor sie die Leute zu mögen begann.
Was aber war mit Jondalar? Sie liebte ihn. Was wäre, wenn sie ohne ihn gehen musste? Sein Kind war in ihr. Nicht nur das Kind seines Herdfeuers oder auch seines Geistes. Sein Kind. Ihr war gleich, was alle anderen glaubten. Sie war überzeugt, ja sie wusste, dass es ebenso sehr sein Kind war wie das ihre. Es hatte in ihr zu wachsen begonnen, als sie die Wonnen mitein ander teilten - jene Gabe -, die die Große Erdmutter ihren Kin dern geschenkt hatte.
Sie scheute sich, ihn anzusehen, weil ihr vor dem bangte, was sie möglicherweise entdecken würde. Doch dann hob sie be herzt den Blick. Sie musste es wissen.

4
    Jondalar lächelte und nickte kaum wahrnehmbar. Dann nahm er ihre Hand, drückte sie leicht und hielt sie fest. Ayla konnte es kaum glauben. Es war in Ordnung! Er begriff, was sie vor hatte, und wollte ihr zu verstehen geben, dass es in Ordnung war. Sie konnte über den Clan alles sagen, was sie wollte. Er würde zu ihr stehen. Er liebte sie. Sie antwortete ihm mit ihrem wunderbaren Lächeln voller Liebe.
    Auch Jondalar war klar, worauf Zelandonis Fragen abzielten, doch zu seiner eigenen Überraschung machte ihm das nichts aus. Es hatte eine Zeit gegeben, als es ihm derart viel Kopfzer brechen bereitete, was seine Familie und seine Leute wohl von Ayla halten und was sie von ihm denken würden, wenn er sie mit nach Hause brachte, dass er sie beinahe aufgegeben und verloren hätte. Jetzt zählte das nicht mehr. Ihm lag sehr viel an seiner Familie, und er war froh, alle wiederzusehen - doch wenn sie nicht akzeptieren würden, dass er nun mit Ayla hier war, würde er weggehen. Seine Liebe galt Ayla. Und gemein sam hatten sie vieles zu bieten. Mehrere Höhlen, unter anderem die Lanzadonii von Dalanar, hatten gefragt, ob sie nicht bei ihnen bleiben wollten. Er war sicher, dass sie irgendwo eine Heimat finden würden.
    Die Donier spürte, dass zwischen Ayla und Jondalar etwas vor sich ging, das mit Einverständnis und gegenseitiger Bestä tigung zu tun hatte. Ihre Neugier war geweckt, doch sie hatte gelernt, dass diese oft leichter zu stillen war, indem sie gedul dig beobachtete, statt allzu viele Fragen zu stellen.
    Ayla wandte sich an Zelandoni: »Creb war Mogur von Bruns Clan, also derjenige, der die Geisterwelt kannte. Aber er war mehr als einer von vielen Mogurs. Er war wie du, Zelandoni, er war der Erste, der Mogur des ganzen Clans. Für mich aber war Creb ... der Mann meines Herdfeuers, obwohl ich nicht dort geboren wurde und die Frau, mit der er lebte, Iza, seine Schwester war, nicht seine Gefährtin. Creb hatte nie eine Ge fährtin.«
    »Wer oder was ist der Clan?«, fragte Zelandoni. Ihr fiel auf, dass Aylas Akzent sich verstärkte, wenn sie vom Clan sprach.
»Der Clan ist... Ich wurde ... vom Clan adoptiert. Sie haben mich bei sich aufgenommen, als ich ... niemanden mehr hatte. Creb und Iza kümmerten sich um mich und zogen mich groß. Iza war mir Mutter, die einzige Mutter, an die ich mich erinne re. Und sie war Medizinfrau, Heilerin. Auch Iza war in gewis ser Weise die Erste. Sie war unter den Medizinfrauen die am meisten geachtete - wie das auch bei ihrer Mutter und ihrer Großmutter und so weiter gewesen war, in ununterbrochener Folge bis zurück zu den Anfängen des Clans.«
»Hast du dort deine Heilkünste erlernt?«, fragte Zelandoni und lehnte sich dabei auf den Polstern nach vorn.
»Ja. Iza wurde meine Lehrerin, obwohl ich nicht ihre wirkli che Tochter war und, anders als Uba, nicht die gleichen Erinne rungen wie sie hatte. Uba war meine Schwester. Wir waren nicht wirklich Geschwister, aber dennoch war sie meine Schwester.«
»Was geschah mit deiner wirklichen Mutter, deiner Familie, den Leuten, bei denen du geboren wurdest?«, wollte Zelandoni wissen. Alle hörten neugierig und gebannt

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